Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diese Lippen muss man küssen

Diese Lippen muss man küssen

Titel: Diese Lippen muss man küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
Vom Netzwerk:
morgen.“
    „Ich freue mich darauf.“ Wieder warf Brad ihr ein Lächeln zu, das die Polkappen zum Schmelzen bringen könnte.
    Rasch wandte sie sich ab, zog ihren Mantel an und verließ das Haus. Es hatte keinen Sinn, sich mit ihm auf ein Gespräch über ihre Beziehung einzulassen. Oder ihm zu sagen, dass die Situation für sie komplizierter wurde, je mehr Zeit sie miteinander verbrachten. Das würde er nicht verstehen, wenn er denn überhaupt zuhörte. Außerdem musste sie zunächst selbst herausfinden, weshalb sie so extrem auf Brad reagiert hatte. So hemmungslos hatte sie sich nicht einmal Richard gegenüber benommen.
    Erst wenn sie herausgefunden hatte, was mit ihr los war, konnte sie Verteidigungsstrategien entwickeln, damit so etwas nicht noch einmal passierte. Andernfalls bestand die große Gefahr, dass sie sich rettungslos in Brad Price verliebte. Und das wäre erst recht ein Desaster!
    „Ich habe schon für uns beide bestellt.“ Sadie stand auf und umarmte die Freundin. „Ich hoffe, das ist dir recht, Abby. Ich weiß, was du hier im Royal Diner am liebsten isst.“
    „Ja, selbstverständlich. Entschuldige, dass ich so spät komme. Aber kurz nachdem du heute Morgen angerufen hast, ließ mein Vorarbeiter mich zu den Ställen kommen. Eine meiner Stuten fohlte und hatte sich schon die ganze Nacht herumgequält. Erst vor einer Stunde ist das Fohlen gekommen.“
    „Ich hoffe, es ist alles gut gegangen.“ Sadie wartete, bis die Kellnerin sie bedient hatte. Dann fragte sie: „Was ist es? Ein kleiner Hengst oder eine Stute?“
    „Ein Stutenfohlen.“ Abby strahlte. „Glücklicherweise. Ich hatte mir nämlich schon einen Namen ausgedacht, der sonst nicht gepasst hätte.“
    Sadie lachte. „Das ist hoffentlich kein großes Geheimnis. Wie soll die kleine Stute denn heißen?“
    „Als Sunnie’s Moonlight Dancer wird sie in das Zuchtbuch eingetragen werden. Aber wir werden sie Dancer rufen.“
    „Sunnie? Nach dem Baby?“ Verblüfft sah Sadie die Freundin an.
    „Ja. Ich finde, das klingt so hübsch. Außerdem habe ich vor, das Pferd später Sunnie zu schenken, sobald sie alt genug ist, um in den Sattel zu steigen.“
    Die Frage, ob Sunnie sich später für Pferde interessieren würde, stellte sich Abby überhaupt nicht. Jeder in und um Royal hatte entweder selbst ein Pferd oder konnte zumindest reiten.
    „Ja, der Name klingt hübsch.“ Sadie trank einen Schluck Eistee, stellte das Glas dann wieder ab und sah die Freundin ernst an. „Du hast dich in meinen Bruder und unsere Nichte verliebt, oder?“
    Was? Abby starrte Sadie erschrocken an. Wie kam sie denn darauf? Sie hatte ihr Herz an die kleine Sunnie verloren, das stimmte. Aber Brad? Hatte sie sich in ihn verliebt? Gab sie deshalb stets nach, wenn er sie bat, ihm mit Sunnie zu helfen? Verlor sie deshalb jegliche Kontrolle über ihre Handlungen, wenn er sie in den Armen hielt und sie küsste?
    Nein, das konnte, das durfte nicht sein! Sie hatte genug von der Liebe, hatte genug davon, immer wieder um die geliebten Menschen trauern zu müssen, wenn sie sie verlor. Das war zu qualvoll, und sie könnte es nicht noch einmal ertragen.
    „Wie kommst du darauf? Natürlich hänge ich sehr an Sunnie, das gebe ich zu. Aber Brad? Nein, ganz bestimmt nicht. Er ist nett, das schon. Aber verliebt in ihn? Auf keinen Fall. Wir sind lediglich gute Freunde.“
    „Aha, nur gute Freunde …“ Sadie grinste anzüglich.
    Sie glaubte ihr nicht? „Nein, wirklich, Sadie. Ich mag Brad, aber wir sind nur Freunde.“
    „Tatsächlich? Deshalb wart ihr auch in der letzten Woche fast jeden Tag zusammen. Aus reiner Freundschaft. Wenn das so ist …“
    „Er hat in diesem Jahr zum ersten Mal in seinem Leben sein Haus weihnachtlich geschmückt. Sunnie zuliebe. Dabei habe ich ihm geholfen.“ Abby fiel auf, dass sie sich so anhörte, als müsse sie sich verteidigen. Aber sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    „Du bist mir doch keine Rechenschaft schuldig.“ Sadie sah die Freundin verständnisvoll lächelnd an. „Ich mache dir keine Vorwürfe. Dafür kann ich mich noch viel zu gut an die Zeit erinnern, als Rick und ich herauszufinden versuchten, was wir füreinander empfanden.“
    „Ich bin sehr froh, dass ihr jetzt so glücklich miteinander seid. Aber zwischen mir und deinem Bruder ist wirklich nichts …“
    „Schon gut!“ Sadie lachte. „Das Lied kenne ich, das brauche ich nicht noch einmal zu hören.“ Sie beugte sich vor und sah Abby ernst an. „Außerdem habe

Weitere Kostenlose Bücher