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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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schwer zu fassende Gesellschaftsdiebin, bekannt unter dem Namen Lady Moonlight, die wohlhabende Elite der Stadt hereingelegt, indem sie irgendwann im Laufe des gestrigen Abends auf dem jährlichen Ball von James und Lizet Addison zugeschlagen hat. Dieses Mal hat die mysteriöse Juwelendiebin ein wahres Meisterwerk gestohlen: einen wunderschönen, einzigartigen Smaragdring aus dem Besitz von Miss Antonia Butler, dessen Wert vor der Presse geheim gehalten wird.<« Paul legte die Zeitung zusammen und warf sie beiseite, während er Mystere über den Tisch hinweg finster anschaute. »Wo ist dieser Ring?«, wollte er wissen. »Eine Sache ist es, die ganze Nacht mit diesem Bastard Beiloch herumzuhuren; eine völlig andere jedoch, für ihn zu stehlen.«
    Normalerweise jagte Pauls Zorn ihr fürchterliche Angst ein. Die neue Krise jedoch, der sie und Rafe sich gemeinsam in der Person von Mrs. Astor gegenübersahen, führte dazu, dass alles andere ihr dagegen nichtig erschien. Sie machte sich noch immer Sorgen und fragte sich, ob die rachsüchtige große Dame sie wirklich zu einer Heirat zwingen würde. In die Enge getrieben würde Rafe sie verraten, daran hatte sie keinen Zweifel. Und nun stand sie außerdem noch vor dem schwierigen Problem, irgendwie an Pauls Safe herankommen und das Diadem für Rafe zurückholen zu müssen.
    »Gestern Abend habe ich nichts gestohlen«, gab sie mit kühner, schamloser Lüge zurück, wobei sie Überraschung vortäuschte, diese Neuigkeiten zu hören. Der Wahrheit entsprechend fügte sie hinzu: »Ich habe diesen Ring nicht.«
    Es war deutlich zu erkennen, dass Rillieux nicht mit ihrem Leugnen gerechnet hatte. Nachdem er sich wieder gefasst hatte, fuhr er einen Moment später mir beunruhigend leiser Stimme fort: »Was habe ich dir gesagt, Mystere, über Illoyalität der Familie gegenüber?«
    »Dein Ton gefällt mir nicht!«, fauchte sie.
    »Verdammt, es ist mir völlig schnuppe, was dir nicht gefällt, du undankbare kleine Hexe. Wenn du ihn nicht gestohlen hast, warum bist du dann so plötzlich verschwunden?«
    Sie starrte in ihren Brandy und sagte nichts. Als Paul so hart auf die Tischplatte schlug, dass die Tassen klirrten, zuckte sie zusammen.
    »Warum bist du verschwunden?«, wiederholte er. »Und wohin hat Beiloch dich mitgenommen? Offensichtlich bist du ja erst vor einer Stunde heimgekommen.«
    Sie erwiderte seinen Blick und spielte die eine Karte aus, von der sie wusste, dass sie ihn wieder beruhigen würde. »Vielleicht«, sagte sie leise, »habe ich ja meine eigenen großen Pläne für unseren Wohlstand.«
    Einen Moment lang irritierten ihre Worte ihn nur und er war kurz davor, sie erneut anzuschnauzen. Dann plötzlich schien er zu begreifen.
    »Du meinst Heirat?«, fragte er.
    Sie nickte, während sie leicht errötete. »Ich ... ich bin mit Rafe zusammen zu ihm nach Hause gefahren. Es wurde über Heirat gesprochen.«
    In dem Moment, als er anfing zu verstehen, drang Hoffnung in Pauls zerfurchtes Gesicht und löste seine Wut ab. »Nun, da fresse ich doch einen Besen«, sagte er in erstauntem Ton. »Aber du wirst hoffentlich nicht so dumm gewesen sein, ihm ... ?«
    Ernsthaft verlegen schüttelte sie ihren Kopf. Wenn er auch durch diese Wende der Ereignisse noch nicht völlig besiegt war, so hatte Paul sich doch mit Sicherheit wieder beruhigt.
    »Ich verstehe. Nun ... das ist wirklich interessant. Du hast dir also einiges von dem zu Herzen genommen, was ich dir gesagt habe. Aber wenn nicht du den Ring genommen hast, wer dann?«
    Er machte eine Pause, um nachzudenken, wobei er über sein Kinn strich. Mysteres unerwartete Neuigkeit hatte ihn in eine sehr viel bessere Stimmung versetzt.
    »Weißt du«, sagte er schließlich, »es ist ziemlich gut möglich, dass irgendein schlauer, einfallsreicher Dieb Vorteil aus dem Wirbel um Lady Moonlight gezogen hat, denn er konnte sich sicher sein, dass man ihr den Diebstahl zuschreiben würde. Da ist außerdem dieser Schuss abgefeuert worden. Der Polizist glaubte, die mysteriöse Frau getroffen zu haben.«
    Er schaute Mystere an. »Du kannst es nicht gewesen sein. Du siehst viel zu gesund aus, um angeschossen worden zu sein.« Dann lächelte er sogar. »Nun, ich denke, wir haben keine Exklusivrechte, die Reichen auszurauben, was? Der Ring wird wohl kaum eine Rolle mehr spielen, wenn diese neue Entwicklung zwischen dir und Rafe erst Früchte tragen wird - um das mal so auszudrücken. Es tut mir Leid, meine Liebe, dass ich so barsch zu dir gewesen bin.

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