Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
hast?«
    »0 doch. Neville und Gwen sind beide
geschwommen. Es war natürlich verboten, aber wann immer sie an einem besonders
heißen und sonnigen Tag mit nassem Haar ins Haus zurückkamen, gab Tante Clara
vor, es nicht zu bemerken, und mein Onkel schürzte die Lippen und fragte, ob es
regnete.«
    »Aber du selbst hast die Regeln niemals
gebrochen?«
    »Für mich war es anders«, sagte sie.
    Er blickte über die Schulter zu ihr.
»Wieso?«
    »Ich war nicht ihr Kind. Ich war nicht
einmal eine Blutsverwandte. ich war eine Fremde, die ihnen durch die Umstände
aufgebürdet wurde.«
    Kit wurde zornig. »Sie haben dich immer wie
eine Außenseiterin behandelt?«
    »Nein.« Die Antwort klang sehr bestimmt.
»Sie haben mich mit Liebe überschüttet. Sie behandelten mich nicht anders als
ihre eigenen Kinder. Ich war ebenso sehr Nevilles Schwester, wie Gwen es war.
Und Gwen und ich waren fast vom Tag meiner Ankunft an Busenfreundinnen. Du
musst gestern gemerkt haben, dass mich sowohl Tante Clara als auch Gwen lieben.
Sie kamen mit mir sogar hierher. Aber sie ... Nun, das schuldete ich ihnen,
verstehst du? Wie konnte ich meinem Onkel und meiner Tante nicht gehorchen? Wie
könnte ich nicht jeden Tag meines Lebens alles in meiner Macht Stehende tun, um
meine Dankbarkeit zu zeigen und mich ihrer Liebe würdig zu zeigen?«
    Es schien ihm, dass Lauren Edgeworth ihm
gerade einige Fragen beantwortet hatte: Dies war also der Grund, warum sie sich
zu der Frau entwickelt hatte, die sie war - nein, nicht Frau. Lady war
das weitaus passendere Wort. Um sich Anerkennung und Liebe zu verdienen?
Deshalb war ihr ganzes Leben bis vor anderthalb Jahren Kilbourne gewidmet
gewesen, der ihr anscheinend gesagt hatte, sie solle nicht warten, als er zur
Pyrenäenhalbinsel aufbrach? Weil ihre Adoptiveltern eine Verbindung zwischen
ihnen geplant hatten? Weil sie sich von einer Heirat mit Kilbourne endlich
Akzeptanz, endlich Sicherheit erhofft hatte?
    Aber diese Hoffnung war grausam zerstört
worden.
    War sie tatsächlich, trotz all ihrer
Kontrolle und Würde, der unsicherste Mensch, dem er jemals begegnet war?
    »Hast du viel mit der Familie deines Vaters
zu tun?«, fragte er sie.
    »Nein. Überhaupt nichts. Nachdem meine Mutter
ungefähr ein Jahr fort war, schrieb mein Onkel meiner Familie, um zu fragen, ob
sie meine Rückkehr wünschten, bevor sie nach Hause käme. Viscount Whitleaf,
mein Onkel, der nach dem Tod meines Vaters den Titel erbte, lehnte ab. Aber das
erfuhr ich erst, als ich ihm mit achtzehn selbst schrieb und er mir antwortete,
dass ... dass es seine übliche Vorgehensweise sei, Schmarotzer und mittellose
Verwandte niemals zu ermutigen.«
    Kit blickte über die Schulter zu ihr, aber
sie schaute auf ihre im Schoß gespreizten Hände, wie sie es auch in Vauxhall
getan hatte, wie er sich erinnerte. Was, zum Teufel ... Er wünschte in
der Tat, er hätte dies alles schon vor zwei Wochen gewusst.
    »Mein Großvater hätte mich wohl
aufgenommen, wenn man ihn gefragt hätte«, sagte Lauren und sah ihn wieder an,
das Kinn leicht abwehrend gesenkt, als erwarte sie, dass er etwas dagegen
einwenden würde. »Aber er hätte sich wohl richtigerweise gedacht, dass ich in
Gegenwart von Kindern meines Alter besser aufgehoben war.«
    Also hatte Galton niemals angeboten, sie
aufzunehmen?
    Kit lächelte ihr plötzlich zu. »Wir
verschwenden hier gerade den besten Teil des Morgens, wenn das Wasser noch am
ruhigsten und unverbrauchtesten ist.«
    »Dann geh und genieß es«, sagte sie mit
leichter Schärfe in der Stimme. »Ich werde hier sitzen bleiben und dir zusehen,
obwohl ich dich bitten würde, dein Hemd nicht auszuziehen, denn das wäre höchst
unschicklich.«
    Er lachte offen. »Um der Schicklichkeit
willen muss ich also in Jacke und Stiefeln baden und du ebenfalls in vollem
Staat und mit Federhut? Am Ende hätten wir vollkommen anständige Kleidung
ruiniert und sähen aus wie zwei nasse Ratten.«
    »ich bade überhaupt nicht«, erklärte sie.
»Das könnt Ihr Euch aus dem Kopf schlagen, Mylord. Und Ihr könntet den Anstand
besitzen, es draußen zu tun, wo ich Euch nicht sehen muss.«
    Er hatte seine Jacke abgelegt und auf die
Bank geworfen. Nun zog er an einem seiner Stiefel.
    »Wovor hast du Angst?«, fragte er. »Nasse
Füße zu bekommen? Oder zuzulassen, dass ich sie nackt sehe?«
    ihre Wangen wurden ein wenig rosiger. »Ich
habe vor nichts Angst!«
    »Gut.« Er warf den Stiefel unter die Bank
und nahm den anderen in Angriff. »Du hast fünf Minuten

Weitere Kostenlose Bücher