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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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gelesen?«
    »Ja, alle. Sie ist
gar keine ehrenwerte Person, Kit. Und das ist noch eine gewaltige
Untertreibung. Sie klingt so herrlich, dass es mich wehmütig macht. Aber du
solltest es dir vielleicht gut überlegen, dich mit ihrer Tochter zu verbinden.«
    »Ah«, sagte er,
griff nach dem Anmachholz und entzündete das Feuer, »das erklärt einiges. Ich
glaube, es war ihre Tochter, die auf Alvesley nackt im See schwamm, mir fast
den Atem nahm und mich beinahe ertränkte. Es war ihre Tochter, die mir bei
einer Gelegenheit folgte, um die Nacht allein mit mir in der Hütte des
Wildhüters zu verbringen. Vielleicht geht bei ihr wirklich alles zu
erschreckend schnell für mich.«
    »Kit!«
    Er erhob sich, rieb
sich die Hände und wandte sich lachend zu ihr um. Sie rubbelte sich das Haar
noch fester trocken.
    »Und sieh dich
jetzt nur an!«
    Sie blickte an sich
herunter und erkannte einigermaßen verlegen, dass das feuchte Kleid an ihrem
Körper klebte. Sie lachte.
    »Wir können es
nicht riskieren, dass du dir eine Erkältung zuziehst«, sagte er und schaute
durch die geöffnete Tür in das kleine dahinter liegende Schlafzimmer, »und
während unserer Hochzeit hustest und schnupfst. Das wäre einfach nicht
romantisch.« Er ging ins Schlafzimmer und kam mit einer Decke zurück. »Komm
hier ans Feuer.«
    Sie kam und stand
dann sanftmütig vor ihm, während er sie auszog und sie dabei offen und
anerkennend ansah, bevor er die Decke um sie wickelte, während er
ununterbrochen redete.
    »Portfrey hatte ein
Kind auf dem Arm«, sagte er. »Können sie sich kein Kindermädchen leisten?«
    Sie kicherte. »Das
Baby ist absolut allerliebst und wird von uns allen schändlich verwöhnt. Ich
habe Elizabeth niemals glücklicher und seine Gnaden noch nie so entspannt
erlebt. Und Lily kann von ihrem neuen Halbbruder auch nicht genug bekommen.«
    »Dann bist du jetzt
nachsichtig mit der Countess?«
    »Ich hatte immer
schon gewusst, dass ich sie unter gewissen Umständen sehr mögen könnte. Sie ist
eine Frohnatur und aufrichtig und liebevoll. Sie war mir gegenüber stets
unfehlbar freundlich und einfühlsam. jetzt mag ich sie sehr.«
    »Und Kilbourne?«
    Er zog sie an sich
und schlug dabei die Ecken der Decke zurück. Sie konnte seine feine Jacke,
seine Reithose, seine Lederstiefel an ihrer nackten Haut spüren - sie
spürte ihn intensiver, als wenn er unbekleidet gewesen wäre.
    »Ich mag ihn auch
sehr, Kit. Das galt immer, und das wird immer gelten. Hätten wir an jenem Tag
geheiratet, hätten wir wohl eine gute Ehe geführt. Ich glaube, ich wäre
zufrieden gewesen und hätte mich glücklich geschätzt. Ich hätte niemals
erkannt, dass meine Liebe zu ihm die einer hingebungsvollen Schwester war. Ich
hätte mich niemals gefragt, warum ich keine - keine Leidenschaft für ihn
empfinden könnte. ich hätte einfach geglaubt, ich wäre so.«
    »Aber so ist es
nicht?« Sie hatte ihr Gesicht angehoben, und er beugte sich darüber, während
sein Blick es erforschte.
    »Nein.« Sie
schüttelte den Kopf.
    »Gott helfe mir«,
sagte er. »Du empfindest doch nicht etwa Leidenschaft für mich, Lauren? Und
erwartest auch noch, dass ich dementsprechend handle?«
    Sie lachte. Und sie
tat etwas recht Unerhörtes - sie rieb sich an ihm und blickte ihn durch
halb geschlossene Augen dabei an. Verlangen pochte an der Innenseite ihrer
Oberschenkel.
    »Der Teufel hole
den Regen«, sagte er. »Er hält mich in einer verlassenen Hütte mit einer Frau
gefangen, die eine Leidenschaft für mich entwickelt hat. Und es wird
niemand zu meiner Rettung herbeireiten. Ich erinnere mich vage, dass jemand
oben im Haus jemand anderem erzählte, du hättest um Ungestörtheit gebeten. Und
dass mir dann jemand erzählte, ich hätte alle Ungestörtheit, die ich brauchte,
um zu sagen, was ich dir sagen wollte. Was soll ich jetzt tun?«
    Sie liebte es zu
sehen, wie ernst er bleiben oder wie erschreckt er wirken konnte, während seine
Augen vor Lachen tanzten.
    »Absolut überhaupt
nichts«, belehrte sie ihn. Sie senkte ihre Stimme, während ihre Hände das
oberste Knopfloch seiner Jacke fanden. »Noch nichts.«
    Er erzitterte
wohlerwogen, und seine Augen tanzten.
    »Ich glaube
allmählich, dass ich mich daran gewöhnen könnte, Frauen zu mögen, denen es
freisteht zu lieben.«
    »Und ich glaube
allmählich«, sagte sie mit leiser, samtiger Stimme, »dass Ihr gleich von einer
dieser Frauen an den Rand des Wahnsinns getrieben werdet, Mylord.«
    »Oh, gut, gut«,
murmelte er

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