Diese Sehnsucht in meinem Herzen
sie konnte ihn nur deshalb hören, weil seine Lippen ihr Ohr berührten.
Sie erschauerte und schloss die Augen, und als sie sie anschließend wieder öffnete, sah Nate ihr direkt ins Gesicht. Es fühlte sich so wunderbar und richtig an, Haut an Haut hier zu liegen, dass keiner von beiden je etwas daran ändern wollte. Lange betrachteten sie sich einfach nur schweigend.
Schließlich stand Nate auf und löste sich widerwillig von Josey. Dann hob er sie scheinbar mühelos in die Arme, und sie lachte auf.
„Was ist denn da gerade so komisch?“ erkundigte er sich belustigt.
„Gar nichts“, erwiderte sie. „Es ist nicht komisch, sondern wunderschön.“
Er trug sie ins Schlafzimmer und legte sie dort aufs Bett. Dann deckte er sie sanft zu. Josey streckte eine Hand nach ihm aus, damit er zu ihr unter die Decke schlüpfte, und reagierte erstaunt, als er stattdessen einen Schritt zurückging.
Wollte er etwa bloß höflich sein? Aber was wäre in so einem Moment überhaupt höflich – jetzt, wo sie sich leidenschaftlich geliebt hatten?
„Nate?“ fragte Josey. „Bleibst du nicht hier?“
„Ich…“ Nate sah aus, als müsse er einen inneren Kampf ausfechten, und Josey spürte einen Stich der Enttäuschung. Vielleicht wollte er ja jetzt am liebsten allein sein, um über alles nachzudenken. Und obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, als Nate hier bei sich zu haben, wollte sie jetzt auf keinen Fall etwas Falsches tun, ihn auf keinen Fall bedrängen.
„Ich…“ Er hielt inne, dann setzte er neu an: „Ich bin glücklich. Sehr glücklich.
Weil ich hier bin… mit dir.“
Josey lachte laut auf, bekam aber sofort ein schlechtes Gewissen. Hoffentlich dachte Nate jetzt nicht, sie habe ihn ausgelacht! Da begann er plötzlich selbst zu lachen. Seine Miene entspannte sich, und seine Schultern bebten. Jetzt fing auch Josey wieder an. Das ging eine ganze Weile so weiter, bis Josey sich eine Träne von der Wange wischte und sagte: „Na ja, wenn du hier so glücklich bist, dann bleib doch unbedingt.
Ich könnte es nämlich nicht übers Herz bringen, dich auf deinem unbeschreiblich süßen Hinterteil aus der Wohnung zu schleifen.“
„Redest du etwa von meinem Hintern?“ fragte Nate und schlüpfte nun endlich zu ihr unter die Decke. Dann fuhr er mit den Händen ihren Rücken entlang und umfasste ihre Pobacken. „Wie kommst du dazu, wo deiner doch doppelt so süß ist?“
Gerade wollte sie ihm widersprechen, da verschloss er auch schon ihre Lippen mit seinen. Sie ließ den Kopf zurück ins Kissen sinken, während sie sich innig küssten.
Es war äußerst ungewöhnlich für Nate, an einem Dienstagmorgen in Joseys Armen aufzuwachen. Aber von ihm aus durfte das ruhig zur Gewohnheit werden.
Erstmalig in seinem Leben zog er in Erwägung, im Büro anzurufen und sich krankzumelden. Und vielleicht hätte er auch genau das getan, wenn Josey sich nicht in diesem Moment zu ihm umgedreht, ihn mit ihren wunderschönen Augen angeblinzelt und gesagt hätte: „Aufstehen, die Arbeit wartet!“ Dann war sie auch schon aus dem Bett geflohen und hatte sich nackt ins Badezimmer begeben. Im Türrahmen hielt sie inne, drehte sich zu Nate um und lockte ihn schüchtern mit dem Finger heran.
Auf einmal hielt ihn nichts mehr im Bett. Er setzte sich auf, immer noch schlaftrunken, und hörte, wie Josey die Dusche in Betrieb nahm. „Morgens ist das warme Wasser leider immer recht knapp“, rief Josey ihm zu. „Aber ich teile es gern mit dir, wenn du willst.“
Das Angebot musste sie Nate nicht erst zweimal machen. Sofort sprang er auf und kam zu ihr ins Badezimmer.
Nachdem sie geduscht hatten, schlüpfte Nate in seine Jeans, während Josey den Kaffee kochte. Dankbar nahm er den dampfenden Becher entgegen. „Danke, aber ich habe leider bloß Zeit für drei Schlucke. Ich bin schon ziemlich spät dran.“
Ein Blick auf ihre Wanduhr, und Nate sog scharf den Atem ein. „Oje, jetzt muss ich aber ganz schnell los.“ Er nahm noch einen Schluck, dann gab er Josey den Becher zurück. Sie stellte ihn ab und nahm Nates Hände in ihre.
„Weißt du was?“ sagte er. „Wir pfeifen einfach auf die Arbeit. Ich melde mich krank, dann können wir uns einen schönen Tag machen. Wie wär’s?“
„Ach, das war wirklich toll, aber ich gebe gleich heute Morgen einem Schüler Nachhilfe, und ich würde die Stunde nur ungern absagen. Das ist nämlich ein Junge, der nach den Sommerferien ganz neu zu mir in die Klasse kommt. Er muss allerdings noch
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