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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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sie fliehen konnte.
    »Zur Hölle mit dir«, murmelte er, »du hast mir schon genug Ärger eingebracht. Rühr dich nicht von der Stelle, bis ich das Ganze gründlich durchdacht habe.«
    »Rafe, bitte lass mich gehen! Ich verspreche, dass ich Dir jeden Cent zurückzahlen werde, den ich dir gestohlen habe, ich-«
    »Sei ruhig. In diesem Augenblick habe ich Wichtigeres zu tun. Sie meint das ernst; sie wird mein Unternehmen vernichten. Ich würde diesen Schlag überstehen - ich bin flexibel genug. Aber bist du dir darüber im Klaren, wie viele meiner Angestellten in absolute Not gestürzt würden? Ich habe ihnen und ihren Familien gegenüber eine Verpflichtung, und das nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Hast du gehört, was sie McCallister aufgetragen hat?«
    »Sie - sie kann uns nicht wirklich zwingen zu heiraten. Ich meine, sie wird schon nicht das Aufgebot bestellen, nachdem sie sich erst wieder ein wenig beruhigt hat. Erinnerst du doch daran, wie sie geschworen hatte, Abbot zu ruinieren und es dann doch nicht getan hat?«
    Rafe lachte und schüttelte seinen Kopf. »Auf gewisse Weise zumindest bist du noch immer unschuldig, Lady M, und ich gebe zu, dass ich das bezaubernd finde. Abbot zu vergeben bedeutete keine ernsthafte Verletzung ihres Stolzes. Mir zu vergeben würde jedoch eine bedeuten.«
    »Warum?«
    »Warum?«, wiederholte er, während Wut seinen Tonfall veränderte. »Weil sie nicht vorgehabt hat, Abbot zu ihrem heimlichen Geliebten zu machen, du argloses kleines Ding.«
    Mystere starrte ihn ungläubig mit großen Augen an. »Du meinst, dass sie ... und du? Das kannst du doch nicht im Ernst von Caroline glauben?«
    »Sie ist nicht die Jungfrau Maria, weißt du. Warum zum Teufel glaubst du, hat sie sich auf ihr hohes Ross gesetzt und mir einen Vortrag über ihre hochgesinnten Moralvorstellungen gehalten? Das waren Schuldgefühle wegen dem, was sie mit mir vorhatte. Und glaubst du wirklich, sie ist hier herausgekommen, nur um nachzusehen, ob ich krank bin ?«
    »Aber Ward war doch bei ihr.«
    Er schnaubte. »Sie hat absolutes Vertrauen zu Ward; er ist so loyal wie die Schweizer Garde. Und ich sage dir ganz offen: Hätte ich nicht angefangen, so viel Zeit mit dir zu vergeuden, so wäre die Verführung von Mrs. Astor inzwischen schon längst eine vollendete Tatsache und jedem bekannt durch meine eigenen Bemühungen.«
    Sein selbstgefälliger, angeberischer Ton ließ sie zornig werden, genauso wie das geschmacklose Thema. »Nun, ich wusste ja, dass du eingebildet bist. Dies jedoch ist einfach absurd. Du hast gerade eben gehört, wie sie sich damit brüstete, dass es noch nie einen Makel auf ihrem Namen gegeben hat.«
    »Caroline spricht von erwischt werden, nicht davon, Verstöße zu meiden. Siehst du, ich hatte alles schon ausgearbeitet, hatte nur noch auf den Tag gewartet, an dem Caroline Astor ihren inneren Versuchungen erliegen würde. Dir habe ich es zu verdanken, dass dieser Tag nun niemals ein- treten wird.«
    »Aber ... aber es ist doch nicht zu übersehen, dass du sie verachtest. Warum in Gottes Namen solltest du die Verführung einer Frau planen, die du-«
    »>Das Herz hat seine Gründe<«, unterbrach er sie, »>die der Verstand niemals kennen lernen wird<.«
    »Dein Vater«, sagte sie leise. »Er ist der Grund, nicht wahr? Ich habe gehört, was du gesagt hast, und Abbot erwähnte irgendeinen >Groll< deinerseits. Was hat sie deinem Vater getan?«
    »Nichts«, antwortete er verbittert. »Und dieses Nichts bedeutete alles. Aber das geht dich verdammt noch mal überhaupt nichts an, also kümmre dich gefälligst nicht um all das.«
    Mit sichtbarer Mühe schüttelte er seinen Zorn ab und erwiderte den Blick seiner Gefangenen. Vielleicht eher laut denkend als redend sagte er zu ihr: »Nun, morgen ist Sonntag; wir werden wahrscheinlich nicht lange warten müssen, um zu sehen, was Carolines nächster Spielzug sein wird. Im Moment jedenfalls hat sie alle Trümpfe in der Hand.«
    Er warf ihr einen anzüglichen Blick zu, und sie erblasste leicht. »Aber ich habe noch einen Vorschlag für dich.«
    Die plötzliche Angst auf ihrem Gesicht veranlasste ihn zu einem rauen Lachen. »Nicht diese Art von Vorschlag, du kleiner Angsthase, obwohl ich zugeben muss, dass nach dem, was ich heute Morgen von dir gesehen habe, mich dies weiterhin beschäftigen wird. Nein - ich will, dass du das tust, was du am besten kannst, Lady M. Ich will, dass du etwas für mich stiehlst. Zurückstiehlst, genauer gesagt.«
    »Ich verstehe

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