Diese Lippen muss man Kuessen
in Jacks großer Küche um. “Dieses Haus ist schön.” Es war uförmig gebaut und hatte einen begrünten Hof. “Du hast Glück, ein Fenster über deiner Spüle zu haben.” In ihrem Haus hatte sie ein Poster darüber gehängt, weil sie verrückt geworden wäre, wenn sie beim Abwaschen immer auf die nackte Wand hätte starren müssen. “Wenigstens hast du eine Art Aussicht.”
„Ja, man kann in das Apartment gegenüber hineinsehen.
Letzten Sommer haben da Austauschstudentinnen aus Schweden gewohnt, und die Jungs haben Ferngläser mitgebracht.”
“Ihr habt diesen Frauen nachspioniert?” Kayla war entsetzt.
“Ich habe nicht spioniert.”
“Was dann? Hast du versucht, den Markennamen auf ihrem Rauchmelder zu entziffern?”
Jack grinste. “Den Spruch muss ich mir merken.”
Kayla schüttelte den Kopf. “Irgendwann wird dich eine Frau für all das büßen lassen, was du dem weiblichen Geschlecht im Laufe der Jahre angetan hast. Ich hoffe nur, ich kann das miterleben.”
“Vielleicht wirst du nicht nur das tun”, erwiderte Jack heiser.
“Du könntest die Frau sein, die es macht.”
„Oh, nein, dazu ist eine mutigere als ich nötig.”
“Du kommst mir nicht gerade schwach vor.”
“Wie ich schon mal sagte, kennst du mich nicht besonders gut.”
“Noch nicht. Sieh dir bloß mal an, was ich heute alles über dich gelernt habe.”
“Was denn?”
“Dass du alle Pilze auf einer Pizza verschlingst und den grünen Paprika liegen lässt.”
“Ich habe die Pilze nicht verschlungen!” protestierte sie.
“Und du streckst den kleinen Finger aus wie eine Herzogin oder so was, wenn du trinkst, selbst wenn es aus der Flasche ist.”
“Du hast ja keine anständigen Gläser.”
“Ich habe nicht mal unanständige. Doch, Sam hat mir zu Weihnachten ein paar geschenkt, die wie … Vielleicht sollte ich dir das lieber nicht erzählen.”
“Das ist vermutlich besser. Deine Freunde scheinen sehr nett zu sein”, fügte Kayla dann hinzu.
“Sie sind großartig. Wir arbeiten jetzt schon lange zusammen in derselben Schicht, schlafen, essen und trainieren zusammen.
Da erkennt man den wahren Charakter eines Mannes. Es ist mehr als Teamgeist. Wir verlassen uns aufeinander, schützen uns gegenseitig, Tag für Tag. Wenn ich in Schwierigkeiten gerate, sind sie für mich da und ich für sie, egal, worum es sich handelt.”
Das rührte Kayla. “Und ich dachte, du würdest Bindungen meiden. Doch das klingt so, als würde zwischen dir und deinen Freunden eine sehr enge bestehen. Meinst du nicht, dass so etwas auch außerhalb der Feuerwehr möglich ist?”
“Kann schon sein. Abgesehen von meinen Adoptiveltern ist es mir aber nie passiert. Außerdem kann so eine Beziehung einen Mann völlig auffressen. Das war es nicht, worüber ich gesprochen habe. “
Kayla hatte ihre Antwort. Allerdings war sie nicht froh darüber.
Da sie eine Ablenkung nötig hatte, stand sie auf, um sich eine Dose Limonade aus dem Kühlschrank zu. holen. Die stand ganz unten, so dass sie sich hinunterbeugen und nach hinten greifen musste. Als sie die Dose schließlich hatte, richtete sie sich wieder auf und stieß gegen Jack, der zu ihr getreten war.
Sie konnte seinen Ausdruck leicht deuten. Er hatte vor, sie zu verführen.
Kayla schloss die Kühlschranktür und wich Jack aus um der Versuchung zu entkommen.
Der Mann ist auf Krücken angewiesen, dachte sie. Was kann er schon tun? Doch das fand sie bald heraus.
5. KAPITEL
Diesmal machte Jack keine plötzliche Bewegung. Er ging ganz langsam vor, so dass Kayla sehr bewusst war, was gleich geschehen würde. Erst lehnte er eine der Krücken gegen den Küchentresen. Dann nahm er Kayla die Limonadendose aus der Hand.
Sie war darauf vorbereitet, dass er sie küssen würde, und wappnete sich bereits dagegen, doch dann brachte er sie durcheinander, indem er statt ihres Mundes ihre zitternden Finger küsste. Das überraschte sie völlig.
Sie erschauerte vor Vergnügen, als er mit der Zunge über die empfindliche Haut zwischen Daumen und Zeigefinger strich, spürte seine Lippen und sein unrasiertes Kinn. Nun öffnete sie den Mund und wartete atemlos darauf, was er als nächstes tun würde.
Er nahm die Kuppe ihres Zeigefingers in den Mund und leckte daran. Kayla erschauerte wieder, als er dann ihren Finger aus seinem Mund nahm und damit ihren berührte.
Es war unglaublich erotisch. “Es gibt viele Gelegenheiten, bei denen eine langsame Vorgehensweise besser ist,“ hatte Jack mal gesagt.
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