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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mittwoch. »Wann vereinbarte Smith seinen Termin?«
    »Vorgestern.«
    »Morgens oder nachmittags?«, fragte Thaddeus.
    Goodhew zögerte. »Vormittags, glaube ich. Aber was interessiert Sie das?«
    Thaddeus ignorierte die Frage. »Beschreiben Sie den Klienten.«
    Goodhew schob seine schmalen Schultern langsam hoch. »Ende zwanzig. Helles Haar. Sehr elegant. Ein Typ, den Frauen hübsch finden, denke ich.« Er sah Leona finster an. »Er hatte nichts Anstößiges an sich, versichere ich Ihnen.«
    »Beschreiben Sie seine Kleidung«, sagte Thaddeus.
    »Kostspielig«, stieß Goodhew hervor.
    »War sein Mantel dunkel oder hell?«
    »Das ist mir entfallen.«
    »Trug er Schmuck? Ringe? Eine Anstecknadel?«
    Goodhew nahm einen störrischen Ausdruck an. »Sie können doch nicht erwarten, dass ich mich an jede Einzelheit erinnere,
wenn der Klient sich nur wenige Minuten in dieser Praxis befand.«
    »Doch, Goodhew «, sagte Thaddeus. »Sie werden sich an jede Einzelheit des Klienten erinnern, der sich Mr Smith nannte .« Jedes seiner Worte wurde von einer Woge hypnotischer Kraft getragen.
    Leona schauderte, als hätte sie ein Gespenst gestreift. Thaddeus richtete seine hypnotische Kraft nicht auf sie, dennoch war die Energie in der Atmosphäre für sie spürbar. Und für Fog ebenso. Der Hund jaulte leise und ließ Goodhew nicht aus den Augen.
    Goodhew erstarrte hinter seinem Schreibtisch zur Salzsäule und starrte mit ausdrucksloser Miene vor sich ins Leere.
    »Ich erinnere mich«, gab er tonlos von sich.
    Erbarmungslos ließ Thaddeus sich nun eine detaillierte Beschreibung von Mr Smith liefern. Als er fertig war, wusste Leona, dass es keinen Zweifel mehr gab. Vom hellblonden Haar bis zum Spazierstock passte er zu der Beschreibung des Mannes, den Mrs Cleeves kurz in der Vine Street erblickt hatte. Goodhew, der Smith aus größerer Nähe gesehen hatte, konnte mehr Einzelheiten bieten.
    »… einen großen Onyxring in Silber gefasst an der Rechten«, leierte er automatisch herunter.
    »… am Spazierstock ein silberner Griff in Form eines Falkenkopfes …«
    »… auffallend helle graublaue Augen …«
    Nach dem Verhör sah Thaddeus Leona an. Seine eigenen Augen brannten heiß und bodenlos. Leona bekam das Gefühl, sie könnte nicht widerstehen und würde dem Feuer erliegen, wenn sie zu lange in die Flammen blickte.
    »Er begab sich zu deiner Praxis in der Marigold Lane und legte sich auf die Lauer, bis du weggingst«, sagte Thaddeus.
»Dann folgte er dir und wartete auf eine Gelegenheit, das Haus zu durchsuchen.«
    Ein Schauer überlief sie. »Das Töten bereitet ihm ein Lustgefühl. Zweifellos war Fog das Einzige, was ihn davon abhielt einzudringen, während Mrs Cleeves und ich da waren. Gäbe es Fog nicht …«
    Sie verstummte und ließ den Satz unvollendet.
    Beide sahen Fog an, der ihren Blick mit einem höflich fragenden Ausdruck erwiderte.
    Leona zauste sein Fell und wandte sich wieder zu Thaddeus um. »Glaubst du, dass Mr Smith wirklich das Mitternachtsmonster ist?«
    »Für mich besteht kein Zweifel.« Thaddeus wandte sich zur Tür um. »Komm. Wir müssen zu unserem nächsten Termin. Es ist sehr wichtig, dass wir den Namen der Toten in Erfahrung bringen, die wir in Delbridges Museum fanden.«
    Leona sah den reglosen Mann hinter dem Schreibtisch an. »Was ist mit Dr. Goodhew?«
    »Was soll mit ihm sein?« Thaddeus öffnete die Eingangstür. »Von mir aus kann er da stehen, bis er einfriert.«
    »So kannst du ihn nicht zurücklassen. Wie lange hält der Bann an?«
    Die Glut in seinen Augen, die sich schon abgekühlt hatte, flammte wieder heiß auf. »Es ist kein Bann, verdammt«, sagte er.
    Die barsche Antwort traf sie unerwartet.
    »Verzeih«, sagte sie und ging mit Fog zur Tür. »Ich wollte dich nicht kränken.«
    Er sah sie an, als könne er direkt durch das dichte Gespinst ihres Schleiers blicken.
    »Ich bin kein Zauberer«, sagte er ruhig.

    »Natürlich nicht. Zauberei gibt es nicht. Ich benutzte das Wort Bann im übertragenen Sinn.«
    »Mir wäre lieber, du würdest es in gar keinem Sinn benutzen«, stieß er hervor. »Nicht im Zusammenhang mit mir. Ich bin Hypnotiseur, ein sehr starker, aber meine Gabe ist psychischer und nicht übernatürlicher Natur.«
    »Ja, ich …«
    Er wies mit dem Kinn auf den erstarrten Mann. »Hypnose hat nichts mit Zauberei zu tun. Ich benutzte meine Gabe, um seine Sinne vorübergehend zu neutralisieren. Eine Anzahl von Hypnotiseuren kann dies in verschiedenen Abstufungen. Das Subjekt ist

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