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Diener der Finsternis

Diener der Finsternis

Titel: Diener der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Wheatley
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wir finden.«
    »Ich weiß nichts über sein alltägliches Leben, und wenn ich etwas wüßte, würde ich es Ihnen nicht sagen. Warum sind Sie eigentlich an diesem Mr. Aron so interessiert? Daß Sie ihn brauchen, um den Talisman des Seth zu finden, ist ja offensichtlich eine Lüge.«
    »Er ist mein bester Freund, und ich verdanke ihm sehr viel. Für den Herzog ist er so etwas wie sein eigener Sohn.«
    »Das gibt Ihnen noch nicht das Recht, sich einzumischen, wenn er, ebenso wie ich, sein Leben aus freiem Willen dem Okkulten weihen will.«
    »De Richleau sagt, das Spiel, das er und auch Sie treiben, sei die größte Gefahr, in die ein menschliches Wesen sich begeben kann. Und nach einem Erlebnis, das ich gestern nacht noch in Simons Haus gehabt habe, glaube ich ihm. Der Herzog und ich betrachten Simon Aron im Augenblick als einen Menschen, der nicht ganz bei sich ist, und nichts wird uns bei dem Versuch, ihn vor sich selbst zu retten, aufhalten.«
    Tanith dachte, jetzt sei die richtige Gelegenheit, den Köder in der Falle, die sie vorbereitet hatte, zu zeigen. Langsam erklärte sie: »Wenn Sie tatsächlich wild darauf sind, sich mit Mocata anzulegen, kann ich Ihnen dazu verhelfen.«
    »Wirklich?« Rex sprang auf, und das Boot schaukelte.
    »Ja. Ich weiß zwar nicht, ob er irgendwo eine eigene Wohnung hat, aber ich weiß, wo er heute abend sein wird. Und Ihr Freund Simon wird auch da sein.«
    »Sie meinen den Sabbat, wie? Und Sie wollen mir sagen, wo er stattfindet?«
    »O nein.« Das Sonnenlicht glänzte golden auf ihrem Haar, als sie den Kopf schüttelte. »Ich werde Ihnen jedoch erlauben, mich hinzubringen, falls Sie versprechen, daß Sie mich freilassen, sobald wir dort sind.«
    »Nichts zu machen?« antwortete er unverblümt.
    »Also haben Sie doch Angst vor Mocata«, lächelte sie. »Das überrascht mich gar nicht. Ihr Selbstvertrauen oder Ihr Interesse an Ihrem Freund ist doch nicht so groß, wie Sie behaupten.«
    Rex dachte schnell nach. Einerseits wollte er Tanith nicht zum Sabbat gehen lassen, falls es ihm der Herzog trotz der Gefahr, die ihr dort drohte, nicht ausdrücklich befahl. Andererseits mochte dies die einzige Chance sein, wieder in Simons Nähe zu gelangen. Qualvoll hin- und hergerissen überlegte er. Sollte er das Risiko auf sich nehmen, Tanith in Mocatas Einflußsphäre zu bringen? Aber der Herzog würde bei ihm sein, und zusammen würde es ihnen gelingen, Tanith von der Teilnahme an der Zeremonie abzuhalten. Die Chance, Simon zu retten, konnte er nicht auslassen.
    »Ich verspreche nicht, daß ich Sie bei dem Ritual mitmachen lasse«, erklärte er.
    »Ich habe allerdings die Absicht, es zu tun.«
    »Das wird sich finden. Ansonsten nehme ich Ihr Angebot unter den von Ihnen genannten Bedingungen an.«
    Tanith nickte. Sie vertraute darauf, daß Mocata sie befreien würde, sobald sie den Bestimmungsort erreicht hatten.
    »Der Versammlungsort muß etwa siebzig Meilen von hier entfernt sein«, sagte sie. »Ich möchte bei Sonnenuntergang dort sein. Also müßten wir um sechs von hier abfahren.«
    »Geht es nicht etwas später? Die Wahrheit ist, daß der Herzog noch gar nicht zum Tee hier sein kann. Ich habe ihn von Anfang an erst um sechs erwartet.«
    Tanith lächelte vor sich hin. Das war ein unerwartet glücklicher Umstand. Sie hatte den Herzog in der gestrigen Nacht nur für einen Augenblick gesehen, aber sein mageres, kultiviertes Gesicht und seine klugen grauen Augen hatten Eindruck auf sie gemacht. Er würde ein gefährlicherer Gegner sein als dieser nette, sonnengebräunte junge Riese. Es konnte für sie nur von Vorteil sein, wenn sie Rex dazu bringen konnte, vor der Ankunft des Herzogs mit ihr loszufahren. Eilends machte sie sich daran, ihre Geschichte noch etwas auszuschmücken.
    »Es tut mir leid, aber vor dem Treffen müssen noch gewisse Vorbereitungen getroffen werden. Sie beginnen bei Sonnenuntergang. Deshalb muß ich um Viertel nach acht dort sein. Komme ich zu spät, darf ich nicht teilnehmen, und in dem Fall will ich überhaupt nicht hingehen.«
    »Dann bleibt mir nichts übrig, als mich Ihnen zu fügen.« Rex band das Boot los und steuerte auf die Landungsbrücke zu.
    Im Landhaus rief er das Britische Museum an und erfuhr, der Herzog sei nicht mehr dort. Darauf telefonierte er mit dem Haus in der Curzon Street. Die Dienerschaft wußte nicht, wo der Herzog war. Damit war Rex jede Möglichkeit genommen, de Richleau früher herzubitten. Rex fürchtete sehr, der Herzog werde zu spät

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