Diener des Boesen
Hand, was nur eines bedeuten konnte.
Philipp holte tief Luft. Also gut.
»Mag sein«, sagte Katherine und schloss kurz die Augen, als Philipp langsam mit der Hand über ihren Rücken strich. »Aber Frankreich braucht einen starken König, und ob er nun von Ludwig gezeugt wurde, dem königlichen Falkner oder einem verfluchten Pfau, Karl besitzt einfach nicht die nötige Stärke.«
»Und Ihr besitzt sie?«
Katherine drehte sich um und blickte ihm ins Gesicht, nur eine Armlänge von ihm entfernt. »Ich bin eine Frau, und Ihr kennt die Lex Salica – ich kann den Thron nicht besteigen.«
Philipps Hand wurde nun fordernder und zog sie dichter zu sich heran. »Aber…«
»Aber ich kann dafür sorgen, dass ein starker Mann auf den Thron gelangt.«
Philipp erstarrte. »Weswegen seid Ihr hier, Katherine?«
»Ich bin hier, um ein Bündnis zwischen uns vorzuschlagen«, sagte sie, »besiegelt durch die Vereinigung unserer Leiber.«
»Beim Heiland!«, sagte Philipp, wandte sich dann abrupt ab und ging zu dem Tisch mit dem Weinkrug hinüber. »Was verlangt Ihr dafür?«, fragte er über die Schulter.
»Dass Ihr zu mir haltet und mir allein treu seid, mich beschützt und mich achtet.«
Philipp drehte den Krug eine Zeitlang in den Händen, stellte ihn dann ab und ging zu Katherine hinüber. Er hob die Hand und ergriff sanft ihr Kinn; sein hübsches Gesicht mit den dunklen Augenbrauen verriet nichts über seine innersten Gedanken. »Dann werdet meine Gemahlin.«
»Nein«, sagte sie, und seine Finger erstarrten. »Ich werde mit Euch das Lager teilen und Euch überallhin begleiten. Ich werde Euch bei Euren ehrgeizigen Plänen unterstützen und Euch zur Seite stehen.« Ihre Stimme wurde sehr leise und ruhig. »Und Euch jedes Kind überlassen, das aus unserer Verbindung entstehen sollte. Aber ich werde Euch nicht ehelichen.«
Seine Augen verengten sich argwöhnisch. Sie wollte ihn für irgendein Vorhaben benutzen, das sie ihm noch nicht näher erklären wollte. Aber in gewisser Weise war sie durchaus ehrlich zu ihm… und das, was sie ihm geboten hatte – ihre Unterstützung bei der Verwirklichung seiner Pläne und jedes Kind, das er mit ihr zeugen mochte –, reichte aus, um den Thron für sich beanspruchen zu können.
Vielleicht würde sie irgendwann versuchen, ihn zu verraten, doch im Augenblick…
Er ließ ihr Kinn los, und Katherine drehte sich um, schob ihren geflochtenen Zopf über die Schulter und bot seinen Augen schweigend die Ösen an der Rückseite ihres Kleides dar.
Philipp zögerte, streckte dann die Hand nach ihrem Nacken aus und begann langsam, die Haken zu öffnen. Als er den letzten erreicht hatte, direkt über der Rundung ihres Gesäßes, schob er ihr sanft den Stoff ihres Kleides von den Schultern.
Sie trug keine Unterkleider.
Er ließ die Hand über ihre Hüfte und ihren Bauch gleiten und zog sie dicht zu sich heran. Ihre Haut war warm und unendlich weich.
»Was wir tun werden«, sagte er, »lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Geh jetzt, wenn du noch irgendeinen Zweifel hast.«
Als Antwort darauf hob Katherine ihre Hände und legte sie auf die seinen. Sie schob sie zu ihren Brüsten hoch und zuckte leicht zusammen angesichts der Empfindungen, die sie durchfluteten, als er ihre Brüste streichelte.
»Ich habe keine Erfahrung in diesen Dingen«, sagte sie. »Ich weiß nicht, wie man das macht.«
Philipp musste ein Lächeln unterdrücken – sicherlich hatte Isabella ihr diese Worte beigebracht: Sie werden sein Begehren noch mehr anstacheln, meine Liebe, denn welcher Mann kann schon widerstehen, ein junges Mädchen in die Liebeskunst einzuführen?
Sein Lächeln erstarb. Isabella war eine äußerst weise Frau.
»Dann will ich es dir zeigen«, flüsterte er und schob ihr das Kleid von den Hüften, sodass sie nackt vor ihm stand.
Es war eine Nacht der Entdeckungen und unerwarteten Wunder. Katherine hatte viele Dinge von Philipp dem Schlechten erwartet, aber nicht die Sanftheit, Achtung und Geduld, die er ihr entgegenbrachte. Sie redeten, lachten und schwiegen abwechselnd, während er ihren Leib erforschte und sie dann ermunterte, das Gleiche mit dem seinen zu tun. Alles war so neu und wunderbar für Katherine. Sie bewunderte Philipps Leib, überrascht, nicht nur darüber, wie er auf sie reagierte, sondern auch, wie ihr Körper auf den seinen reagierte. Es war weder unangenehm noch schmerzhaft, nur das Entdecken neuer Ebenen der Empfindung und des Daseins; kein Gefühl des Verlusts, nur das
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