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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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wie je weiter.
    »Kit, starb dein Bruder erst ein volles
Jahr, nachdem du auf die Pyrenäenhalbinsel zurückgekehrt warst?«
    »Fast genau. Er fing sich eine Erkältung
ein. Es hatte ungefähr eine Woche lang sintflutartig geregnet, und der Fluss
schoss nahe an einigen Cottages vorbei, schnitt deren Bewohner von der
Außenwelt ab und drohte sie alle zu ertränken. Es waren nicht unsere eigenen
Arbeiter, aber Jerome ritt dennoch zu ihrer Rettung. Es gab nicht genug Boote,
so dass er durch wiederholtes Hinüberschwimmen eine Anzahl Leben rettete.
Niemand starb dabei - außer ihm, zwei Wochen später.«
    »Oh«, sagte sie. »Dann war er ein Held.«
    »Absolut.« Ein verdammter Held, der nicht
einmal die Fäuste gehoben hatte, um sich zu verteidigen, bevor Kit ihm die Nase
brach, und sich auch danach nicht gewehrt hatte. Ein verfluchter Held, der
nicht einmal darauf gewartet hatte, dass Kit nach Hause käme, bevor er starb.
Ein strahlender Held, der seinen Bruder auf dieser Seite des Grabes stranden
ließ, ohne ihm zuerst die Hand zu schütteln und Frieden mit ihm zu schließen.
    »Wo ist er begraben?«, fragte sie.
    »Vermutlich im Familiengrab auf dem
Friedhof«, sagte er knapp. Und nein, antwortete er lautlos, obwohl sie nicht
danach fragte, er wusste nicht genau, wo. Und nein, er hatte nicht die Absicht,
das Grab zu besuchen. Niemals. Es war verdammt töricht von Jerome gewesen, sein
Leben so zu riskieren und zu verlieren. Er hatte seinem Bruder auf der
Pyrenäenhalbinsel in diesem ganzen Jahr nicht einen Brief geschrieben. Nicht
einen einzigen. Auch Kit hatte ihm natürlich nicht geschrieben. Die erste
Nachricht, die er nach seiner Verbannung von Alvesley erhalten hatte, war der
schwarz umrandete Brief in der Handschrift seines Vaters gewesen.
    Er hatte das Feldlager verlassen, nachdem
er ihn gelesen hatte, war in die freie Natur hinausgegangen, hatte den leeren
Himmel angeheult und dem grausamen unsichtbaren Gott mit den Fäusten gedroht. Und
dann, obwohl der Brief keine zwei Stunden nach seiner Rückkehr von einem
anstrengenden Einsatz kam, hatte er sich freiwillig an einem weiteren
beteiligt. Er hatte weder zum Schlafen noch zum Essen gerastet. Nicht einmal,
um sich rasieren zu lassen. Im Handeln lag eine gewisse Hoffnung auf Kontrolle
dieser feindseligen Angelegenheit, die man Leben nannte. Und vielleicht -
wenn es auch unwahrscheinlich war - auf Vergessen.
    »Oh«, sagte Lauren atemlos, während sie
stehen blieb, die Füße fest auf einen großen, flachen Stein gestellt. »Ist das
steil!« Sie wandte sich um und blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren.
Sie waren von Bäumen umgeben, aber weit unten war der Hauptweg zu sehen und ein
Teil der bunten Blumenbeete der französischen Gärten.
    »Schöpf einen Moment Atem«, sagte er.
    Er wünschte, sie wären wieder in London. Er
wünschte, er könnte in seine Junggesellenräume, in seine Klubs und zu seinen
Freunden zurückkehren, um die Tage und Nächte mit ihnen zu verbringen. Und um
Lauren zu necken. Es war ein Fehler gewesen, nach Hause zu kommen und zu
glauben, dass es mit einer Ehefrau - oder auch mit einer zeitweiligen
Verlobten - möglich wäre, sich von allem zu verabschieden, was ihn von
seiner Familie und seinem jungenhaften Selbst vor drei Jahren entfremdet hatte.
    Jerome war tot und würde niemals
zurückkehren. Und Syd ...
    »Warum waren dein Bruder und Lady Freyja
nach einem Jahr Verlobungszeit noch nicht verheiratet?«, fragte Lauren.
    Er hatte zunächst angenommen, sie seien
verheiratet gewesen und Freyja sei Jeromes Witwe. Erst nachdem er wieder in
England war und sein Offizierspatent verkauft hatte, erfuhr er die Wahrheit. Er
war verwirrt gewesen - und zutiefst bestürzt.
    »Ich habe keine Ahnung.« Er zuckte die
Achseln. »Ein verbannter Sohn erfährt nicht viel über die Familie.«
    Sie nahmen ihren Aufstieg wieder auf.
Lauren atmete mühsam, und ihre Wangen röteten sich. Der Boden musste sich unter
ihren leichten Schuhen hart anfühlen. Aber sie klagte nicht. Sie war die
personifizierte ruhige Würde, dachte er, und verspürte eine unerwartete Woge
der Zuneigung. Er lachte bei der Erinnerung an die wundervollen Rüffel, die sie
zuerst Ralf und dann Freyja erteilt hatte. Er hatte stark befürchtet, dass man
sie, wie die Katze die Maus, auffressen und die Überreste wieder ausspeien
würden.
    Aber Stärke zeigte sich nicht immer nur in
Kühnheit und Körperkraft, wie er gerade entdeckte.
    »Was ist so lustig?«, fragte sie.
    »Nichts ist

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