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Diese alte Sehnsucht Roman

Diese alte Sehnsucht Roman

Titel: Diese alte Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Russo
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junge Mann, der in der Hand etwas hielt, das wie eine Rechnung aussah. »Wir sollten vielleicht irgendwohin gehen, wo wir ungestört sind.«
    Griffin nickte freundlich und ließ das Scheckheft wieder in die Tasche gleiten. »Und was tun wir dort?«
    Der junge Mann wurde knallrot. Er wirkte jetzt noch jünger und, wie Griffin zu spät merkte, eindeutig schwul.
    Als sie alles geregelt hatten und in den Saal zurückkehrten, waren die meist jugendlichen Bedienungen bereits dabei, das Dessert abzuräumen und fleckige Tischdecken in fahrbare Wäschekörbe zu werfen, mit mehr Energie und Enthusiasmus, als sie früher am Abend gezeigt hatten. Wahrscheinlich gab es irgendwo eine Party, zu der sie gehen wollten, dachte Griffin. Schwer zu glauben, dass das für Laura nun Vergangenheit war: die Freude auf eine noch junge Nacht und ihre vielen Möglichkeiten. Die Gäste waren allesamt auf die Veranda gegangen und sahen einem beschwipsten Volleyballspiel auf dem Rasen unter ihnen zu – das Licht der Verandabeleuchtung war gerade ausreichend. Andys Angehörige, von denen viele eine lange Reise hinter sich hatten, waren offenbar bereits auf ihre Zimmer gegangen, und so war nur noch Joys Familie da.
    Harve machte einen müden, erregten Eindruck und saß am Ende der Veranda, nicht weit von der langen Rollstuhlrampe entfernt. Im späteren Verlauf des Essens war er mehrmals eingenickt, auch wenn er es nicht zugeben wollte, nicht einmal, nachdem er mit einem heftigen Röcheln hochgeschreckt war. Das animierte Jason und Jared, es zur Erbauung des Kindertisches nachzuspielen, worauf bald alle Kinder röchelnd zappelten und von den Stühlen fielen. Entschlossen, sich nicht über die Rampe an den Volleyballspielern vorbeifahren zu lassen, mühte sich der alte Mann jetzt aufzustehen. Griffin hatte Verständnis, Dot jedoch nicht. Unterstützt von Joys Schwester Jane drückte sie ihn in den Sitz und ermahnte ihn, wenn Griffin ihre Miene richtig deutete, sich zu benehmen. Harves Antwort bewirkte, dass sie sich umdrehte, in Richtung Damentoilette verschwand und es Jane überließ, ihren Vater zur Vernunft zu bringen.
    Joy war am anderen Ende der Veranda und unterhielt sich mit June und deren Mann, doch Griffin sah, dass sie die Situation überblickte. Laut Laura wohnte die ganze Familie – Harve und Dot, Jane und June und ihre Familien, Jason und Jared – in dem großen Gästehaus am Wasser, ein Stück vom Hauptgebäude entfernt. Vor dem Nachthimmel waren seine dunklen Umrisse zu erkennen, die Fenster leuchteten in einem warmen Gelb. Sicher erinnerte es Joy an das Ferienhaus ihrer Kindheit. Jane und June hatten wahrscheinlich daran gedacht, Brettspiele mitzubringen, und wenn Harve und die kleinen Kinder im Bett lagen, würden die anderen Monopoly und Cluedo spielen und einander die alten nostalgischen Familiengeschichten erzählen. Griffin, der sie alle schon viel zu oft gehört hatte, spürte doch ( Gib’s ruhig zu ) einen Stich des Bedauerns darüber, dass er plötzlich aus dem Familienkreis ausgeschlossen war. Würde Ringo, lächerlicher Trottel, der er war, eingeladen werden mitzuspielen und Professor Blooms Spielfigur erhalten, den silbernen Fingerhut, den sonst immer Griffin gehabt hatte? Er hatte Griffin gegenüber betont, sein Zimmer sei im Hauptgebäude, doch wollte er damit vielleicht nur den Schein wahren. Er gesellte sich jetzt zu Joy, ihrer Schwester und ihrem Schwager, und als Griffin sah, dass er die Hand auf Joys Hintern legte, kam ihm der Gedanke, er könne sich, nachdem er soeben seine Hauptaufgabe an diesem Abend erfüllt hatte, unbemerkt davonschleichen und werde wahrscheinlich nicht vermisst werden.
    Aber warum wollte er das nicht? Er stand in der Tür zur Veranda und versuchte, diese Frage zu beantworten, als seine Mutter sagte: Du weißt, an wen du mich erinnerst, nicht? Für Griffin eine rhetorische Frage. Ich denke, du hast zu Laura gesagt, dass ich genau wie du bin , schoss er zurück, und das schien gesessen zu haben, denn sie verstummte. Zur Rechten war ein kleiner Alkoven, von dem aus er, ohne selbst bemerkt zu werden, die Veranda und das Spiel dort unten auf dem Rasen überblicken konnte. Auf einer Anrichte stand eine Kaffeekanne, und ein Kaffee, fand er, war bestimmt eine gute Idee, bevor er über die Halbinsel zurückfuhr. Er schenkte sich eine Tasse ein und schloss die Tür, damit ihn niemand sah und womöglich auf den Gedanken kam, er brauche Gesellschaft.
    Mit Ausnahme der schwangeren Kelsey beteiligte

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