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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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des Tyronwaldes beeinflussen ließ.
    Als Umbras ihr eine diesbezügliche Frage stellte, erklärte sie ihm, dass sie den Tyronwald schon einmal durchquert hatte, als sie aus dem Ödland in die östlichen Länder gekommen war und daher seine Gefahren und Unannehmlichkeiten bereits kannte.
     
    Sie erreichten schließlich eine kleine Lichtung, die weitgehend frei von Unterholz und Gestrüpp war. In der Mitte befand sich ein kleiner Teich, dessen Wasser erstaunlich klar und sauber war. Auch schienen sich hier die Insekten nicht wohl zu fühlen, denn als die kleine Schar auf die Lichtung kam, wurden sie nicht mehr von den kleinen Plagegeistern belästigt.
    "Die Insekten mögen den Geruch dieses Grases hier nicht", erklärte Uta und rupfte ein paar Büschel des knöchelhohen Gewächses aus, dem ein scharfer, pfefferminzähnlicher Duft entströmte, "Wenn man seine Haut damit einreibt, kann man sich die kleinen Biester vom Leibe halten."
    "Versuchen wir´s halt", brummte Charles und ließ sich am Teichufer müde am Boden nieder, "Ich meine, wir sollten hier übernachten. Einen besseren Lagerplatz werden wir in diesem Dschungel wohl kaum finden."
    "Wenn wir das Sumpfgebiet hinter uns haben, sieht der Tyronwald weitaus angenehmer als bisher aus", meinte Uta, "Nur die Randzonen sind so sumpfig und gefährlich. Weiter in seinem Innern zeigt der Tyronwald dem Wanderer seine wahre Schönheit. Dort leben auch Dryaden und Einhörner."
    "Trotzdem sollten wir lieber hier rasten", sprach Charles, "denn wir sind alle wohl rechtschaffen müde."
    Dagegen hatte keine etwas einzuwenden. Sie tränkten ihre Pferde und entfachten ein kleines Lagerfeuer, um das sie sich niederließen.
    Obwohl sie müde und zerschlagen waren, vermochte doch keiner von ihnen zu schlafen, denn im Dickicht war jetzt wieder das geisterhafte Heulen und Kichern zu hören, das an ihren Nerven zerrte und sie nicht zur Ruhe kommen ließ. Der Wald war von Leben erfüllt, denn immer wieder raschelte etwas in der Nähe im Unterholz, manchmal war auch drohendes Knurren und Fauchen zu hören, was die Gruppe veranlasste, ihre Waffen stets griffbereit zu halten.
    "Der Tyronwald gilt zu Recht als verzaubert", murmelte Krysander, "Und ich muss gestehen, dass mir diese Gegend in keiner Weise behagt. Außerdem frage ich mich, wie wir von hier aus zu den Türmen finden sollen, zumal wir noch nicht einmal das Zepter der Türme haben."
    "Wir müssen zum Hort der Hexe Assunta", erklärte Umbras, "Sie hat die Macht, das Zepter zu sich zu rufen, egal, wo es sich auch befinden mag. Denn das Zepter gehorcht ihr, wenn sie es zu sich ruft. Das wissen jedoch nur wenige."
    "Warum habt Ihr in Marigor nichts davon erwähnt?" fragte Krysander.
    "Assunta hat es überhaupt nicht gern, wenn man zu viel über ihre kleinen Geheimnisse plaudert", sagte Umbras, "Sie kann deshalb sehr rachsüchtig und überaus boshaft sein. Ich habe kein Bedürfnis danach, mich von ihr verhexen zu lassen und für den Rest meines Lebens unter irgendwelchen Plagen zu leiden."
    "Wie finden wir diese Hexe?" fragte Charles.
    "Die Dryaden werden uns den Weg weisen, wenn wir ihr Gebiet erreicht haben", antwortete der Adept.
     
    "Ich schaue mir mal ein wenig die Umgebung an", sprach Uta und erhob sich, "damit wir sicher sein können, dass hier nichts in den Büschen steckt und uns belauert."
    "Soll ich mitkommen?" erbot sich Krysander.
    "Nein", lehnte sie schroff ab, "Eine Kriegerin aus Yathir braucht keinen männlichen Schutz. Außerdem werde ich in Sichtweite bleiben."
    Sprach´s und begann, den Rand der Lichtung gemächlich abzuschreiten. Besorgt schaute Krysander ihr nach.
    "Ihr braucht Euch wirklich nicht um diese Frau zu sorgen", grinste Umbras, der das bemerkte, "Sie kann besser als mancher erfahrene Soldat mit dem Schwert umgehen. Allerdings ist mir Eure Sorge verständlich, denn selbst ein Blinder kann sehen, dass Ihr Euer Herz an Uta verloren habt."
    "Ihr habt Recht", nickte Krysander, "Ich wäre glücklich, wenn ich sie für mich gewinnen könnte."
    "Dann seid Ihr zu bedauern", meinte Umbras, "denn es heißt, dass die Kriegerinnen von Yathir keinen Mann als dauerhaften Gefährten neben sich dulden. Ich glaube kaum, dass Ihr bei dieser Kriegerin Erfolg haben werdet."
    Darauf gab Krysander keine Antwort, sondern starrte nachdenklich in die Flammen des kleinen Lagerfeuers hinein ...
     
    Charles und Christine saßen indes ein wenig abseits von den anderen, um sich ungestört zu unterhalten. Christine hatte ihn gefragt,

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