Die Zwölf Türme (German Edition)
Hüterin der Türme, die Crantor getötet hat."
"Aber wer ist diese Frau?" wollte Claudina wissen, "Und wo können wir sie finden?"
"Das weiß ich leider selbst nicht", musste Myrddin bekennen, "Ich weiß nur, dass Magie ihr nichts anhaben kann."
"Das ist kein sehr großer Trost für uns", sprach Sarinja düster, "Und ich weiß nicht, was uns das alles gegen die Monstren vor unseren Toren helfen soll."
"Es ist Hilfe unterwegs", erklärte Shalid zu ihrer aller Erstaunen, "denn Crantor hat sich endlich entschlossen, euch Menschen zu helfen. Wenn Ihr Kadrapor lange genug verteidigen könnt, werden die Atlantiden noch rechtzeitig eintreffen, um Euch von der Pest vor Euren Toren zu befreien. Crantor und seine Krieger haben sich gegen die finsteren Kräfte gewandt, die diesen Krieg entfacht haben. Schon jetzt kämpft eine kleine Schar von Menschen im Schattenland Seite an Seite mit Atlantidenkriegern. Es handelt sich um Überlebende der Grenzlegion unter der Führung Maridas. Sie versuchen einen Tempel der Finsternis zu zerstören, wo böse Mächte versuchen, ein neues Weltentor zu schaffen."
"Marida lebt noch?" rief Ingor erstaunt, "Wir dachten, sie wäre getötet worden."
"Sie konnte mit einigen Leuten in das Schattenland entkommen", sprach Shalid, "Doch jetzt ist nicht die Zeit, davon zu berichten, denn es gibt Wichtigeres zu tun."
"Wir werden angegriffen", knurrte Grak-Toth leise, "Die Atlantiden sind schon vor Amthar und es sind Menschlinge bei ihnen. Unser Blendzauber ist damit fast wirkungslos, denn er wirkt nicht bei beiden Rassen gleichermaßen."
"Schickt ihnen alle Koitunen entgegen", meinte Kyr-Drakh, "Sie müssen die Goldenen aufhalten, damit wir Zeit gewinnen, um die Weltentür zu stabilisieren."
"Koitunen allein werden nicht mehr genügen", sprach da Tsat-Hogguath, "denn Crantor ist seinen Kriegern vorausgeeilt und sucht bereits in den Ruinen nach einem Zugang in dieses Gewölbe. Er darf nicht bis hierher vordringen. Wir müssen ihm selbst entgegentreten."
"Dann werden Grak-Toth und ich den Zerstörer zum Kampf stellen", entschied Kyr-Drakh, "Du, Tsat-Hogguath, wirst inzwischen das Ritual des Blutopfers vollziehen und die Weltentür endgültig öffnen. Wenn das noch rechtzeitig gelingt, haben wir gewonnen, denn dann halten uns auch Crantor und seine Atlantiden nicht mehr auf."
"Und ich werde nach Kadrapor gehen", erbot sich Kogh-Hran, "um dort den Fall der Stadt zu beschleunigen und die letzte noch existierende Lichtflamme zu ersticken, bevor sie wieder auflodern und uns gefährlich werden kann."
"Die Dinge spitzen sich unerwartet schnell zu", knurrte Tsat-Hogguath, "Jetzt beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn es steht eine große Konjunktion der Existenz-Ebenen bevor. Wenn sich die Ebenen während dieser Konjunktion überschneiden, ist es sehr wahrscheinlich, dass dabei auch das Kristallschloss von Mahrhy-Thayr in dieser Dimension erscheint. Wir müssen verhindern, dass es sich hier dauerhaft materialisieren kann, den die Folgen wären verheerend für uns. Ihr wisst, dass Mahrhy-Thayr die Ursprungs-Ebene der Lichtwelten ist. Und wenn sich auch nur ein kleiner Teil davon hier manifestieren kann, ist Nimmerwelt für immer für die Mächte des Chaos verloren."
Als die Armee von Anepas die Ruinenstadt Amthar erreichte, traf sie auf eine große Streitmacht der Schlangenköpfigen, die sich den Atlantiden entgegen stellte. Wenig später tobte rings um die zerfallenen Trümmerstätten eine mörderische Schlacht.
Diesmal täuschte kein arglistiger Zauber die Augen der Atlantiden und so wurde Maridas kleine Schar nicht gebraucht. Auf Anepas' Geheiß blieben die Menschen hinter den Linien der goldenen Riesen zurück und beschränkten sich auf die Rolle von Beobachtern, die gespannt den Verlauf der Schlacht verfolgten.
Crantor war dem Heer vorausgeeilt und bereits in die Ruinenstadt eingedrungen, noch bevor die Koitunenkrieger aufgetaucht waren. Auf dem Rücken von FEUERSTERN, der die Gestalt einer gewaltigen, schwarzen Raubkatze angenommen hatte, ritt er zwischen Mauerresten und Schuttbergen hin und her, auf der Suche nach einem Eingang in die Katakomben unter den Trümmern der alten Stadt.
Im Zentrum gelangte er schließlich an einen Berg aus Trümmerstücken und Schutt, offensichtlich die Reste eines größeren Gebäudes, das schon vor einem Jahrhundert in sich zusammengebrochen war.
Plötzlich hing ein seltsamer, blauvioletter Dunst über dem Trümmerberg, der sich zu verdichten
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