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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Rhemton, der sehr müde und ausgebrannt wirkte, "Und es kostete mich einige Mühe, den Geistern die richtigen Antworten zu entlocken. Denn wie so oft antworteten sie auf meine Fragen nur mit ausweichenden Andeutungen. Sie haben Angst vor den Mächten, die jetzt auf dieser Welt ihr Unwesen treiben und wollten mir ihr Wissen zuerst nicht preisgeben. Als ich dann aber doch herausbekam, welche Dinge vorgehen, wurde mir klar, dass ihre Furcht nur allzu begründet ist. Die dunklen Götter des Chaos wandeln wieder über Nimmerwelt, obwohl die Kraft der Türme sie daran hindern müsste. Und einer der Dunklen, der Chaoslord MOLOCH, hat Mohantur geholfen, indem er alle Anhänger des verfluchten MOLOCH-Kultes in Ödland versetzte, so dass sich eine riesige Horde fanatischen Lumpengesindels zusammenfand, die Angst und Schrecken verbreiten wird, noch bevor die Thuronen ins Land eindringen."
    "Weilt MOLOCH immer noch in dieser Existenz-Sphäre?" fragte Amdren Hydden besorgt, dessen Antlitz auf einmal sehr bleich geworden war.
    "Nein", antwortete Rhemton und erleichtert atmeten die anderen auf, "Es scheint, als könnten die Dunklen nur für kurze Zeit in dieser Sphäre verweilen. Also sind die Türme noch immer ein gewisser Schutz für uns. Doch ihre Kraftfelder wurden verändert, denn die finstere Magie ist in diese Welt zurückgekehrt. Mohantur verfügt jetzt wieder über seine volle Macht, deren Gewalt wir wohl bald zu spüren bekommen."
    "Was ist mit den Türmen geschehen?" wollte Assunta wissen, "Wer hat ihre Kraft verändert?"
    "Ich weiß es nicht", meinte Rhemton achselzuckend, "Die Erdgeister flüsterten davon, dass auch LUZIFER, der Abtrünnige des Lichts, in dieser Sphäre weilte. Was er hier getan hat, konnte ich jedoch nicht erfahren."
    "Wir müssen die Hüterin der Türme warnen", sprach Myrddin besorgt, "Janiva muss wissen, was hier vorgeht."
    "Das habe ich schon versucht", erklärte Sorman, "doch sie antwortet auf keinen mentalen Ruf. Niemand kann zu ihr vordringen. Ich habe sogar versucht, die Lords des Lichts selbst um Hilfe zu bitten, aber die Rufe meines Geistes verhallten ungehört in den höheren Sphären. Die Herren der Ordnung können oder wollen uns nicht helfen."
    "Also stehen wir jetzt völlig allein", murmelte Assunta voller düsterer Vorahnungen, "und können nur hoffen, dass wir Mohantur mit Hilfe des Anderweltlers besiegen, bevor es den Dunklen gelingt, auf Dauer in diese Existenz-Sphäre zurückzukommen."
    "Wenn das geschehen sollte", sprach Myrddin, "sind wir alle verloren."
     
     
Als er durch die Dunkelheit zurück nach Perum ritt und sich wieder die Wachfeuer des Heerlagers erkennen konnte, bemerkte Richard, dass der Mond seine Position am Nachthimmel um keinen Deut verändert hatte. Es schien, als wäre während seiner Begegnung mit LUZIFER die Zeit stehen geblieben. Unwillkürlich fragte er sich, ob es wirklich die Zeit war, die sich bewegte, oder ob es in Wahrheit nur die Dinge selbst waren, die sich in einer völlig unbeweglichen Zeit fortbewegten. Vielleicht aber traf auch beides zu.
    Unwirsch schob Richard diese Gedanken beiseite, denn es gab jetzt für ihn Wichtigeres zu tun, als philosophischen Gedankengängen nachzuhängen.
    Während er sich im gemächlichen Trab dem Heerlager von Perum näherte, kam ganz plötzlich Wind auf und im Säuseln des Nachtwindes war das Raunen geisterhafter Stimmen zu hören, deren Worte ihn leise schaudern ließen ...
     
"Kain reitet allein durch die Nacht.
Kain, der zu Crantor wurde.
Kain, der nicht sterben kann, so lange Crantor lebt.
Kain wollte kein Mensch sein,
nun ist er Crantor, der kein Mensch mehr sein kann.
Das ist der Fluch des gekränkten Gottes,
dessen Schöpfung du vor ewigen Zeiten für immer zerstört hast.
Wieder wirst du eine Armee in den Tod führen.
Wieder wirst du zerstören und eine blutige Ernte halten.
Wie viele Welten und wie viele Leben hast du schon zerstört?
Reite weiter durch die Nacht, Kain.
Folge deinem Weg - allein wie ein Komet,
der kommt und zerstört und vorüberzieht.
Das ist dein Schicksal und dein Fluch..."
     
    Die Stimmen verklangen und der Wind hörte schlagartig auf zu wehen.
    Richard stieß einen lästerlichen Fluch aus und gab seinem Pferd so heftig die Sporen, dass es gequält aufwieherte und im gestreckten Galopp auf die Lichter des Heerlagers zu preschte...
     
     
Richard wurde bereits von Myrddin erwartet, als er wieder in Perum ankam und sein Pferd der Obhut des Stallmeisters übergab.
    Der

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