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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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am Tatort könnten seine Signatur sein.«
    »Der Mann muss von Sinnen sein«, flüsterte Leona.
    »Verrückt, ja, aber dumm ist er nicht. Er ist gerissen und schafft es, im Verborgenen zu bleiben.«
    »Wenn Caleb Jones recht hat und das Monster ein Jäger ist, dann ist es kein Wunder, dass er bislang der Entdeckung entging«, bemerkte Victoria.
    Thaddeus war noch immer in die Betrachtung des Tiegels versunken. »Ein Jäger, der offenbar in dieser Nacht eine andere Beute suchte. Die Frage ist, warum wechselte er sein Beuteschema?«

    Leona zog die Brauen hoch. »Du meinst die Tote in Delbridges Galerie?«
    »Ja.« Thaddeus lehnte sich wieder an den Schreibtisch. »Was immer sie sonst war, die Frau war keine gewöhnliche Straßendirne. Sie war eine elegante und zweifellos kostspielige Vertreterin ihres Gewerbes. Noch interessanter freilich ist, dass der Mord der Polizei noch nicht gemeldet wurde, wie mein Freund von Scotland Yard mir verriet.«
    »Delbridge will das Verbrechen vertuschen«, sagte Leona.
    »Mord kommt stets an den Tag«, zitierte Victoria leise.
    »In diesem Fall offenbar nicht«, erwiderte Leona.
    »Noch nicht jedenfalls«, korrigierte Thaddeus. Er sah Victoria an. »Wir brauchen mehr Informationen, und zwar rasch. Ich könnte eine Assistentin gebrauchen, Tante Vicky.«
    Victoria riss die Augen auf. »Ich soll dir bei deinen Ermittlungen helfen?«
    »Wenn du willst. Ich bin ganz sicher, dass damit keine Gefahr verbunden ist.«
    Ungewohnte Lebhaftigkeit erhellte Victorias sonst so ernstes Gesicht. »Ich wäre entzückt, wenn ich mithelfen könnte, diesen grässlichen Mörder zur Strecke zu bringen. Aber was kann ich tun?«
    »Da du dich mit kosmetischen Hilfsmitteln gut auskennst, sollst du heute im Laufe einer Einkaufstour feststellen, ob du den Laden finden kannst, aus dem dieser Tiegel stammt, der sehr teuer sein muss. Das engt die Zahl der Geschäfte ein, die solche Dinge anbieten.«
    »Ja, ich will es versuchen.« Victoria schien noch immer ein wenig benommen. »Tatsächlich wüsste ich nur eine Handvoll Läden, die so feine Kosmetika anbieten.«

    »Und was ist mit mir?«, sagte Leona. »Ich werde doch nicht dasitzen und auf die Anprobe warten, während du mit deiner Tante Ermittlungen anstellst.«
    Er lächelte. »Du und ich, wir werden heute gewissen Personen Besuche abstatten. Die erste ist, glaube ich, dem Mörder begegnet und wird mir eine genaue Beschreibung liefern können.«
    »Wirklich? Das wäre wunderbar. Wer ist sie?«
    »Jemand, den du sehr gut kennst.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Ich kenne jemanden, der dem Mitternachtsmonster begegnete?«
    »Ich fürchte ja«, entgegnete Thaddeus.

30
    »Sehen Sie, Mrs Ravenglass, ich sagte Ihnen schon, dass Sie diesen Hund nicht in meinen Laden mitnehmen dürfen.« Chester Goodhew sprang hinter seinem Schreibtisch auf und beobachtete Fog nervös. »Das ist nicht hygienisch.«
    »Ja, das mag sein«, sagte Leona. Sie lächelte hinter dem schwarzen Schleier ihres Hutes. »Da Sie mir jedoch in letzter Zeit oft drittklassige Klienten schickten, zeigte sich, dass ich Schutz benötige.«
    Fog, dem entging, dass dies eine Beleidigung für ihn darstellte, ließ sich nieder, streckte die Pfoten aus und studierte Goodhew mit unverwandtem Blick.
    Thaddeus trat hinter Leona und Fog ein. Nun stand er neben ihnen, in seinen unsichtbaren Mantel aus Reglosigkeit und Schatten gehüllt, und betrachtete den Arzt mit einer Miene, die nach Leonas Meinung bemerkenswerte Ähnlichkeit
mit jener Fogs hatte. Beide sahen aus, als wäre ihnen nichts lieber, als Goodhew an die Kehle zu fahren.
    Nun erst bemerkte Goodhew Thaddeus.
    »Meine Entschuldigung, Sir«, sagte er hastig. »Ich habe Sie gar nicht gesehen. Sicher wollen Sie sich nach dem Sonderangebot von Goodhews Vitalelixier für Männer erkundigen. Ich stehe sofort zur Verfügung.«
    »Eile ist nicht nötig«, sagte Thaddeus. Sein Ton enthielt nur einen Anflug von Energie, die aber ausreichte, um den Raum mit einem Gefühl drohenden Unheils zu füllen. »Ich begleite die Dame.«
    Goodhew erbleichte, riss sich mit sichtlicher Mühe zusammen und drehte sich zu Leona um. »Was meinen Sie mit drittklassigen Klienten?«
    »Wir haben ein Übereinkommen, Dr. Goodhew«, sagte sie spröde. »Ihre Seite des Handels sieht vor, dass Sie sich vergewissern, ob die Leute, die Sie mir schicken, echte Klienten sind, die meine Dienste als Kristallmedium benötigen. Als Gegenleistung erhalten Sie von mir eine stattliche

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