Diese Nacht gehoert der Liebe
festhalten, als ich mir meinen Mantel nahm. Ich war schlecht gelaunt, und als er mich angefasst hat, habe ich ihn einfach zu Boden geschickt.”
„Dann hättest du vorher eigentlich nicht meine Hilfe ge braucht, oder? Da habe ich schon versucht, dich vor Roger zu bewahren. Ich dachte nämlich, er würde dich bedrängen, und du hast den Kerl kurzerhand außer Gefecht gesetzt. Du hast dich bestimmt köstlich über mich amüsiert.”
„Nein, Nick, das stimmt nicht.” Sie lehnte ihre Wange ans Knie. „Ich fand es wunderbar.
Ich fand dich wunderbar.”
„So?” Sein Stolz regte sich. „Du fandest mich wunderbar?”
Sie nickte. „Und süß.”
Bei ihrem zärtlichen, liebevollen Blick blieb ihm fast das Herz stehen, und seine Kehle war wie zugeschnürt. Heftiges Verlangen packte ihn. „Ich werde dich küssen, Maggie”, erklärte er. „Aber nicht jetzt, denn dann könnte ich nicht mehr aufhören. Aber später, wenn wir allein sind, werde ich dich so lange küssen, bis du alles andere vergisst.”
Sie lächelte schwach. „Meinetwegen.”
10. KAPITEL
„Ich brauche dich, Maggie. Ohne dich bin ich total aufgeschmissen. Bitte, ich tue alles, sag mir nur, was du willst.”
Maggie warf einen genervten Blick zur Decke und wechselte den Hörer des Telefons auf die andere Seite, während sie ihre Lederstiefel anzog. Thomas Crane, ihr Ressortleiter bei der Zeitung, hatte in den vergangenen drei Tagen mehrfach angerufen.
„Thomas, ich habe noch zehn Tage Urlaub. Wir haben das bereits abgeklärt. Ich kann nicht eher kommen, bis mein Vater Auto fahren darf. Das dürfte irgendwann nächste Woche der Fall sein.”
„Maggie, ich flehe dich an!” Thomas seufzte schwer. „David Brooks ist krank, Dan Howard is t am Ausrasten, und Georgia droht zu kündigen.”
„Wo liegt das Problem?” entgegnete Maggie. Sie hörte die Te lefone läuten, Georgia Dan anschnauzen und Dan zurückschreien, sodass Georgia nur noch lauter wurde. „Klingt für mich ganz normal.”
„Maggie, bitte, bitte, hör mir zu …”
Sie hörte nur mit halbem Ohr die Argumente, die er seit drei Tagen immer wieder vorbrachte, und schlüpfte in den anderen Stiefel. Nick wollte um vier kommen, und es war schon zehn vor vier. Er hatte nicht gesagt, wohin er wollte, nur, dass sie eine Jeans anziehen sollte.
„Maggie! Bist du noch da? Hörst du mir überhaupt zu? Antworte mir doch!”
Sie seufzte und schnürte ihren Stiefel. „Ja, Thomas, ich bin hier und ich höre dir zu. Du brauchst mich. Du willst, dass ich nach Hause komme und du gibst mir alles, was ich verlange.”
Nur eines konnte er ihr nicht geben. Und das war Nick.
Sie schaute auf und sah ihn im Türrahmen stehen. Er trug eine Jeans, eine schwarze Lederjacke, ein weißes T-Shirt und schwarze Stiefel. Ihr stockte der Atem.
Sie richtete sich zu hastig auf und stolperte rückwärts. Doch Nick fing sie auf. Er verschloss ihr den Mund mit seinen Lippen, küsste sie zärtlich und viel versprechend.
„Ich muss jetzt Schluss machen, Thomas”, stieß sie atemlos hervor. „Das Haus brennt, und ich muss die Feuerwehr rufen.”
„Leg nicht auf, Maggie, meine Süße, ich bitte dich eindringlich, leg nicht…”
Ohne sich von ihr zu lösen, nahm Nick ihr den Hörer aus der Hand und legte auf. Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar und bog ihren Kopf leicht in den Nacken, um den Kuss zu vertiefen. Sie schmiegte sich an ihn, genoss das Verlangen, das zwischen ihnen aufflammte, und bebte am ganzen Körper, als er sich von ihr löste.
„Willst du mir nicht sagen, wer dich ,meine Süße’ nennt und unbedingt will, dass du nach Hause kommst?” erkundigte er sich. „Ich wüsste gern seinen Namen, ehe ich ihn umbringe.”
„Thomas Crane, mein Ressortleiter. Und du brauchst ihn nicht umzubringen. Das werde ich selbst tun.” Ihre Finger zitterten noch, als sie ihre Jeansjacke vom Küchenstuhl nahm. „Ich habe dich gar nicht anklopfen hören.”
„Dein Vater hatte sich mit einem Schild draußen postiert, auf dem steht: ,Arbeite für Zigarren und Whisky’. Er hat gesagt, ich soll ruhig hineingehen.”
Sie schüttelte den Kopf über seinen Scherz und schlüpfte in ihre Jacke. „Lass mich Drew und Mom eben noch auf Wiedersehen sagen.”
Er fasste nach ihrem Arm, als sie sich von ihm lösen wollte. „Und?”
„Was und?”
„Wirst du früher abreisen?”
Bei seinem eindringlichen Blick und dem drängenden Klang seiner Stimme begann ihr Herz zu klopfen. Seit dem Tag im Park hatten sie
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