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Diener des Boesen

Diener des Boesen

Titel: Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Margaret tatsächlich nur noch Hass für ihn.
    Wie hatte sie sich jemals wünschen können, er möge sich in sie verlieben?
    »Die Dämonen wollen die Menschheit der ewigen Verdammnis überantworten, indem sie mich dazu bringen, Margaret meine Seele zu opfern, Heiliger«, sagte Neville zu dem Erzengel. »Aber es besteht keine Gefahr. Ich werde mich niemals in sie verlieben.«
    Sie ist am Leben, Thomas. Allein das macht sie schon gefährlich.
    »Sie ist nicht gefährlich«, sagte Neville mit solch fester Überzeugung, dass Margaret die Augen schließen und den Hass niederringen musste, den sie für ihn empfand. Wenn sie dem Hass erlag, hatten die Engel schon gewonnen… War das der Grund, warum sich der heilige Michael vor Thomas und ihr zeigte? Um sie dazu zu bringen, ihren Gemahl zu hassen?
    Der Erzengel musterte Margarets Gesicht, und was er dort sah, schien ihn zufriedenzustellen.
    Gut, sagte er. Thomas, Jeanne hat ihren Platz eingenommen, und bald wirst auch du es tun. Große Gefahren drohen euch, aber ihr müsst standhaft bleiben.
    »Die Schatulle…«, sagte Neville.
    Befindet sich in London. Sie ruft nach dir… hörst du sie denn nicht in deinen Träumen?
    »Doch, ich höre sie«, flüsterte Neville.
    Du wirst sie bald finden. Aber gib acht, Thomas, denn sie enthält die alleinige Wahrheit. Kümmere dich nicht um das, was die Dämonen dir ins Ohr wispern.
    »Nein«, sagte Neville, diesmal mit kräftigerer Stimme.
    Gesegnet seist du, Thomas, sagte der Erzengel und verschwand.
    Neville hielt den Blick noch eine Weile auf die Stelle gerichtet, wo der Erzengel ihnen erschienen war, dann schaute er Margaret an.
    Was sie in seinen Augen sah, ließ ihren Mut sinken, doch sie zwang sich, das Wort zu ergreifen, bevor er es tat, obwohl es sie große Anstrengung kostete, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.
    »Jede Wahrheit zählt«, sagte sie, »ob sie nun in Wynkyns verfluchter Schatulle enthalten ist oder nicht.«
    »Dämonin«, sagte er. Seine Stimme klang schrecklich ausdruckslos.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Nein, ich bin keine Dämonin und bin es auch nie gewesen. Doch erst, wenn du die Wahrheit erfährst, wirst du das verstehen.«
    Ihre Worte schienen ihn einen Moment lang unsicher werden zu lassen, und das gab Margaret die Kraft weiterzusprechen.
    »Wenn du deine Tochter liebst«, sagte sie, »kannst du ihre Mutter nicht für eine Dämonin halten… denn was wäre dann Rosalind?«
    Neville blinzelte und wandte seine Augen ab. »Du hast nur meine Vernichtung im Sinn. Du würdest alles sagen, wenn es dir nützlich erschiene.«
    »Nein«, flüsterte sie, und angesichts der Trauer, die in ihrer Stimme lag, hob Neville erneut den Blick. »Ich will doch nur, dass du glücklich bist.«
    In diesem Moment flatterten die Segel und füllten sich mit Wind, gerade als sie eine weitere Flussbiegung hinter sich gelassen hatten, und Roger Salisbury sprang auf und stieß einen Schrei aus, als London in der Ferne in Sicht kam.
    »Tom! Tom!« Mit anmutiger Sicherheit eilte Bolingbroke lachend und winkend die Stufen am Flusstor des Savoy Palace hinunter. Die Sonne glänzte auf seinem hellen Haar und seine grauen Augen besaßen einen silbrigen Farbton. »Ach Tom, ich habe dich so vermisst!«
    Neville sprang vom Boot auf den Kai hinab und schloss Bolingbroke mit der gleichen Herzlichkeit in seine Arme wie dieser ihn. »Ihr seht so glücklich aus, mein Lord, obwohl Ihr doch bald schon verheiratet sein werdet.«
    »Ach Tom, so etwas solltest du nicht sagen, wenn deine Gemahlin in der Nähe ist.«
    Bolingbroke wandte sich von Neville ab und streckte Margaret seine Hände entgegen, die vorsichtig aus dem Boot gestiegen kam, nachdem sie Rosalind in Agnes’ Obhut übergeben hatte.
    »Lady Margaret«, sagte Bolingbroke leise und küsste sie sanft auf den Mund.
    Neville, der einen Schritt beiseite getreten war, musterte argwöhnisch Margarets Gesichtsausdruck, als sie Bolingbroke in die Augen blickte.
    Die tiefste und reinste Liebe lag darin.
    Und obwohl Neville Bolingbrokes Gesicht nicht sehen konnte, konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Margarets Liebe voll und ganz erwiderte.
    Thomas wurde mit einem Mal von Grauen erfüllt, auch wenn er nicht recht wusste, weshalb.
    Sie will Hal gegen mich aufbringen, dachte er in dem verzweifelten Versuch, seine Ängste zu begründen. Sie will ihre Liebeskünste dazu benutzen, ihn auf ihr Lager zu locken…
    »Tom«, sagte Bolingbroke und drehte sich wieder zu ihm um,

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