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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Vermittlungsprovision. Der Gentleman aber, den Sie mir vorgestern schickten, ein Mr Morton, schien der Meinung zu sein, ich wäre in einer etwas anderen Branche tätig.«
    Goodhew schien gekränkt. Sein Blick glitt unsicher von Fog zu Thaddeus. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Sie ging zwei Schritte auf den Schreibtisch zu. »Wie konnte Morton nur den Eindruck gewinnen, dass ich gewillt sein könnte, mit gewissen Therapien Stauungen im männlichen Nervensystem zu beheben?«
    Als sie sich bewegte, schnellte Fog augenblicklich mit leisem Knurren hoch. Goodhew fuhr zusammen und sprang zurück, so dass er gegen die Wand stieß.

    »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen«, rechtfertigte er sich energisch. »Falls Morton gewisse Vermutungen aussprach, ist es nicht meine Schuld.«
    »Im Gegenteil«, sagte Leona, »er erklärte ausdrücklich, dass Sie seine Träume als Produkte einer Stauung gewisser männlicher Körpersäfte diagnostizierten, die sich wiederum auf seine Nerven schlägt und verstörende Träume verursacht.«
    »Ich bin sicher, dass es sich um ein Missverständnis handelt.«
    »Er sagte, Sie hätten ihm eine Stunde Privattherapie in intimer Umgebung versprochen.«
    »Na und? Üben Sie Ihre Tätigkeit nicht so aus? Privat und in intimer Umgebung?«
    »Sie wissen sehr gut, dass Sie bei Morton mit Absicht falsche Erwartungen weckten. Mehr noch, Sie verlangten für meine angebliche Spezialbehandlung zusätzlich Geld.«
    »Tja, Mrs Ravenglass, Sie wissen ja, dass das Geschäft in letzter Zeit nicht so gut läuft.«
    »Was hat dies damit zu tun, dass Sie mich als Prostituierte vermarkten wollten?«
    Goodhew breitete die Hände aus. »Ich wollte kreativ sein.«
    »Kreativ? Sie schlüpften in die Rolle eines Zuhälters.«
    »Morton hatte mit meinem Vitalelixier für Männer kein Glück, und um ehrlich zu sein, war er nicht sehr erpicht darauf, es mit Ihrer Kristalltherapie zu versuchen. Er glaube nicht an diesen psychischen Mumpitz, wie er sich ausdrückte. Ich hätte ihn als Klienten ganz verloren, wenn ich nicht ein neues Konzept zur Hand gehabt hätte, doch lieferte ich ihm keinen ausdrücklichen Grund, etwas anderes für seine Träume zu erwarten als Ihre Arbeit als Kristallmedium.«

    »Mr Morton erwartete mit absoluter Sicherheit mehr.«
    »Das ist nicht meine Schuld.«
    »Warum verlangten Sie dann ein höheres Honorar?«
    Goodhew richtete sich auf und straffte die Schultern. »Das geschah in unser beider Interesse. Ich hielt es für angebracht, unsere Preise anzuheben, und hatte die feste Absicht, den zusätzlichen Betrag mit Ihnen zu teilen.«
    »Unsinn. Es lag niemals in Ihrer Absicht, dass ich von den höheren Honoraren erfahren sollte. Bei wie vielen anderen Klienten diagnostizierten Sie männliche Stauungen?«
    »Beruhigen Sie sich, Mrs Ravenglass.« Goodhew vollführte beruhigende Flatterbewegungen mit den Händen. »Mir kam erst kürzlich der Gedanke, dass ich solche Patienten zu Ihnen schicken könnte, und ich versichere Ihnen, dass ich nur jene Gentlemen überweise, bei denen mein Elixier nicht wirkt.«
    Sie trat abermals einen Schritt auf den Schreibtisch zu. »Wie viele andere, Goodhew?«
    Er räusperte sich, lockerte seinen Schlips und sah Thaddeus unbehaglich an. »Kaum jemanden.«
    »Wie viele ?«
    Goodhew schien in sich zusammenzuklappen. »Zwei. Morton war der Erste. Der Termin des zweiten Gentleman ist Mittwoch.«
    Thaddeus rührte sich und ging in trügerisch lässiger Manier zum Schreibtisch. »Zeigen Sie uns Ihren Terminkalender, Goodhew.«
    Goodhews Blick verdüsterte sich. »Warum?«
    »Weil ich sehen möchte, wie viele Klienten mit erotischen, von männlichen Stauungen verursachten Träumen ich in meiner Praxis zu erwarten habe«, sagte Leona kühl.
    »Ich sagte es schon – es gibt nur noch einen Termin dieser
Art.« Goodhew bewegte sich wachsam auf seinen Schreibtisch zu, griff nach unten und klappte einen in Leder gebundenen Terminkalender auf. »Sehen Sie selbst. Ich sagte schon, dass es eine flaue Woche war.«
    Thaddeus drehte den Kalender mit einer flinken Bewegung aus dem Handgelenk zu sich um. Gemeinsam blickten er und Leona auf die aufgeschlagene Seite. Drei Termine für Damen, aber nur zwei für Herren, für Morton und einen anderen.
    Thaddeus nagelte Goodhew mit einem kalten Blick fest. »Sind dies die einzigen zwei Männer, die sie letzte Woche an Mrs Ravenglass überwiesen?«
    »Ja, ja, nur die zwei«, murmelte Goodhew.
    Thaddeus deutete auf die Zeilen für

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