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Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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Callies Lachen schwand.
    “Ja. Ich gehe nach Hause, zu Ben und Sophia.”
    “Nimm uns mit, mich und Mom.”
    “Das geht nicht, Callie. Deine Mom muss hier bei ihrer Arbeit bleiben. Außerdem würde es ihr nicht gefallen, auf dem Land zu leben. Dort wäre sie nicht glücklich.”
    “Sie ist aber nicht glücklich. Sie ist krank. Sie weint, und sie ist nicht zur Arbeit gegangen. Ich glaube, sie ist krank, weil Daddy mich auf eine Schule weit weg schicken will.”
    Will kämpfte mit seinen Schuldgefühlen. Bis heute hatte er gewartet, um sich zu verabschieden. Er hätte es längst tun sollen. Entschlossen nahm er Callie bei den Schultern. “Ich hole Marge, damit sie deine Stunde übernimmt. Dann fahre ich zu deiner Mom und schaue nach, ob sie immer noch krank ist.”
    Er verriegelte die Anhängertür.
    Callie tippte ihm auf die Schulter. In ihren blauen Augen leuchtete Hoffnung auf. “Bleibst du da?”
    “Ich habe meinen Eltern versprochen, dass ich nach Hause komme.”
    “Dann nimm uns mit. Bitte.” Sie fasste nach seinen Händen.
    Als Will in ihr vertrauensvolles Gesicht blickte, wusste er, dass er für Dana und Callie durchs Feuer gehen würde.
    Dana versuchte zu arbeiten, konnte sich jedoch nicht konzentrieren.
    Da läutete es.
    Stöhnend ging sie zur Haustür und öffnete. Ein uniformierter Polizist stand davor.
    “Sind Sie Dana Landry?”
    “Ja”, antwortete sie erschrocken. “Was ist los?”
    Er überreichte ihr einen Umschlag. “Hiermit erhalten Sie eine Vorladung vor Gericht.” Er drehte sich um und ging.
    Wie vom Donner gerührt stand Dana in der Tür, ehe sie imstande war, die Papiere zu überfliegen.
    Rob hatte das alleinige Sorgerecht für Callie beantragt.
    Dana sank zu Boden und weinte hemmungslos. Das war das Ende.
    Wenig später hörte sie Schritte und blickte auf, direkt in Wills besorgtes Gesicht.
    Er zog die Tür hinter sich zu, setzte sich neben Dana auf die Fliesen und legte den Arm um sie. “Was ist passiert?”
    Sie hielt ihm die Papiere hoch. “Das hier.”
    Will las sie. “Zur Hölle mit ihm.”
    Dana stand auf, schwankte jedoch, und er stützte sie.
    “Komm mit ins Wohnzimmer. Du musst dich setzen.” Er führte sie zum Sofa.
    Dana wischte sich die Tränen von den Wangen. “Wieso bist du hier und nicht bei Callie? Hat Rob sie nicht gebracht?”
    “Doch, aber Marge ist für mich eingesprungen. Ich muss dir etwas sagen, aber ich weiß nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist.”
    Resigniert hob Dana die Hände. “Nur zu. Schlimmer kann es nicht mehr kommen.”
    “Callie hat gesagt, du bist krank. Ich mache mir Sorgen um dich.”
    “Ich schaff das schon. Ich bin schon mal mit Rob fertig geworden.”
    Will seufzte. “Ich wünschte, ich könnte irgendwas tun.”
    Nein, diesen Kampf musste sie allein ausfechten. “Du kannst aber nichts tun. Will, was wolltest du mir sagen?”
    Er nahm ihre Hand. “Ich gehe wieder nach Hause, Dana. Meine Eltern werden nicht jünger, und ich möchte mich um sie kümmern. Außerdem, wenn ich bleibe, gibt es Rob nur noch mehr Grund, dir Callie wegzunehmen.”
    Dana hielt ihre Tränen nicht zurück. Sie sah Will lange an, um sich alle Einzelheiten seines Gesichts einzuprägen. Stockend holte sie tief Luft. “Ich wünsche dir viel Glück, Will, und ich hoffe, du findest, was du suchst. Aber wenn nicht, werde ich da sein. Und ich werde dich immer lieben.”
    Will zog sie in seine starken Arme und hielt sie fest, bis er sich schließlich mit einem sanften Kuss auf die Wange von ihr löste. Er stand auf und setzte den Hut auf. “Ab jetzt kann Marge mit Callie weitermachen. Also lass sie am Donnerstag zum Unterricht kommen. Dann verabschiede ich mich von ihr.”
    Vor der Haustür streifte er Danas Lippen noch einmal hauchzart mit seinen. “Pass gut auf dich auf, ja?”
    Dana wollte sich abwenden, ehe die nächste Tränenflut sie überwältigte, doch Wills tiefe Stimme hielt sie zurück.
    “Geh noch nicht, Dana. Bleib noch einen Augenblick stehen. Und bitte weine nicht. Ich möchte, dass meine letzte Erinnerung an dich dein Lächeln ist.”
    Wie kann er das von mir verlangen, dachte Dana. Ich kann mich doch kaum noch aufrecht halten. Doch als sie Wills vertrautes jungenhaftes Lächeln sah, erwiderte sie es spontan.
    Will legte die Finger an die Hutkrempe wie bei ihrer ersten Begegnung. “Du bist schon was ganz Besonderes, Dana Landry.”
    Nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte, eilte sie ans Fenster, um ihm nachzuschauen.

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