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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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menschliche Gestalt beibehalten, obwohl er ebenfalls ein Gestaltwandler war.
    "Eurem Gefährten scheint es Spaß zu machen, ständig neue Gestalten anzunehmen", meinte der Weltenwanderer, als er in die Bibliothek trat, "Ist das auf die Dauer nicht etwas verwirrend?"
    Wie um seine Worte zu bestätigen, verwandelte sich der Elementar abermals und nahm jetzt die Form einer großen Schlange mit grünen und goldenen Schuppen an.
    "Ein Gefährte wie FEUERSTERN kann einem so niemals langweilig werden", meinte Crantor mit einem Anflug von Lächeln, um dann zu fragen: "Und was führt Euch in meine Zitadelle, Reisender?"
    "Es geht um das Menschenland RAKANOR", antwortete Shalid, "Die Kreaturen des Schattenlandes haben sich völlig überraschend und auch zum ersten Male zusammengetan und den Grenzwall von Rakanor gemeinsam angegriffen und erstürmt. Es scheint so, als sähe das letzte Menschenland dieser Welt seinem Untergang entgegen."
    "Damit würde sich für mich ein Problem ganz von selbst lösen", meinte Crantor gleichmütig.
    "Ist es denn nicht Eure Absicht, diese Welt unabhängig von den Hohen Lords zu machen?" fragte Shalid, "Und wolltet Ihr nicht einen Kompromiss schaffen, zu dem die Lords von Chaos und Ordnung nicht fähig sind?"
    "Wozu brauche ich da die Menschlinge?" hielt ihm Crantor entgegen, "Sie haben noch immer nicht genug Verstand, dass sie es wert wären, beschützt zu werden. Und sie werden auch niemals genug Verstand haben."
    "So wollt Ihr den Monstren diesen Sieg gönnen?"
    "Nein", meinte Crantor, "Ich liebe die Monstren ebenso wenig wie Ihr, denn es sind nur niedere Dämonen, halbintelligente Kreaturen, dumm und gierig, mehr Tiere als denkende Geschöpfe. Doch sie sind meine Vasallen und sie gehorchen mir."
    "Seid Ihr denn wirklich sicher, dass sie Euch noch gehorchen?" fragte Shalid, "Die Monstren sind Vasallen des Chaos, geschaffen von den dunklen Göttern und darum werden sie den Dunklen mehr gehorchen als Euch. Sie können sehr leicht abtrünnig werden und sich auch gegen Atalan wenden, wenn es den Chaosherren so gefällt. Warum wohl haben sich die Horden der Ungeheuer so plötzlich gegen Rakanor vereint und das in einer einzigen Nacht, obwohl sie sich seit mehr als hundert Jahren untereinander zerfleischt haben? Was hat sie dazu gebracht? War das Euer Befehl, Crantor? Oder war es der Befehl der dunklen Götter?"
    Crantors Miene hatte einen sehr nachdenklichen Ausdruck angenommen, als er dem Weltenwanderer zuhörte.
    "Seid Ihr wirklich noch der uneingeschränkte Herrscher von ganz Crantoria", fuhr Shalid fort, "wenn die Dunklen Eure angeblichen Vasallen für ihre eigenen Interessen einsetzen?"
    "Ich würde es bemerken, wenn sich ein Chaoslord auf dieser Welt aufhielte", wandte Crantor ein.
    "Den dunklen Göttern fällt es leicht, stärkere Dämonen mit magischen Kräften in diese Existenzebene zu schleusen", erklärte Shalid, "auch wenn deren Zahl nur gering sein dürfte. Solche höheren und magisch begabten Dämonen können die Horden des Schattenlandes führen und lenken. So brauchen die Lords des Chaos nicht selbst in Erscheinung zu treten und das Risiko einzugehen, Euch gegenüberzutreten."
    Crantor stieß einen wütenden Fluch aus, als ihm die Tragweite von Shalids Worten bewusst wurde.
    "Wenn Dämonen mit magischen Fähigkeiten im Schattenland sind", sprach Shalid weiter, "dann ist auch Atalan bald nicht mehr sicher, zumal die dunklen Lords Euch inzwischen längst nicht mehr so wohlgesonnen sind wie früher. Oder irre ich mich da, Crantor?"
    Die bernsteinfarbenen Augen des Atlantidenherrschers verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    "Was wisst Ihr von dieser Möglichkeit, Shalid? Können die Dunklen auch auf anderen Wegen ihre Schergen in diese Existenzebene bringen, ohne dafür die Türen der Zitadelle zu gebrauchen? Können sie das, ohne dass ich es bemerke?"
    "Sie können es", antwortete Shalid bestimmt, "denn solange es auf dieser Welt auch nur ein einziges Wesen gibt, das zu den dunklen Göttern betet, können sie auch ohne die Zitadelle in diese Daseins-Ebene gelangen. Und es gibt hier noch immer welche, die zu den Dunklen beten. Die Lords des Lichts können Crantoria nicht mehr betreten, aber die Lords des Chaos können dies noch immer, auch ohne Euer Einverständnis."
    Der Panthagron stieß abermals einen lästerlichen Fluch in der Sprache seines Volkes aus. Dann fragte er den Weltenwanderer: "Was soll ich also Eurer Meinung nach tun?"
    "Vernichtet die Monstren des Schattenlandes. Dann

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