Diese Nacht gehoert der Liebe
Kälte und bekam Angst. „Es gibt keine Verbindung zwischen uns, Nick”, entgegnete sie gleichmütig. „Wir sind nur in dem gleichen Ort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Als Kind war ich in dich verliebt, so wie die Hälfte der Mädchen in der Schule auch, mehr nicht.” Sie rieb sich die Arme, um die Kälte zu vertreiben, die sie auf einmal verspürte. Sie musste ihm unbedingt zu verstehen geben, dass zwischen ihnen nicht passieren würde, dass sie niemals ein Paar sein konnten. „Diese törichte kleine Maggie existiert nicht mehr.” Sie sagte das in einem bestimmtem Ton. „Heute ist sie erwachsen und steht mit beiden Beinen im Leben. Wie alle anderen Menschen weiß sie, dass für Beziehungen harte Arbeit und eine ernst gemeinte Bindung notwendig sind. Kindliche Fantasien oder flüchtige Affären reichen nicht aus.”
Er richtete sich gerade auf und musterte sie grimmig. Es dauerte eine Weile, ehe er ihr antwortete: „Ich muss dich nach Hause bringen”, erklärte er schließlich gelassen.
Natürlich will er mich nach Hause bringen, dachte sie. Besonders nachdem ihm klar geworden ist, dass ich nicht mit ihm ins Bett gehen werde. Jetzt will er mich möglichst rasch loswerden. Warum auch nicht? Andere Frauen konnte er sicherlich leichter haben. Der Abend hatte schließlich erst angefangen, und er würde ohne weiteres eine Frau finden, die bereit war, mit ihm weiterzufeiern. Vermutlich war es besser so. Aber dieser Gedanke war alles andere als tröstlich.
„Fahr ruhig, Nick”, erwiderte sie betont munter. „Ich komme auch allein heim.”
„Ich habe dich hierher gebracht.” Er fasste sie am Ellenbogen und zog sie bereits in den Garten zurück. „Ich werde dich auch nach Hause bringen.”
„Aber…”
„Widersprich mir nicht, Maggie. Hol deinen Mantel.” Sie stießen mit mehreren Gästen zusammen, als er mit ihr durch die Menge hastete.
„Ich habe mich noch nicht einmal von Lucas oder Julianna verabschiedet”, protestierte sie, bemüht, mit seinen schnellen Schritten mitzuhalten.
„Ich werde sie morgen anrufen.” Schon hatten sie das Haus erreicht, und Nick führte sie energisch den Flur hinunter zu dem Schlafzimmer, das als Garderobe benutzt wurde. „Ich warte im Wagen auf dich.”
Maggie wollte etwas erwidern, doch er hatte sich bereits zum Gehen gewandt, ehe sie ein Wort über die Lippen brachte. Er hatte vielleicht Nerven! Für wen hielt er sich eigentlich?
Nick Santos ist zu sehr von sich eingenommen, dachte sie und wollte ihm das auch sagen.
Er hatte kein Recht, wütend zu werden, weil sie nicht mit ihm ins Bett gehen wollte. Wie arrogant von ihm! Sie nahm ihren Mantel vom Bett, schlüpfte hinein und hängte sich ihre Handtasche über die Schulter.
Sie hatte fast die Tür erreicht, als Roger hereinkam und die Tür hinter sich zumachte. Um Himmels willen, nicht das auch noch!
„Hallo, ich habe gesehen, Nick ist gegangen. Da dachte ich, wir könnten unsere Unterhaltung fortsetzen.”
„Wir haben uns gar nicht unterhalten. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich möchte gern vorbei.”
„Du irrst dich, Maggie. Wir haben uns eine Menge zu erzählen, nach so langer Zeit.”
„Das ist noch nicht lange genug, Gerckee.”
Hätte er sie nicht am Arm gepackt, als sie an ihm vorbeigehen wollte, und wäre sie nicht so außer sich gewesen, hätte sie wo möglich nicht sofort reagiert. Doch so beförderte sie ihn mit einer einzigen raschen Bewegung flach auf den Rücken.
Er lag vollkommen reglos da und staunte.
Sie kniete sich neben ihn und seufzte. „Fass mich nie wieder an, verstanden?”
Er nickte stumm.
„Einen schönen Abend, Roger.”
Sie stand auf, glättete ihren Mantel und huschte aus dem Raum. Nick wartete bereits ungeduldig neben dem Wagen. „Was hast du so lange gebraucht?”
„Ich musste jemandem etwas klarmachen”, entgegnete sie trocken und schrie fast auf, als er sie um die Taille packte und nicht allzu sanft in den Wagen hob. Sie rutschte sofort auf die andere Seite des Sitzes. Nick startete den Wagen und trat das Gaspedal fast durch. Der Wagen schoss davon.
Es lag eine greifbare Spannung zwischen ihnen. Nick war jedoch nicht in der Stimmung, mit ihr zu plaudern, und sie wollte lieber warten, bis sie zu Hause war, ehe sie ihm die Meinung sagte.
Doch anstatt an der Woodrow Street nach links abzubiegen, wandte er sich nach rechts.
„Du fährst in die falsche Richtung”, bemerkte sie gepresst.
„Nein.”
„Was soll das heißen? Du weißt genau, dass
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