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Diese Lippen muss man küssen

Diese Lippen muss man küssen

Titel: Diese Lippen muss man küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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Leben ohne Brad, was für eine trostlose Vorstellung.
    Brad, der bemerkt hatte, wie sie vor Schreck über ihre Überlegungen zusammengezuckt war, warf ihr schnell einen Blick zu. „Abby, Darlin’, was ist?“
    „Nichts. Warum fragst du?“
    „Du schienst mit deinen Gedanken ganz weit weg zu sein.“ Er schmunzelte. „Du willst dich doch nicht aus unserer Wette zurückziehen?“
    „Nie im Leben!“
    „Ich habe dich gefragt, ob wir den Zwillingen jetzt ihre Schlafanzüge anziehen sollten.“ Mit dem Kopf wies er auf die beiden Mädchen, die gähnten und offenbar Mühe hatten, die Augen offen zu halten. „Die beiden machen es nicht mehr lange.“
    „Soll ich dir dabei helfen, oder schaffst du es allein?“
    Unwillkürlich musste Abby lächeln. Wie bemüht sie beide waren, die Wörter „schlafen“ oder „Bett“ zu vermeiden. Sie beide hatten Sadie früher schon einmal dabei beobachtet, wie sie die Zwillinge ins Bett brachte, und wussten daher, dass die Kleinen immer ein fürchterliches Theater machten, wenn von solchen Stichwörtern die Rede war.
    Brad zuckte mit den Schultern. „Mir egal. Schläft Sunnie?“
    Abby nickte und stand auf. „Ich bringe sie ins Bett. Und dann ziehe ich Gail und Wendy die Schlafzüge an, während du ihnen die Snacks holst, die Sadie für sie in der Küche bereitgestellt hat.“
    Brad unterdrückte ein Gähnen und streckte sich. „Hört sich gut an.“
    „Bist du etwa müde?“, fragte sie lauernd.
    „Nein, wie kommst du denn darauf?“ Lächelnd stand er auf. „Mach dir keine Hoffnungen. Ich gewinne die Wette.“
    „Das werden wir ja sehen“, gab sie fröhlich zurück und verschwand mit dem Baby auf dem Arm.
    Zwanzig Minuten später, als Sunnie längst in ihrem Bett schlief und die Zwillinge in ihren Schlafanzügen gerade ihre Milch austranken, klingelte es an der Tür.
    Abby, die damit beschäftigt war, die Bauklötze zusammenzuräumen, schaute erstaunt auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass Sadie und Rick so früh zurückkommen.“
    „Sadie hat mir gesagt, dass sie lediglich zum Dinner gehen wollten. Sie freute sich darauf, endlich einmal in Ruhe ihr Essen genießen zu können, ohne sich um Kleinkinder kümmern zu müssen.“ Er ging zur Tür.
    Nach einem lebhaften Abschied von Sadie, Rick und den Zwillingen waren Abby und Brad allein – zum ersten Mal seit der peinlichen Situation gestern Abend. Glücklicherweise sprach Brad das Thema nicht an, wofür Abby ihm sehr dankbar war. Allerdings musste sie etwas anderes mit ihm besprechen, was ihr fast ebenso schwer auf der Seele lag.
    „Ich muss mit dir noch über eine Sache reden“, begann sie, während sie sich vergewisserte, dass sie nicht unter einem Mistelzweig stand. Sicher würde Brad sonst wieder versuchen, sie zu küssen, und das konnte sie im Augenblick wirklich nicht gebrauchen. Sie musste ihren Verstand beisammenhaben.
    „So?“ Er sah sie ein paar Sekunden lang fragend an. „Ist es wegen gestern, als ich dich küsste und …“
    „Nein“, unterbrach sie ihn schnell. „Zumindest nicht direkt.“
    „Okay. Komm mit in die Küche. Ich mach uns einen Kaffee.“
    „Danke, ich möchte keinen Kaffee. Ich muss gleich los. Aber ich wollte dir noch einmal sagen, dass ich nicht gemeinsam mit dir zum Weihnachtsball gehe.“
    „Aber warum denn nicht?“
    „Einige TCC-Mitglieder tratschen über uns, weil sie uns häufiger miteinander gesehen haben. Das passt mir ganz und gar nicht. Deshalb möchte ich den Gerüchten nicht noch mehr Nahrung geben, indem wir zusammen auf dem Ball erscheinen.“
    „Mir ist vollkommen egal, was die Leute reden, und das sollte es dir auch sein.“ Kurz presste er verärgert die Lippen zusammen. „Zum einen geht es die Leute gar nichts an. Und zum anderen wird es nur schlimmer, wenn wir nicht gemeinsam dort aufkreuzen.“
    „Wieso das denn?“ Manchmal konnte sie seiner Logik nicht so recht folgen.
    „Ist doch klar: Wenn man meint, wir hätten was miteinander, und wir gehen dann nicht gemeinsam hin, wird man sich erst recht darüber wundern.“ Er kam auf sie zu und umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen. „Verstehst du nicht, Abby? Was auch immer wir tun, die Leute werden über uns reden. Wir können nichts daran ändern.“
    „Ja, leider.“
    „Aber wir sollten uns davon nicht beeindrucken lassen. Denn wir haben nichts zu verbergen. Wir sollten ihnen mit erhobenem Haupt gegenübertreten. Damit zeigen wir ihnen, dass uns gleichgültig ist, was man über uns sagt, und dass wir

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