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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Gesicht mit dunklem Teint,
einer vorspringenden Nase und dunklen Augenbrauen, die in starkem Kontrast zu
ihrem Haar stehen. Sie ... sie sieht gut aus.« Das war auch nicht ganz das
richtige Wort. Da war etwas an ihr, ein Charisma, das Lauren, wie sie wusste,
niemals bekommen würde, selbst wenn sie eine Million Jahre lebte.
    »Und ihre Brüder ebenso, wenn ich richtig
vermute«, sagte Gwen. »Wollen sie wirklich nach Alvesley? Wenn ja, dann scheint
Lord Ravensbergs gestriges Beharren darauf, persönlich in Lindsey Hall
vorzusprechen, und das deine, ihn zu begleiten, die gewünschten Ergebnisse
gebracht zu haben.«
    »Das würde mich freuen«, sagte Lauren. »Nachbarn
sollten nicht im Streit miteinander liegen.«
    Sie konnte sich vorstellen, wie Lady Freyja
und Kit Seite an Seite ritten. Galoppierten, über Hecken setzten, zusammen
lachten, ungeachtet der Gefahr. Sie passten gewiss perfekt zusammen.! Und
mussten einander gewiss noch immer lieben. Lauren hegte keinerlei Zweifel, dass
Lady Freyjas gestriges Verhalten nichts als das Ergebnis enttäuschter Hoffnung
gewesen war.
    Aber vielleicht nicht für immer enttäuscht,
dachte sie, während sie die Reiter um eine Biegung des Hügels in Richtung der
klassizistischen Brücke verschwinden sah. Wenn der Sommer erst vorüber war,
stand es ihnen frei, ihre Liebe ohne Einmischung des Earls of Redfield und des
Dukes of Bewcastle neu zu beleben. An Weihnachten wären sie wahrscheinlich
verheiratet. Er wäre glücklich. Er hätte den Streit mit seinem Vater beigelegt
und die Unannehmlichkeiten mit seinem Bruder überwunden. Er hätte die Liebe
seines Herzens zurückerobert.
    An Weihnachten hätte sie sich in Bath
eingerichtet.
    Die dichten Wolken, das seit ungefähr einer
Stunde aufgezogen war, verdüsterten schließlich die Sonne. Lauren zitterte in
der plötzlichen Kälte.
    Der
Earl of Redfield hatte beschlossen, seinen Sohn nicht nur, wie geplant, mit zum
Heufeld zu nehmen, sondern ihm das Familiengut: insgesamt zu zeigen. Er sprach
den größten Teil des Vormittags entschieden und sachlich über Ernten und
Entwässerung und Vieh und Löhne und ein Dutzend weitere verwandte Themen.
Gelegentlich hielten sie inne, um mit Arbeitern zu sprechen. Kit hatte den
deutlichen Eindruck, dass sich sein Vater in seiner Gegenwart unwohl fühlte und
nicht wusste, wie er auf einer wie auch immer gearteten persönlichen Ebene mit
ihm umgehen sollte.
    Aber er verstand es. Er empfand genauso.
    Er war zehn Jahre lang Kavallerieoffizier
gewesen. Er wusste natürlich, wie man Befehle entgegennahm. Selbst als
Lieutenant-Colonel während der letzten anderthalb Jahre seines Dienstes
hatte er stets vorgesetzte Offiziere gehabt. Aber im Wesentlichen war er der
Verantwortliche gewesen, der die Befehle erteilte, der alle Verantwortung für
deren Ausführung trug. Das hatte besonders für seine zahlreichen Einsätze als
Erkundungsoffizier gegolten, als er häufig schwierige und bedeutsame
Entscheidungen von großer Tragweite treffen musste. Er hatte sich mit dieser
Fähigkeit einen Namen gemacht. Er war wagemutig und skrupellos, aber auch
äußerst sachlich und vertrauenswürdig gewesen. Er war derjenige gewesen, der
für die scheinbar unmöglichsten Aufgaben ausgewählt wurde. Er hatte stets eine
Möglichkeit gefunden, das Notwendige zu tun Er hatte das Gefühl gehabt, sehr
selbstbestimmt zu leben.
    Nur bei seiner Familie hatte er sich jemals
linkisch und wertlos gefühlt. Für seine Familie war er ein vollkommener
Versager gewesen - angefangen mit Sydnams Eindringen in sein anderes
Leben. Aber das war erst der Anfang gewesen. Es war vermutlich in dem Jahr
eskaliert, das er in London verschwendet hatte, indem er sich eher wie ein
unreifer jugendlicher verhalten hatte als wie der Lieutenant-Colonel Lord
Ravensberg, als den ihn seine Kameraden im Heer gekannt hatten. Fast als hätte
er sich gezwungen gefühlt, der gesamten vornehmen Gesellschaft zu beweisen, wie
nutzlos er tatsächlich war. Fast als hätte er gewollt, dass die Nachricht nach
Alvesley gelangte, damit sich sein Vater und die übrige Familie in ihrer
Meinung über ihn bestätigt sähen.
    Er hatte niemals auch nur versucht, dies
alles zu überdenken. War er wirklich so unreif?
    »Reitet Syd in Geschäftsdingen immer mit
dir aus?«, fragte er plötzlich, als sie sich schließlich auf dem Heimweg
befanden. Außer heute Morgen.
    »Normalerweise«, sagte sein Vater.
    »Es überrascht mich, dass er reiten kann«,
bemerkte Kit und schnitt damit ein

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