Diese Nacht gehoert der Liebe
bis Nick mit diesen beiden Flittchen aufgetaucht war. Es war schon schlimm genug, dass er Frauen wie MaryAnne und Stephanie attraktiv fand, aber hier sitzen und zusehen zu müssen, wie die beiden ihn anhimmelten, war einfach zu viel. Sollte Stephanie an diesem Abend noch ein einziges Mal „Nick, Schätzchen”
sagen, würde Maggie laut aufschreien.
„… eine Fahrt zum See hinüber machen, und ich zeige dir das”, meinte Kirk.
Maggie erschrak. Oje, hatte er ihr gerade angeboten, sie irgendwohin mitzunehmen?
„Warum fahren wir nicht alle zusammen?” warf Stephanie ein. „Das könnten wir doch machen, oder Kirk?”
Wenn sie Kirks Gesichtsausdruck traute, hatte er offenbar einen Ausflug zu zweit im Sinn gehabt, aber da er ein netter Kerl war, räusperte er sich bloß und erwiderte lächelnd: „Aber klar können wir das.”
Maggie war nicht sicher, ob sie erleichtert oder verärgert sein sollte. Nick grinste jedoch, und da entschied sie sich für Letzteres und runzelte missmutig die Stirn.
„O Nick, Schätzchen.” Die Brünette stieß Nick an. „Wird das nicht Spaß machen?”
Da hatte Maggie genug. Sie stand auf, lächelte Kirk und Brett an. „Entschuldigt mich, ich habe Mr. Winters diesen Tanz versprochen. “
Ohne sich umzusehen, schritt sie zur Tanzfläche hinüber, mischte sich unter die Menge, zwängte sich auf der anderen Seite wieder heraus und lief die Treppe hinauf, die durch einen Hain führte. Weiches Licht erhellte den Pfad, der bei einem Gartenpavillon endete, von dem aus man Ausblick auf den Fluss hatte.
Zumindest war es, abgesehen von dem vielstimmigen Quaken der Frösche, still hier. Sie lehnte sich gegen das Geländer und atmete tief durch.
Wem wollte sie etwas vormachen? Sie hätte doch wissen müs sen, dass ihre Gefühle für Nick nicht so leicht erkalten würden, nur weil sie auf Abstand ging. Im Gegenteil, sie waren heftiger denn je, sobald sie ihn sah.
Sie hörte Schritte näher kommen. Ihr Herz machte einen unvorhergesehenen Sprung. Sie straffte sich, dann drehte sie sich langsam um.
Und war zutiefst enttäuscht, weil es nicht Nick war, der hinter ihr stand.
7. KAPITEL
Roger Gerckee.
Maggie musterte den Unhold aus Kindertagen. Er lehnte lässig an einer Säule des Pavillons, ein Whiskyglas in der einen und eine Zigarette in der anderen Hand. Sie musste sich beherrschen, um nicht über seinen albernen Versuch, charmant zu erscheinen, laut aufzulachen.
Manche Frauen mochten ihn für gut aussehend halten. Mit seinem mittelblonden Haar, den dunkelblauen Augen und dem jungenhaften Kleidungsstil zog er einen gewissen Frauentyp an, und zwar solche, die sich samstags morgens Zeichentrickfilme ansahen.
„Hallo, Roger.”
Ihr Gruß fiel weniger begeistert aus. Sie stieß sich vom Geländer ab und wollte an ihm vorbeigehen. Er stand jedoch im Eingang des Pavillons und versperrte ihr den Weg.
„Du bist es wirklich, nicht wahr?” meinte er und sprach schon etwas nuschelig, da er angesäuselt war. „Als ich George Moody gefragt habe, wer die aufregende Frau ist, und er mir gesagt hat, das sei Margaret Smith, habe ich es nicht glauben wollen.”
„So?” Sie knirschte innerlich mit den Zähnen. „Stell dir das mal vor.”
„Davon musste ich mich einfach selbst überzeugen.” Sein Blick wanderte zu ihren Brüsten, bevor er erneut zu ihr aufschaute. „Und da sind wir, nur wir beide.”
Maggie presste die Lippen aufeinander. „Bist du nicht in Be gleitung hergekommen?”
fragte sie und hoffte, die Frau, mit der sie ihn vorhin zusammen gesehen hatte, würde auftauchen.
„Das heißt doch nicht, dass ich nicht eine alte Freundin begrüßen darf, oder? Wir können uns hier ein wenig hinsetzen und uns unterhalten.”
Manche Menschen ändern sich wirklich nie, dachte Maggie empört. Roger Gerckee war als Erwachsener ebenso erbärmlich wie früher als Teenager.
Er schnippte seinen Zigarettenstummel achtlos über das Geländer des Pavillons, und hätte Maggie nicht gesehen, dass die Kippe in den Bach fiel, hätte sie Roger tüchtig ihre Meinung gesagt. Das hätte sie sowieso am liebsten getan. Er hätte es verdient. Wenn nicht wegen des Zigarettenstummels, dann wegen des Brotes, das er ihr damals weggenommen hatte.
Es wäre ein Leichtes für sie, ihn außer Gefecht zu setzen. Immerhin besaß sie den schwarzen Gurt. Doch sosehr es sie reizte, sie schaffte es, sich zurückhalten. Schließlich hatte sie auch ge lernt, zu verzeihen und die andere Wange hinzuhalten.
„Es war
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