Diesen Sommer bin ich dein
wirbelte
sie im Wasser umher und tauchte sie unter, wobei er bevor sie ganz
eintauchten, ihren Mund mit dem seinen bedeckte.
Die Geräusche waren gedämpft. Die Zeit
stand still. Da war Körperwärme und da war Mundwärme, und die zeitlosen
Augenblicke, die sie unter Wasser blieben, waren Triumph und Überschwang und
Stolz und Freude - alles vermischt mit reiner Lust.
Und dann durchstießen sie die
Wasseroberfläche und trennten sich, und sie war wieder sie selbst - und
er war wieder er selbst.
»Euer erstes Abenteuer, Madam«, sagte er,
bewusst unbekümmert lachend, »sicher vollbracht und gebührend vergolten.«
»Schockierend vergolten!« Sie beäugte ihn
wachsam. »Aber was war vom berüchtigten Viscount Ravensberg schon zu erwarten?
Oh, es muss spät sein.«
»Gott, ja«, sagte er. »Und einige oder alle
unsere Verwandten könnten den Eindruck gewinnen, du wärst ausgegangen und
hättest die Morgenluft mit deinem Verlobten genossen. Das wäre wirklich
schockierend.«
»ich kam nach Alvesley, um dir
Unterstützung zu gewähren«, erinnerte sie ihn, »und nicht, um dich in einen
weiteren Skandal zu verwickeln.«
Er lächelte und zog sich ans Ufer hoch. Er
lief die wenigen Stufen zum Pavillon hinauf und kam mit einem um sich
gewickelten Handtuch und einem weiteren in einer Hand zurück. Außerhalb des
Wassers war es teuflisch kalt.
»Nimm meine Hand.« Er beugte sich herab, um
ihr herauszuhelfen.
Sie hätte genauso gut gar nichts tragen
können. Er fühlte sich beunruhigend an die Nymphen auf dem Fries im Pavillon
erinnert - und an seine Reaktion auf diese als Junge. Angezogen war sie
eine wunderschöne Lady. Nur mit einem tropfnassen Hemd bekleidet, das an jeder
schlanken Wölbung klebte, war sie Frau und Buhlerin und Sirene - und in
hohem Maße begehrenswert. Er warf ihr das trockene Handtuch zu und marschierte
davon, um seine Kleider aus dem Pavillon zu holen, die er ohne einen Blick
zurück mit in den Hain nahm, um sich dort anzukleiden und ihr ein wenig
Ungestörtheit zu gewähren, damit sie das Gleiche tun konnte.
Zehn Minuten später befanden sie sich auf
dem Rückweg zum Haus, ihr Pferd vor dem seinen. Abgesehen davon, dass ihr Haar
feucht und lockiger als gewöhnlich war, wirkte sie wieder wie das elegante,
eiskalte Mädchen, an das er sich bereits gewöhnt hatte. Ihr Handtuch war aufgerollt
vor ihrem Damensattel befestigt. Sie hatte sich geweigert, es ihm zu geben,
wahrscheinlich, so dachte er, um nicht daran denken zu müssen, dass ihr nasses
Hemd darin eingewickelt war. Was natürlich bedeutete, dass sie unter ihrem
überaus bezaubernden Reitgewand nackt war.
Es war schön und gut, dachte er, ihrem
Wunsch zugestimmt zu haben, ihr einen denkwürdigen Sommer zu verschaffen sowie
einen Vorgeschmack auf Leidenschaft. Aber es war etwas vollkommen anderes, sich
mit den eigenen Begehrlichkeiten konfrontiert zu sehen, bei einer Frau, deren
erklärter Ehrgeiz es war, ein unabhängiges Dasein als ewige Jungfer zu führen.
Seine Gedanken brauchten ein wenig Ablenkung.
»Hat sich Lady Muir erst kürzlich verletzt?«,
fragte er. »Oder hinkt sie schon immer?«
»Sie wurde während ihrer Ehe von ihrem
Pferd abgeworfen«, erklärte sie ihm. Sie brach sich das Bein, das anscheinend
nicht richtig gerichtet wurde. Sie erlitt damals auch eine Fehlgeburt.«
»Und wurde nicht lange danach Witwe?«,
fragte er. »Sie kann nicht älter sein als du.«
»Ein Jahr älter. Lord Muir starb nach einem
schrecklichen Unfall in ihrem Haus. Er stürzte über eine Balustrade in die
Eingangshalle. Sie war bei ihm. Du kannst dir vorstellen, dass sie lange, lange
Zeit gebraucht hat, um sich zu erholen - falls sie sich überhaupt je
vollständig erholte. Es war eine Liebesheirat.«
Kit sagte nicht dazu. Was konnte man über
eine junge Frau sagen, deren Leben so von Tragödien verfolgt wurde? Abgesehen
von dem Hinken war nicht zu erkennen, dass sie überhaupt gelitten hatte. Sie
lächelte viel und war charmant und sympathisch.
Wie unmöglich es war, dachte er, als hätte
er diese bestürzende Entdeckung gerade erst gemacht, Menschen nach ihrem
äußeren Verhalten zu beurteilen. Wie viele Myriaden von Masken die Menschen
trugen.
Lauren Edgeworths Rücken war starr vor
damenhafter Würde. Und doch hatte sie vor kaum einer halben Stunde in
fröhlichem Überschwang gelächelt und sich in seine Arme geworfen. Nur weil sie
zum ersten Mal in ihrem Leben auf dem Rücken geschwommen war.
Er lächelte still belustigt und
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