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Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Titel: Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Lauf mit einem weiten Satz auf den Rücken des
Pflanzenfressers, doch nicht als Jäger.
    Wunder gab nicht einen einzigen Laut von sich, er war viel zu sehr
damit beschäftigt sich festzukrallen. Hanse konnte nur hoffen,
daß es nicht Enas’ Fell sondern die Decke und das Polster
waren, in die Wunder seine Krallen geschlagen hatte.
    Nachtschatten hatte das Gefühl, als würde er jetzt
einfach in das Lager der Tejana hineinspazieren und sein gestohlenes
Eigentum und wer weiß was sonst noch wieder einsammeln
können. Doch das wäre wahrscheinlich unvernünftig
gewesen. Twel könnte mittlerweile wieder in der Lage sein, seine
Armbrust für einen weiteren Schuß zu spannen, und Aksar
hatte es vielleicht bereits getan. Außerdem war es durchaus
möglich, daß Quesh das ganze Silber bei sich trug. Es war
sehr unwahrscheinlich, daß er sich freiwillig davon trennen
würde, und Hanse konnte sich nicht vorstellen, den Verwundeten
deswegen zu töten.
    Aber natürlich waren diese Überlegungen dasselbe, als
würde man gegen den Wind pissen, wie man sich im Labyrinth
ausdrückte, wo er zu Hause gewesen war.
    Zwar triumphierte Nachtschatten und hatte auch eine gewisse
Kontrolle über die Richtung gewonnen, in die sein Pferd lief,
nicht aber über dessen Geschwindigkeit. Das alte Eisenmaul
schien auch gar nicht vorzuhaben, an diesem Ende der Welt wieder
anzuhalten. Mehrere Minuten vergingen, und das Tejanapferd reagierte
immer noch nicht auf die heftigen Rucke an seinen Zügeln.
    »Ich wünschte, ich hätte das tejanische Wort
für ›anhalten‹ oder ›langsamer werden‹
gehört«, murmelte Hanse, der immer verbitterter wurde.
»Wenn dieser Idiot einfach immer weiter galoppiert, bis er
müde wird, bin ich vielleicht schon hundert Meilen an Mignue
vorbei! Ich schätze, ich sollte lieber nicht ›mip‹
sagen, und es ist wahrscheinlich auch nicht so was Einfaches wie
›whoa!‹«
    Der Graue stemmte alle vier Hufe in den Boden. Das beendete seine
Vorwärtsbewegung sehr gründlich und beinahe augenblicklich;
das Pferd schlitterte buchstäblich in den Stand. Doch nichts
hielt die Vorwärtsbewegung seines Reiters auf, bis Hanse etwa
sechs Fuß vor dem schlitternden Tier auf dem Boden
aufschlug.
    »Hanse? Hanse? Bist du das, Liebling? Hanse!«
    Hanse krümmte sich, drehte sich halb herum und blickte direkt
zu einer großen, grauen Pferdebrust auf. »Prima
Halt«, schimpfte er. »Und jetzt mip, verdammt noch mal.
Mignue? Ich… ich bin in Ordnung, glaube ich. Ich, äh, habe
einen kleinen Pferdehandel abgewickelt.« Er setzte sich auf und
stöhnte, als ein oder zwei Rückenwirbel widerwillig an den
Platz zurückrutschten, wo Rückenwirbel hingehören. Er
stieß den Atem aus und fragte dann: »Mignue? Was tust du
denn hier? Zur Hölle, Frau – bist du mir doch noch
gefolgt?«
    Sie eilte aus dem Gestrüpp der Brombeersträucher in das
fahle Mondlicht auf ihn zu. »Das habe ich nicht getan! Das ist
genau die Stelle, wo du mich erst vor ein paar Stunden
zurückgelassen hast! Ich bin vor Sorge ganz krank geworden. Ich wollte dir folgen, glaub mir. Du… oh! Sieh doch,
so viele Pferde!«
    Die restlichen Tiere kamen gerade an. Sechs Pferde und ein Onager,
der einen Kater auf dem Rücken trug.
    Hanse dachte darüber nach und über das, was Mignureal
gerade gesagt hatte.
    »Mignue, wir haben gerade unser Silber gegen einige Pferde
eingetauscht. Und eins davon ist schneller, als ein
Straßenmädchen im Labyrinth einen Freier abschleppen
kann.«
     
    Enas der Onager war der Held des Tages. Er würde sie nun
einfach begleiten können und keine Last mehr tragen müssen.
Hanse verstaute ihr Gepäck auf dem breiteren Rücken eines
Tejanapferdes. Während Mignureal dem heldenhaften Wunder voller
Begeisterung eine Schüssel Bier einschenkte, stellte Hanse ein
paar Überlegungen an.
    Er war gleichzeitig stolz auf das, was er erreicht und beunruhigt
über das, was er getan hatte. Noch mehr beunruhigte ihn die
Möglichkeit, daß andere Tejana ihm auf die Schliche kommen
könnten. Die Hauptgruppe oder der Stamm der vier zum Beispiel,
oder was es da sonst noch geben mochte.
    Angenommen sie entdeckten, daß das Lager überfallen,
ein Tejanit getötet, drei verwundet und die Pferde verschwunden
waren, von einem Fremden oder Ungläubigen gestohlen, oder wie
auch immer sie einen Nicht-Tejanit nennen mochten. Ein Trupp von
ihnen konnte gerade einen vor Schmerzen keuchenden Quesh befragen,
bereit, die Pferde nach Osten zu lenken, die Schwerter

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