Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
dass
der Hang jenseits der Hügelkuppe von einem breiten, flachen Sims unterbrochen
wurde, bevor er zu der darunter liegenden Ebene abfiel, und dass dieser obere
Hang gerade ausreichend lang und glatt und grasbewachsen war, um ihn perfekt
hinunterrollen zu können. Er prüfte seine Theorie mit begeistertem Geschrei,
und bald wurden alle ermüdenden menschlichen Pferde zugunsten des neuen Spiels
aufgegeben. Selbst die kleinsten Kinder nahmen an diesem Spiel teil.
    Und dann zog Sarah
an Laurens Hand, während Kit aus der Nähe grinsend zusah. Sie lachte und
schüttelte den Kopf, aber dann zog David an ihrer anderen Hand, und sie trat
näher an den Rand des Hanges.
    »Tut es!«, rief
Frederick, von der Unterhaltung abgelenkt, die er mit Lady Muir führte.
    Sebastian pfiff auf
zwei Fingern. Phillip jauchzte. Alle wandten sich zu Lauren um.
    Lauren lachte.
    »Ihr traut Euch
nicht!«, rief Roger.
    Sie nahm ihren Hut
ab, setzte sich aufs Gras, legte sich dann hin und rollte hinunter, ganz
Musselinröcke, bloße Arme, schlanke Fesseln, wirbelnde, dunkle Locken und
Gelächter.
    Kit schaute ihr verzaubert
zu. Aber Lady Muir unterbrach seine Gedanken, indem sie neben ihn trat und eine
Hand auf seinen Ärmel legte.
    »Das ist Lauren?«,
fragte sie. »Ich kann es kaum glauben. Lord Ravensberg, gesegnet sei der
Augenblick, in dem sie Euch begegnet ist.«
    Lauren lag auf den
Knien, wischte sich Grashalme vom Kleid, blickte auf und lachte noch immer.
    »Es wäre weitaus
leichter«, sagte sie, »wenn man keine Arme hätte, die einem dauernd in den Weg
geraten.«
    ja, es hatte diesen
Augenblick gegeben, in dem sie sich begegnet waren -jener erste
Augenblick im Hyde Park, als sie Blickkontakt aufnahmen. Und es gab diesen
Augenblick, in dem ihm die Wahrheit schlagartig bewusst wurde. Natürlich war
sie kostbar für ihn geworden. Natürlich war sie das. Er hatte sich bis über
beide Ohren in sie verliebt.
    Er liebte sie.
    Sydnam stand
ebenfalls da und sah zu.
    »Oh, nun«, rief er
vergnügt hinab, »wenn man ohne Arme leichter rollen kann, sollte ich dafür
halbwegs geeignet sein.« Und von schreienden, aufgeregten Kindern umgeben, die
ganz in ihr Vergnügen vertieft waren, rollte er den Hügel hinab und kam wenige
Fuß vor Lauren zum Halt.
    Kit spannte sich
an, während die Verwandten rund um ihn herum pfiffen und applaudierten. Und
dann, als Syd sich aufrappelte und Lauren seine Hand reichte, schaute er zu Kit
hoch, und ihre Blicke begegneten sich. Er lachte.
    Sie stiegen, Hand
in Hand, den Hügel hinauf, während die Kinder das Spiel fortsetzten und die
meisten der Erwachsenen ihre Aufmerksamkeit den Erfrischungen zuwandten, die
eben gebracht wurden. Lauren und Syd blieben vor Kit stehen, noch immer Hand in
Hand. Es folgte ein Moment der Peinlichkeit.
    »Ich muss dir
sagen«, bemerkte Sydnam mit gesenkter Stimme, so dass nur Kit und Lauren es
hören konnten, »dass ich dich belogen habe, Kit. Als ich dir an dem Abend, als
du nach Hause kamst, sagte, ich wollte nichts von dir, und du mich fragtest, ob
das auch für deine Liebe gelte. Ich sagte ja. Ich habe gelogen.«
    Kit schluckte
schwer und voller Angst, dass sich der plötzliche Kloß in seiner Kehle in
sichtbare Tränen auflösen würde.
    »Verstehe«, sagte
er steif. »Das freut mich.«
    Dies, so dachte er,
war das erste Mal, dass Syd seitjenem Abend vor drei Jahren, als er Kit gesagt
hatte, er solle verschwinden und niemals wieder zurückkehren, freiwillig mit
ihm gesprochen hatte. Warum hielt er Laurens Hand? Er ließ sie los, noch
während Kit das dachte, lächelte unbeholfen und wollte sich abwenden.
    »Syd«, sagte Kit
rasch, Ach ... äh ...«
    Lauren, ihrem
üblichen, makellosen Selbst ganz unähnlich - ohne Hut, das Haar
unordentlich und voller Gras, die Wangen gerötet, mit strahlenden Augen -
schob einen Arm durch Syds und einen durch seinen und wandte ihre Schritte fort
von den Stühlen und Decken und tobenden Kindern.
    »Ich habe
nachgedacht«, sagte Kit, »über etwas, was Lauren heute Morgen sagte.
Tatsächlich ging es mir nicht mehr aus dem Kopf, obwohl sie weder über dich
noch über mich sprach, Syd. Sie sagte, dass die Menschen, die wir lieben,
gewöhnlich stärker sind, als wir ihnen zutrauen. Du bist stärker, nicht wahr?
Und Gott weiß, dass ich dich liebe.«
    »Ja«, sagte Syd.
    »Und ich habe dich
an jenem Abend gedemütigt, als ich kam, um dich zu beschützen, weil Catherine
mit dir Walzer tanzen wollte.«
    »Ja.«
    »Das passiert vermutlich
immer wieder«,

Weitere Kostenlose Bücher