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Diener der Finsternis

Diener der Finsternis

Titel: Diener der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Wheatley
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aufheben. Er wird es brauchen, wenn de Richleau mit ihm fertig ist.«
    »Ist er – ist er wirklich ein Ipsissimus?«
    »Gott weiß es! Ich weiß es nicht. Er hat das Wort benutzt, und ich habe damit nur Eindruck auf Sie machen wollen.« Rex grinste breit. Jetzt, wo er nicht mehr zu lügen brauchte, fühlte er sich wieder in bester Form.
    Tanith versuchte, sich loszureißen. »Ich wage es nicht, hierzubleiben!«
    »Niemand wird Ihnen etwas antun, solange ich da bin«, versicherte Rex ihr.
    »Sie Narr! Wie wollen Sie mich gegen die Macht der Finsternis beschützen? Wenn ich heute abend nicht zu dem Treffen erscheine, wird Mocata in dem Augenblick, wo ich einschlafe, seine Elementargeister auf mich loslassen, und am Morgen werde ich tot oder besessen sein!«
    Rex mußte es ernst nehmen. Sanft redete er ihr zu: »De Richleau weiß, wie gefährlich die Sache ist. Wir beide werden jetzt zusammen essen, und wenn der Herzog kommt, werden wir in Ruhe über alles reden. Er wird Ihnen entweder garantieren, daß er Sie beschützen kann, oder Sie nach London zurückkehren lassen.«
    »Er kann mich nicht beschützen, sage ich Ihnen. Und außerdem, ich will an dem Treffen teilnehmen.«
    »Sie wollen es? Sie können nicht einmal ahnen, auf was Sie sich da einlassen. Ich werde Ihre Teilnahme um jeden Preis verhindern.«
    »Sie wollen mich gegen meinen Willen hier festhalten?«
    »Das werde ich.«
    Sie standen in der offenen Tür und Tanith spähte die verlassene Straße auf und ab. Das Haus lag völlig einsam. Sie war gefangen. Sie konnte nur versuchen, Rex zu überlisten, und ihre Furcht vor Mocata war so groß, daß sie dazu fest entschlossen war.
    »Wenn aber de Richleau mir erlaubt zu gehen, werden Sie dann immer noch versuchen, mich daran zu hindern?«
    »Nein. Seine Entscheidung wird für mich maßgeblich sein«, versicherte Rex.
    »Dann werde ich, bis er eintrifft, tun, was Sie wünschen.«
    »Gut.« Rex führte Tanith zum Haus zurück und läutete nach Max.
    »Wir möchten den Lunch gern auf dem Fluß einnehmen. Machen Sie einen Korb zurecht und stellen Sie ihn in das Boot«, wies Rex den Diener an. Er war der Meinung, daß Tanith ihm sicherer war, wenn er sich allein mit ihr auf dem Wasser befand.
    Kurze Zeit später steuerte Rex das Boot in ein stilles Stauwasser unterhalb des Wehres von Goring. Er band es unter einer Gruppe von Weiden an und begann, aus dem Heck verschiedene Pakete auszupacken. »Kommen Sie«, sagte er aufmunternd, »schauen wir uns an, was Max uns für den Lunch mitgegeben hat. Vergessen Sie Ihre Sorgen für den Augenblick.«
    Sie lächelte kläglich. »Wenn ich davon überzeugt wäre, daß Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, würde ich Sie für den mutigsten Mann der Welt halten.«
    »Sagen Sie das noch einmal. Ich höre Ihre Stimme so gern.«
    Sie errötete und entfaltete die Servietten. »Hier haben wir Käse – Schinken und Zunge – und Brot – und Salat – und einen Hummer. Das können wir nie alles aufessen. Und hier – oh, sehen Sie mal!« – sie hielt einen kleinen Korb hoch –, »sind Walderdbeeren.«
    »Wunderbar. Werfen Sie mir bitte den Korkenzieher zu. Ich werde eine Flasche Mosel öffnen.«
    Sie saßen an Kissen gelehnt einander gegenüber und genossen ihren Lunch wie ein ganz normales Paar. Rex hätte gern den ganzen Nachmittag nur geflirtet. Jetzt, wo die Karten auf dem Tisch lagen, hielt er es jedoch für seine Pflicht, aus ihr soviel wie möglich an Information herauszuholen, bevor der Herzog eintraf. Er wickelte noch ein kleines Paket aus und fragte halb scherzend: »Sagen Sie, ißt auch eine Hexe gern Schokolade? Das möchte ich aus wissenschaftlichen Gründen gern erfahren.«
    »Oh, warum haben Sie mich daran erinnert! Ich war eben noch so glücklich!« jammerte sie und verbarg ihr Gesicht in den Händen.
    »Verzeihen Sie mir.« Er legte die Schokolade hin und beugte sich zu ihr vor. »Aber da es uns beide betrifft, müssen wir darüber sprechen. Haben Sie wirklich im Kristall gesehen, wie ich heute morgen das Hotel betrat?«
    Sie warf das helle Haar zurück und sah ihn trotzig an. »Das ist nur eine Übung, durch die ich zu größerer Macht voranschreiten will.«
    »Macht zum Guten?«
    »Man muß durch verschiedene Stadien, ehe es notwendig wird, sich für den Pfad zur Rechten oder den Pfad zur Linken zu entscheiden.«
    »Aber Sie wollen heute nacht an diesem unheiligen Ritus teilnehmen? Wenn Sie wüßten, was dort mit Ihnen geschehen wird, würden Sie nicht im Traum daran

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