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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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zusammen mit dem Mann wieder hinaus, den Mystere ihm beschrieben hatte.
    Hush kletterte auf die Straße hinunter und holte sie ein, als sie gerade in Richtung des unaufhörlichen Lärms und des geschäftigen Treibens auf dem Broadway liefen. Während er sie mit ein paar Metern Abstand verfolgte, erkannte er schnell den Größeren der beiden an seinem seltsamen Gang er hieß Sparkyundwar einer der gewohnten Nichtstuer, die in der Nähe der South-Street-Docks herumlungerten und Centstücke warfen, bis Arbeiter gebraucht wurden, um ein Frachtschiff zu entladen. Wenn er dann lange genug gearbeitet hatte, um seine nächste Sauftour finanzieren zu können, wurde er wieder zum Nichtstuer. Und dieser Kreislauf wiederholte sich ständig.
    Hush folgte ihnen über den Broadway hinüber, was keine geringe Leistung war bei dem starken Verkehr. Selbst er musste all seine Geschicklichkeit aufweisen, um nicht von einem der offenen Einspänner überfahren zu werden.
    Zunächst nahm er an, dass die beiden Männer sich auf dem Weg zur Bowery mit ihren primitiven Vergnügungsstätten nur drei Blocks östlich vom Broadway befanden. Stattdessen steuerten sie jedoch auf die Musiksaloons auf dem unteren Broadway zu.
    Hin und wieder konnte Hush ein Glissando von Klaviertönen hören, die lauter wurden, je näher sie dorthin kamen. Die beiden Männer drückten sich durch die aus Latten hergestellten Fledermausflügel eines Saloons, und Hush blieb draußen stehen, um das Schild mit den vergoldeten Buchstaben aus Holz zu studieren, das über dem Eingang hing. Zur Übung suchte er die Buchstaben heraus, die Mystere ihm beigebracht hatte, und zu seiner Überraschung kannte er sie alle bis auf den letzten: »A ... 1... i... b ... i... B ... a... err«, wobei er den letzten Laut geraten hatte. Die Alibi Bar. Mit Stolz stellte er fest, dass er schon ein wenig lesen konnte.
    Die Varietevorführung sollte erst später beginnen, folglich waren die Typen, die dafür bezahlt wurden, vor der Tür zu sitzen und mit ihren Schlagstöcken herumzufuchteln, noch nicht bei der Arbeit. Hush schlüpfte ins dunkle, verrauchte Innere; er entdeckte die beiden Männer an der
    Mahagonibar. Sparky redete und gestikulierte. Hush wusste, dass er hinausgejagt werden würde, trotzdem versuchte er, in ihre Nähe zu kommen.
    Sägemehl bedeckte einen Großteil des Bodens, und unrasierte Männer mit Zigaretten zwischen den Lippen spielten Billard oder Dart. Hush warf einen sehnsüchtigen Blick auf einen riesigen Fleischbraten, der auf der Theke für die kostenlosen Mahlzeiten lag. Diese waren jedoch nur für diejenigen bestimmt, die Cocktails zu fünfzig Cent oder mehr bestellten.
    »Zwei Ale, Jimbo!«, rief Sparky dem Schankkellner zu. »Und zapf sie schön schäumend.«
    Bis jetzt schien noch niemand den Jungen mit der schäbigen, an den Knien durchgewetzten Stoffhose bemerkt zu haben. Er schob sich näher an die beiden Männer heran. Sparkys Gewieher war leicht zu verstehen.
    »Ich sag dir, Lorenzo, wir können ein Vermögen in Little Italy machen, ohne dass wir auch nur einen Finger krumm machen müssen. Wir brauchen nur bei jedem Mietstand unsere Knete einzukassieren. Ich schwörs bei Gott, dressierte Affen lassen sich für sage und schreibe dreißig Dollar im Monat vermieten. Rechne noch vier Dollar für die Drehorgel dazu und uns gehört die Welt, mein Junge. Alles, was du brauchst, wenn du zu gleichen Teilen einsteigen willst, sind tausend Dollar. Kannst du das Geld auftreiben?«
    »Krieg dich bloß wieder ein, Sparky - ich denk nicht dran, irgendwelche dreckigen Affen zu dressieren!«
    »Wir tun sie doch nicht dressieren, du Schlaumeier; wir bezahlen irgendwelchen spagettifressenden Gören ein paar Cent am Tag dafür. Wir brauchen nicht mal in die Nähe von den verdammten Affen gehen; wir sind einfach nur die
    Besitzer. Warum nicht? Das ganze Geld nur für ein paar alte Tricks! Du wärst ganz schön blöd, wenn du dich nicht einkaufen tätest.«
    Beide Männer hatten schnell ihre ersten großen Biergläser ausgetrunken. Sparky bestellte per Handzeichen zwei weitere. Hush beobachtete, wie Lorenzo seine Ellbogen vorsichtig aufsetzte, um nur ja kein Bier auf der Theke zu verschütten, während er sich Sparkys Angebot durch den Kopf gehen ließ. Er fummelte ständig an seinem Schnurrbart herum, als ob er Angst hätte, dass dieser ab- fallen könnte.
    »Ich könnte tatsächlich interessiert sein«, antwortete er schließlich. »Aber was das Geld angeht, das ich bezahlen

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