Diese Lippen muss man Kuessen
sie.
“Würde es dir gefallen, wenn jemand so von dir reden würde?”
Das kleine Mädchen nahm den Daumen einen Moment aus dem Mund. “Ich war nicht gemein.”
“Du hältst es nicht für gemein, jemanden als Monster zu bezeichnen? Hätte ein Monster seine Pizza mit dir geteilt? Jack ist Feuerwehrmann. Er rettet Menschen.”
“Er hat uns nicht gerettet.”
“Weil wir es nicht nötig hatten. Wir haben ihn erschreckt, als wir das erste Mal hergekommen sind. Das ist der einzige Grund, warum er uns angeschrieen hat.”
“Er hatte Angst vor uns?” Das schien Ashley zu faszinieren.
“Wieso?”
“Weil er nicht wusste, dass wir kommen würden. Das habe ich dir doch schon mal erklärt.”
“Können wir jetzt nach Hause?”
“Nein.”
Ashley nuckelte noch ein paar Minuten an ihrem Daumen und sah zu, wie Kayla das Bett machte. Schließlich fasste sie einen Entschluss. Sie würde den Monstermann in Ordnung bringen, so wie in ” Die Schöne und das Biest”.
Zuerst hörte Jack die leise Stimme gar nicht. Er war so in seine entsetzlichen Erinnerungen versunken, dass er nicht mal mehr wusste, wo er war. Doch dann stellte er erstaunt fest, dass Ashley neben ihm stand. Sie zog nervös an ihrem Hosenboden und wiederholte ihre Frage. “Bist du traurig?”
Jack konnte nicht antworten.
Aber Ashley war genauso stur wie ihre Mutter. “Habe ich dich traurig gemacht?”
Er wusste nicht, was er sagen sollte.
“Es tut mir leid.” Ashley lächelte unsicher und reichte ihm ihren Teddybären. “Willst du Hugs nehmen? Das macht es besser.”
“Was?”
“Wenn Mommy mich tröstet, ist das am besten. Aber Hugs ist auch gut. Willst du ihn in den Arm nehmen?”
Jack blickte zu Kayla hinüber, die jetzt in der Küchentür stand. Sie lächelte nur.
“Eine Umarmung von deiner Mutter wäre besser”, murmelte Jack, doch als er sah, wie niedergeschlagen Ashley sofort war, fügte er hinzu. “Aber Teddybären sind nett.”
“Hugs kann zaubern”, erklärte ihm Ashley.
“Das merke ich.”
Da er weiter zögerte, fragte sie: “Weißt du nicht, wie man jemanden umarmt?”
“Es ist eine Weile her, seit ich zuletzt einen Teddy im Arm hatte.“
“Soll ich es dir zeigen?”
„Okay.“
Ashley schlang beide Arme um den Bären und drückte ihn fest. Dann gab sie ihn Jack. „Jetzt du.”
Er kam sich vor wie ein Idiot, tat aber doch sein Bestes.
“Siehst du, das war gar nicht so schwer, oder?” Kayla schien sich zu freuen.
Es war schwerer, als ihr klar war. Das Leben hatte Jack hart gemacht. Er hatte den Glauben an Wunder verloren, als seine Eltern bei dem Autounfall gestorben waren. Seinen Beruf liebte er, weil er gut darin war, Feuer zu bekämpfen, und er bewirkte damit etwas und rettete Menschen. Manchmal.
Es waren die Fehlschläge, die ihm zu schaffen machten, besonders der eine.
Was hätte Kayla von ihm gehalten, wenn sie gewusst hätte, wie dunkel es in ihm war? Würde sie immer noch lächeln, oder würde sie ihre Tochter nehmen und flüchten? Und wieso war ihm das so wichtig? Aber das war es.
“Sie schläft endlich”, flüsterte Kayla, als sie eine Stunde später in die Küche zurückkehrte. “Was sie vorhin gesagt hat, tut mir leid. Sie war müde und bockig.”
“Du brauchst dich nicht für sie zu entschuldigen.”
“Ich wollte ja nur … Es tut mir leid, dass es passiert ist.”
Er zuckte mit den Schultern. “Ich habe dir ja gesagt, dass ich nicht mit Kindern umgehen kann.”
“Das hat nichts damit zu tun. Es war dein Angriff mit der Krücke am ersten Tag, der Ashley Angst eingejagt hat. Als du vorhin Hugs umarmt hast, hat ihr das sehr gefallen.”
“Also habe ich wenigstens etwas richtig gemacht.”
Kayla war klar, dass es noch um etwas anderes ging. Jack war nicht der Typ, der sich über den Ausspruch eines Kindes derartig aufregen würde. Dazu hatte er viel zuviel Selbstbewusstsein.
“Willst du darüber reden?”
“Worüber? Über das, was ich richtig gemacht habe?”
“Nein. Über das, was dich so sehr belastet.”
“Es ist eine schlechte Erinnerung.”
“Woran?”
“Mach dir keine Sorgen. Ich bin schon schlimmer beschimpft worden.”
“Vielleicht. Aber du hast ausgesehen, als wärst du völlig am Boden zerstört. Woran lag das?”
Jack hatte noch nie über seine Probleme geredet und nicht die Absicht, jetzt damit anzufangen. Zwar spürte er einen winzigen Impuls, sich Kayla anzuvertrauen, aber de n unterdrückte er sofort.
Stattdessen machte er einen Witz. Das war
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