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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Safrey
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Haus. In verschiedenen Wohnungen natürlich. Wir sind Nachbarn.“
    Matt nickte bloß.
    „Matt, wo ich gerade die Gelegenheit habe, mit Ihnen zu sprechen… vielleicht können Sie mir kurz etwas erklären“, fuhr Nate fort.
    Josey nickte begeistert.
    „Wissen Sie, ich arbeite für die Bezirksstaatsanwaltschaft und habe zurzeit viel mit Opfern häuslicher Gewalt zu tun. Da wüsste ich gern genauer, wie ich mich den Menschen gegenüber verhalten soll. Ich habe in diesem Zusammenhang etwas von einer posttraumatischen Belastungsstörung gehört. Könnten Sie mir vielleicht die Symptome so einer Störung nennen und sie mir genauer erklären?
    Wenn es Sie nicht stört?“
    Erneut öffnete Josey den Mund, doch plötzlich hielt sie inne. Posttraumatische Belastungsstörung? Symptome? Davon hatte sie ja gar keine Ahnung! Da merkte sie, dass beide Männer laut lachten. Über sie.
    „Damit hat er dich aber erwischt, was, Josey?“ fragte Matt.
    „Ach, ich weiß nicht“, gab Nate immer noch lachend zurück. „Zuerst hab ich wirklich gedacht, sie denkt sich einfach etwas aus.“ Er setzte die Bierflasche an die Lippen, dann begegnete er Joseys Blick. Ihr war die ganze Sache sichtlich peinlich, aber sie war bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, und winkte schnell die Bedienung an den Tisch, um Mozzarella Sticks zu bestellen. Nachdem Nate sich für einen Augenblick entschuldigt hatte, murmelte sie: „Die posttraumatische Belastungsstörung kann er von mir gern kriegen, gar kein Problem.“
    Das amüsierte Matt, den Josey fast vergessen hätte. „Josey, ich weiß ganz genau, was hier gerade vor sich geht“, sagte er. „Du willst, dass Nate mich kennen lernt. Und du willst auch, dass ich gut dabei abschneide, es ist dir nämlich offensichtlich wichtig, was er von mir hält. Ganz ehrlich, ich fühle mich ziemlich geschmeichelt. Aber mach dir mal keine Sorgen, das klappt schon.“
    Josey wurde knallrot. Wie hatte sie bloß annehmen können, dass ihr ein pfiffiger Psychologe nicht auf die Schliche kommen würde?
    „Born in the USA“, sang Josey laut und schrecklich falsch, dann bewegte sie den Kopf im Rhythmus der Radiomusik, bis wieder eine Stelle kam, an der sie den Text kannte. Neben ihr im Auto saß Nate, gemeinsam waren sie unterwegs zu Joseys Eltern. Plötzlich drehte Nate die Lautstärke herunter. Er musste Josey dringend etwas fragen.
    „Josey?“ sagte er.
    „Hm?“
    „Was… also, ich meine… wie läuft’s denn so mit Matt?“
    „Oh.“ Josey klang ein bisschen überrascht, dann antwortete sie: „Na ja, ganz gut, glaub ich. Er ist ein… netter Typ. Das hast du mir doch auch nach dem Treffen am Telefon gesagt, weißt du noch?“
    „Klar, ich weiß, dass ich das gesagt habe. Ich hab mich bloß gefragt, warum du ihn heute nicht mitbringst, wenn ihr euch sozusagen immer besser versteht.“
    „Na ja, ich…“ Sie wirkte angespannt, biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab ihn eben einfach nicht gefragt“, sagte sie schließlich. „Schließlich wollten wir beide doch meine Eltern besuchen, er war da gar nicht eingeplant.“
    „Ach so.“ Eine Zeit lang schwieg Nate, dann sagte er leise: „Ich dachte bloß, wo du doch jetzt mit ihm zusammen bist…“ Er warf Josey einen verstohlenen Blick zu. „Mach dir keinen Kopf“, meinte er. „Ich dachte bloß… nein, vergiss es einfach.“
    „Was denn?“ hakte Josey nach. „Was hast du gerade gedacht? Es gibt also doch etwas, das dir an Matt nicht gefallen hat, oder? Ich hab’s auch gemerkt, ich kenn dich doch.“
    Nun konnte Nate sich nicht mehr zurückhalten. „Na ja, ich dachte, du hättest ihn heute vielleicht nicht eingeladen, weil er manchmal ziemlich…“ Nate hielt kurz inne, als wäre es ihm unangenehm, seine wahre Meinung zu äußern. „…  herablassend  wirkt.
    Und  deine  Eltern  hätten  damit  wahrscheinlich  Schwierigkeiten, besonders deine Mutter.“
    „Du findest ihn herablassend?“
    „Ach, vielleicht war das auch bloß Nervosität, weil ich dabei war oder weil er dir unbedingt gefallen wollte, aber ich fand ihn an dem Abend eigentlich etwas….
    etwas…“
    „Irgendwie besserwisserisch?“ unterbrach Josey ihn. „Und dann beobachtet er einen immer so, wenn man etwas sagt, als wäre das Ganze eine Art Psychotest, meinst du das?“
    Das hat sie jetzt gesagt, dachte Nate. Nicht ich. „Genau. Dir ist das also auch aufgefallen?“
    Jetzt hatte er sie aber. Amüsiert beobachtete er, wie Josey versuchte, die Kritik an Matt zu

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