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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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zur
Pyrenäenhalbinsel nehmen. Aber ich war in jenem Sommer in vieler Hinsicht ein
verzweifelter junger Mann. Und es scheint alles lange her zu sein. Wie könnte
ich sie jetzt lieben? Sie war unverzeihlich rüde zu dir.«
    Er wandte sich gen Norden, zu einem Weg,
der den Hügel hinauf- und dann um das Haus herumführte. Er hatte Laurens
Tante und Cousine zuvor in die entgegengesetzte Richtung geführt, einen
leichteren Weg zum Flussufer hinunter.
    »Ich war nicht gekränkt«, sagte sie. »Ich
verstehe ihre Beweggründe, da ich sie schon selbst empfunden habe. Obwohl ich
mich nie überwinden konnte, Lily gegenüber offen rüde zu sein.«
    Aber sie wäre es gerne gewesen? Weil
Kilbourne sie verletzt hatte?
    »Warst du auch nicht gekränkt«, fragte er,
»dass ich dir nicht beistand? Ich habe dich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen,
nicht wahr? Aber wenn du den Bedwyns nicht bei der ersten Begegnung
standhältst, tun sie sich bei jeder späteren an dir gütlich. Du hast dich
übrigens hervorragend geschlagen. Und falls du es nicht bemerkt hast - du
hast dir Ralfs Respekt erworben, noch bevor wir hinaufgingen, und den Respekt
Bewcastles, Alleynes und Morgans, nachdem wir oben waren.«
    »Sie reitet und schwimmt und schießt also
und tut tatsächlich all diese Dinge, nach denen sie mich gefragt hat?«, wollte
Lauren wissen. »Sie weiß, wie man sich vergnügt, wie man Spaß hat. Sie weiß,
wie man dem Leben mit Lebenskraft und Leidenschaft begegnet. Sie ist die
perfekte Partnerin für dich, Kit. Vielleicht solltest du die Zeit, solange ich
hier bin, nutzen, deine Zukunft sorgfältig zu überdenken. Es wäre vielleicht
unklug, den Gedanken an eine Heirat mit ihr zu verwerfen, nur weil du einen
alten Groll hegst.«
    Sie wählten einen schmalen, duftenden
Durchgang, der ganz aus hohen Rhododendronbüschen bestand. jenseits davon
bildeten hohe Bäume einen Baldachin als Schutz vor der Spätnachmittagssonne.
Lauren hatte ihren Sonnenschirm in der Rosenlaube gelassen. Sie blickte den Weg
entlang, wie Kit bemerkte, als er den Kopf neigte, um ihr ins Gesicht zu sehen.
Manchmal vergaß er fast, dass sie nicht wirklich verlobt waren.
    »Vielleicht sollte ich die Zeit tatsächlich
weise nutzen«, sagte er. »Vielleicht sollte ich dich umwerben, um mich
richtig mit dir zu verloben.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir
würden nicht zueinander passen. Das musst du doch einsehen. Nein, Kit, ich
werde frei sein, wenn dies alles vorüber ist. Endlich herrlich frei.«
    Die Erkenntnis demütigte ihn, dass sie ein
einsames Jungferndasein tatsächlich einer Ehe mit ihm vorziehen könnte, auch
wenn er sein Bestes tat, sie zu bezaubern, auch wenn es so weit kommen sollte,
dass er sie wirklich heiraten wollte, auch wenn er sich in sie verliebte.
Freiheit, wie sie es nannte. Nun, vielleicht war es wirklich keine
Überraschung. Frauen besaßen denkbar wenig Freiheit. Und er war in der Tat
nicht der beste Preis.
    »Vielleicht hast du deinen Vater zu Anfang
des Jahres falsch verstanden«, sagte sie. »Du glaubst, er habe aus rein
dynastischen Gründen eine Verbindung zwischen dir und Lady Freyja gefördert,
nur seine Macht demonstriert und keinerlei Sorge um dein Glück gezeigt. Aber
vielleicht wollte er dir mit diesem Plan ein Friedensangebot machen, Kit.
Vielleicht dachte er wirklich, du würdest dich freuen.«
    »Warum sagst du das?«, fragte er
stirnrunzelnd.
    »Deine Mutter hat es heute Morgen erwähnt«,
erklärte sie. »Kit, manchmal sehen wir Dinge einfach aus der falschen
Perspektive. Weil du vor drei Jahren Streit mit dem Earl of Redfield hattest
und er dich verbannt hat, kannst du dir nicht vorstellen, dass er dich liebt
und vielleicht nur dein Glück will.«
    Ein Friedensangebot? Oder die
selbstherrliche Annahme, dass ein Sohn, selbst einer, der fast dreißig Jahre
alt ist, seinem Willen unterworfen sei, ohne Recht auf eigene Gefühle oder
Wünsche. Wirklich zwei vollkommen verschiedene Perspektiven.
    Der Weg wand sich weiterhin leicht
hügelaufwärts auf den höchsten Punkt nördlich des Hauses zu. Aber da war noch
ein Pfad, schmaler, steiler und steiniger, der scharf nach rechts abbog. Er
führte auf einen bewaldeten Hügel und zur Ruine eines Turms, die uralt wirkte,
aber in Wirklichkeit nur ein weiterer Pavillon war. Kit führte Lauren auf
diesen steilen Pfad und entzog ihr seinen Arm, damit er ihre Hand ergreifen und
ihr besser beim Hinaufklettern helfen konnte. Sie raffte mit der freien Hand
ihren Rock und klomm würdevoll

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