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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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einem
Ohr kräuselte, wie das Inbild der Eleganz wirkte.
    Er hatte sich darauf gefreut, sie selbst zu
wecken. Er hätte es in der Tat gewagt. Ihr Zorn wäre greifbar gewesen.
    »Guten Morgen.« Er lächelte ihr zu. »Ich
habe die ruhigste Stute in den Ställen für dich satteln lassen. Wäre sie noch
zahmer, sie würde auf allen vier Beinen lahmen. Ich werde an deiner Seite
reiten. Du hast absolut nichts zu befürchten.«
    »Ich habe keine Angst vor dem Reiten«,
erwiderte sie. »Ich genieße es nur nicht als Bewegungsform. Und ich nehme dir
dies übel. Du solltest mir einen angenehmen Sommer verschaffen - für mich
angenehm -und mich nicht zu Dingen zwingen, gegen die ich eine
entschiedene Abneigung hege - wie zu dieser Zeit aufzustehen, um
auszureiten.«
    »Nein, nein! Er lachte. »Ich habe dir einen
denkwürdigen Sommer versprochen, und ich pflege meine Versprechen zu halten.;
Aber wenn du dich damit vielleicht besser fühlst, kann ich dir versprechen,
dass wir nur eine kurze Strecke reiten werden. Ich habe etwas überaus
Erfreulicheres für dich geplant. Wir werden schwimmen gehen.«
    »Was werden wir?« Sie blickte ihn voller
Verachtung an, anstatt entsetzt zurückzuschrecken, wie er es erwartet hatte. Es
war sehr schwer, die Mauer um Lauren Edgeworth zu erschüttern. Gütiger Himmel,
sie hatte ihn gestern Abend erregt, und sie hatte sich so eng an ihn gelehnt,
dass sie es bemerkt haben musste, es sei denn, sie war unschuldiger, als sie es
in ihrem Alter eigentlich sein konnte. Und doch schien sie so kühl wie eine
Frühlingsbrise, als sie sich von ihm zurückzog und ihn darüber aufklärte, dass
er seine Pflicht für den lag erfüllt hätte. »Ich schwimme niemals, Mylord.«
    »Kit.«
    »Kit. Ich schwimme nicht, Kit. Das ist mein
letztes Wort.«
    »Zwei Züge, und einmal tauchen?«, fragte er
wohlwollend, während er die Hände für ihren gestiefelten Fuß wölbte, um ihr in
den Sattel zu helfen. »Du wirst wie ein Stein versinken?«
    »Ich weiß es Wirklich nicht.« Sie richtete
ihre Röcke und saß dann so anmutig da, als wäre sie im Sattel geboren. »Ich
habe es nie versucht.«
    Nie versucht? Gütiger Himmel! Was für eine
Kindheit hatte sie gehabt? Oder hatte sie die Kindheit vollkommen übersprungen?
Vielleicht war sie ja als Lady geboren.
    »Dann wirst du heute damit anfangen«,
erklärte er, während er sich auf sein Pferd schwang und aus dem gepflasterten
Hof vorausritt. »Ich werde es dir beibringen.«
    »Das werde ich nicht, und das wirst du
nicht.« Sie ritt hinter ihm her.
    Wäre Vauxhall nicht gewesen, hätte er sich
vielleicht von ihr zurückgewiesen gefühlt. So kühl und würdevoll. So absolut
ladylike. So ohne Elan und Humor. So vollkommen freudlos. Obwohl er selbst dann
vielleicht nicht imstande gewesen wäre, der Herausforderung zu widerstehen, sie
zu reizen. Aber es hatte Vauxhall gegeben. Und er wusste, dass irgendwo unter
den unzähligen Schichten kühler Schicklichkeit, hinter den unzähligen Masken
der Vornehmheit eine Frau gefangen war, die sich verzweifelt zu befreien
suchte, aber nicht wusste, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Wie ein Kind, das
darauf wartet, geboren zu werden, sich aber an die vertraute, beengende
Sicherheit des Mutterleibes klammert.
    Sein Versprechen ihr gegenüber zu halten
war die einzige Wiedergutmachung, die er in seinem Leben würde leisten können.
Eine kleine Tat, die ihn selbst nicht lossprechen, aber vielleicht einen
Mitmenschen befreien würde. Er konnte sie lehren, Freude zuzulassen. Das war
etwas, was er für sich selbst niemals täte, obwohl seine Bekannten diese
Bemerkung vielleicht skeptisch beurteilt hätten. Er trug andere Masken als
Lauren. Aber es war möglich zu lehren, was man nicht selbst vermochte. Es
musste möglich sein.
    Er ritt den Fahrweg entlang voraus und über
die Brücke, bevor er sich nach rechts einem Weg zuwandte, der dem Fluss folgte
und dann am Seeufer entlangführte. Die Bäume standen hier dichter als auf der
dem Haus näher gelegenen Seite. Manchmal wand sich der Weg tiefer in den Wald,
so dass die Bäume das Wasser für eine Weile verbargen. An einer solchen Stelle
hielt er inne und blickte zurück, um sicherzugehen, dass Lauren ihm mühelos
folgen konnte.
    »Was denkst du?«, fragte er sie.
    Sie blickte ihn tadelnd an. »Ich denke,
dass alle zivilisierten Sterblichen zu dieser Stunde noch im Bett liegen. Und
ich glaube mich zu erinnern, dass du versprachst, mir heute die französischen
Garten zu zeigen, nicht die Wildnis

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