Diese Lippen muss man Kuessen
offensichtlich”, stellte Kayla leise fest.
“Ja, das tue ich.”
“Erzähl mir mehr. Wie sieht ein normaler Tag bei euch aus?”
“So etwas gibt es nicht. Aber ich kann dir einen groben Eindruck vermitteln. Ich bin vierundzwanzig Stunden im Dienst und habe dann achtundvierzig frei. Meine Schicht beginnt um acht Uhr morgens, und es gehört körperliches Training wie Gewichtheben dazu…”
Kayla dachte, dass das seinen phantastischen Körperbau erklärte.
“Allerdings lernen wir nicht, mit solchen Dingern umzugehen”, murrte er und warf einen Blick auf seine Krücken.
“Du kommst doch schon besser damit zurecht.”
“Vielleicht. Jedenfalls ist kein Tag normal, weil wir alles stehen-und liegen lassen, wenn ein Notruf kommt, und man weiß nie, wann oder wie oft das sein wird. Wir kümmern uns um Feuer, ausströmendes Gas, ausgelaufene Chemikalien, medizinische Notfälle, alles Mögliche. Ansonsten machen wir Übungen oder halten die Geräte und Fahrzeuge in Schuss. Du weißt schon, Sirenen, Lampen, Sauerstoff-Flaschen … Alles muss jederzeit bereit sein, also überprüft man es immer wieder.”
Kayla nickte und sah Jack erwartungsvoll an.
“Um zwölf Uhr mittags gibt es Lunch, und wir wechseln uns beim Kochen und Abwaschen ab. Dann müssen die Fußböden gewischt, Äxte geschärft, Schläuche zusammengerollt und getestet werden. Und da ist eine Menge Messing, das poliert werden muss. Darin bin ich ein Experte.” Er musterte Kayla von Kopf bis Fuß. „Falls du etwas hast, das poliert oder eingerieben werden muss, bin ich dein Mann.”
“Daran werde ich denken.” Kayla klang wieder ein bisschen atemlos, da sie sich vorstellte, wie Jack ihre Ha ut berührte statt des Messings.
“Also, wie ich schon sagte, trainieren wir viel mit unserer Ausrüstung und üben Knoten, auch mit geschlossenen Augen.
Darin bin ich ebenfalls Experte.”
“Wozu braucht ihr Knoten?”
“Wir benutzen Seile, um Menschen und Sachen zu retten. Da sind spezielle Knoten notwendig.”
Das hörte sich einfach und praktisch an, und deshalb fragte sich Kayla, wieso sie sich plötzlich vorstellte, wie Jack sie mit seidenen Schals an ein Messingbett fesselte. Sie verdrängte diese erotische Phantasie und versuchte sich auf das zu konzentrieren, was er sagte.
“Wir studieren Feuerwehrhandbücher und arbeiten Strategien für bestimmte Gebäude und besondere Arten von Feuer aus.
Zum Beispiel muss man wissen, ob ein Brand durch Elektrizität ausgelöst wurde. Wenn der Strom noch an ist und man will mit Wasser löschen, könnte man einen Schlag bekommen. Also sollte man auf so was lieber achten. Es ist kein Job für Schwächlinge. Meine Stiefel wiegen allein schon zehn Pfund und die gesamte Ausrüstung um die achtzi g Pfund. Damit renne ich dann in ein brennendes Haus rein, aus dem jeder vernünftige Mensch flüchten würde.“
“Warum tust du es dann?”
“Ich habe nie behauptet, ich wäre vernünftig.”
Wieder machte er einen Witz, statt ernsthaft zu antworten.
“Aber ich will dich nicht mit meinem Berufsalltag langweilen”, sagte er dann. “Manche Leute glauben allerdings, wir würden nichts tun, außer auf der Feuerwache herumzusitzen und uns zu amüsieren.”
“Du hast mich nicht gelangweilt. Ich finde das interessant.”
Außerdem hörte Kayla gern Jacks Stimme. Soviel hatte er bisher noch nie geredet. Ihr war klar, wie sehr er seine Arbeit liebte und vermisste. “Erzähl mir noch mehr.”
„Für mich sind Hochhausbrände das Schlimmste. Man weiß nie, worauf man sich einlässt, und es ist höllisch schwer, wieder rauszukommen. Dieses Haus hat nur vier Stockwerke, und ich wohne im zweiten, wie du weißt. Das liegt daran, dass ich es hasse, weit oben zu sein.”
“Ich auch”, stimmte Kayla zu. “Ich fühle mich nie wohl, wenn ich weit von der Haustür entfernt bin.”
“Also wohnst du auch nicht in einem Hochhaus?”
“Nein, ich habe für eine Weile ein Einfamilienhaus gemietet.”
Aber es war kein richtiges Zuhause für sie, sondern nur ein Ort, wo sie bleiben konnte, bis sie etwas Besseres fand.
„Für eine Weile?” wiederholte Jack.
„Irgendwann hätte ich gern ein eigenes Haus”, gestand Kayla wehmütig. “Bruce und ich haben in einem Apartment in der Nähe des Krankenhauses gewohnt, und nach der Scheidung bin ich dann in mein jetziges Haus gezogen. Es ist sehr klein, doch dadurch ist es wenigstens leicht sauber zu halten.
Allerdings hätte ich gern mehr Einbausehränke.” Sie sah sich
Weitere Kostenlose Bücher