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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Safrey
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entschärfen. „An sich ist er aber wirklich nett. Ich meine, gut, es hat mich schon etwas… irritiert, aber so schlimm war’s nun auch wieder nicht. Bloß eben ein bisschen… ärgerlich. Aber auch nur ein bisschen.“
    Als Josey nun erst mal zögerte weiterzusprechen, holte Nate zum Vernichtungsschlag aus. „Na, wie gesagt, kann sein, dass er sich an dem Abend bloß nicht so wohl in seiner Haut gefühlt hat, und vielleicht ist er auch nicht mehr so herablassend, wenn er einen erst mal besser kennt. Aber als er dann auch noch mit vollem Mund gesprochen hat, das war wirklich ein bisschen zu viel des Guten.“
    „Stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Aber nur einmal. Oder zweimal, höchstens.“
    „Na, sei ehrlich, ein bisschen öfter war das schon. Immer, wenn er sich gerade einen Bissen in den Mund gesteckt hatte, fiel ihm offenbar etwas ein, das er unbedingt noch zum Gespräch beitragen musste.“
    Josey schwieg, und Nate beschloss, das Thema zu einem angemessenen Abschluss zu bringen. „Ach, Josey, ich sollte dir das alles vielleicht gar nicht erzählen. Du weißt doch, dass ich überhöflich bin und mir gutes Benehmen sehr wichtig ist, und deshalb hatte ich an dem Abend eben meine Schwierigkeiten.
    Aber wenn es dir nichts ausgemacht hat, dann ist es doch ganz egal, was ich sage, oder?“ Nate warf einen Blick in den Rückspiegel. „Schließlich bin ja nicht ich derjenige, der nachher mit dem Typen zusammenlebt, jede Mahlzeit mit ihm isst und sich bis ans Lebensende mit ihm unterhält. Und wenn er dir wirklich gefällt, dann fällt dir so etwas nach ein paar Jahren wahrscheinlich gar nicht mehr auf. Wenn es die wahre Liebe ist.“
    „Genau.“ Allerdings klang Josey gar nicht überzeugt. Mit den Fingern klopfte sie sich ein paar Mal auf den Oberschenkel, dann sah sie wieder zum Fenster hinaus.
    Keine weiteren Fragen, Euer Ehren, dachte Nate selbstzufrieden und klopfte sich im Geiste auf die Schulter. Das hatte er ja perfekt hingekriegt. Doch als er sich fragte, warum er das so unbedingt hatte tun müssen, drehte er einfach das Radio wieder auf, um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen.

7. KAPITEL
    Die nächsten anderthalb Monate vergingen wie im Flug, viel zu schnell für Joseys Geschmack. Ende Juni dann waren ihre Schüler schon nicht mehr ihre Schüler.
    Zum letzten Mal sah sie ihnen nach, wie sie den Klassenraum verließen – einige verabschiedeten sich noch persönlich von ihr, andere stürmten ausgelassen zur Tür. Josey konnte die Trennung nur schwer ertragen, auf einmal fühlte sie sich sehr einsam.
    Langsam sank sie in einen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände, um ihre Schläfen zu massieren. Sommerferien. Dabei wusste sie nicht mal, wie sie den heutigen Tag herumbringen sollte, ganz zu schweigen von den kommenden zwei Monaten. Wenn sie wenigstens heute Abend etwas Ablenkung hätte!
    Leider gab es nichts, was sie hätte ablenken können. Einen Tag nach dem Besuch bei ihren Eltern mit Nate hatte sie Matt offenbart, dass sie keine Zukunft in ihrer Freundschaft sehe. Obwohl er sich enttäuscht zeigte, war Josey der Anflug von Erleichterung in seiner Stimme nicht entgangen. Wahrscheinlich hatte er auch gespürt, dass es nichts gab, was sie verband.
    Plötzlich klopfte es, und Josey fuhr auf.
    „Hallo!“ Im Türrahmen stand ihre Freundin und Kollegin Ally. Sie steckte den Kopf ins Klassenzimmer und lugte demonstrativ erst nach links, dann nach rechts. „Sind sie weg?“
    „Ja, allesamt“, bestätigte Josey und klang dabei geradezu sehnsüchtig. Dann fügte sie mit Entschlossenheit in der Stimme hinzu: „Wir sind jetzt ganz unter Erwachsenen.“
    „Super.“ Ally setzte sich Josey gegenüber auf einen der Schülerschreibtische.
    „Ich meine, ich liebe die Kinder, aber in den nächsten zwei Monaten will ich mich ausschließlich mit Erwachsenen abgeben. Das brauche ich jetzt.“ Sie blickte Josey in die Augen. „He, ist alles in Ordnung bei dir?“ fragte sie mitfühlend.
    „Oh…“ Josey zwang sich zu einem Lächeln. „Ich überlege bloß gerade, was ich heute Abend machen soll.“
    „Hast du denn gar keine heiße Verabredung? Sonst bist du doch jedes Wochenende verplant, jedenfalls immer, wenn ich dich gefragt habe, ob wir etwas unternehmen wollen.“
    „Heute nicht“, erwiderte Josey, und nun war ihr Lächeln echt. „Der Abend gehört ganz uns zwei Hübschen. Selbst wenn der attraktivste Mann der Welt mich heute auf Knien um ein Date anfleht, bleib ich dabei. Und du

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