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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Thema an, das er zwar eigentlich nicht
besprechen wollte, aber das auch nicht ewig vermieden werden konnte. Syd hatte
keinen rechten Arm.
    »Er war schon immer eigensinnig«, sagte der
Earl. »Er hat sich schon lange, bevor der Arzt zu Bewegung ri et, aus dem
Krankenbett erhoben. Er ging immer spazieren, auch wenn er die Zähne gegen den
Schmerz zusammenbeißen musste, bis er es ohne zu hinken tun konnte. Und er hat
sich immer wieder blaue Flecke zugezogen - und deine Mutter viele bittere
Tränen gekostet -, bis er reiten konnte, ohne den Halt zu verlieren und
herunterzufallen. Er hat viele Stunden geübt, bis er es nur mit der linken Hand
gut beherrschte. Und er begann, ganze Tage mit Parkin zu verbringen und die
Pflichten eines Verwalters zu erlernen. Als Parkin Ende letzten Jahres in den
Ruhestand ging, fragte Sydnam mich, ob er seinen Posten einnehmen könne.«
    »Aber Syd ist nicht zum Verwalter gemacht«,
widersprach Kit.
    »Er hat sein Leben in die Hand genommen«,
sagte sein Vater bestimmt. »Er will natürlich kein Gehalt von mir annehmen,
aber er hat mit Bewcastle über eine Anstellung auf einem der zahlreichen Bedwyn-Anwesen
gesprochen. Anscheinend ist für den Herbst eine freie Stelle zu erwarten eine
bezahlte Anstellung, auch wenn Sydnam finanziell unabhängig ist und das Geld
nicht braucht. Er ist entschlossen, auf eigenen Füßen zu stehen. Er will dir
hier nicht im Weg stehen.«
    Aber Alvesley würde einen Verwalter
brauchen. Warum nicht Sydnam, wenn er diese Arbeit bereits tat? Es war
zumindest etwas, das er zu Hause tun konnte, wo er eine Familie hatte, die für
ihn sorgte. Aber natürlich schloss diese Familie jetzt auch wieder Kit mit ein.
Das genügte als Erklärung für Syds Entschlossenheit, fortzugehen.
    »Warum ist er heute Morgen nicht mit dir
geritten?«, fragte Kit, obwohl die Antwort natürlich offensichtlich war. Weil
ich dabei bin.
    »Die Geschäftsbücher mussten auf den
neuesten Stand gebracht werden«, entgegnete sein Vater.
    Sie ritten an einer ordentlichen Reihe neu
mit Stroh gedeckter Cottages vorbei, und der Earl deutete darauf und belehrte
Kit, dass dies einige der Arbeiterhäuser seien, die während des Frühjahrs
undicht wurden. Er begrüßte eine Frau, welche die Außentreppe ihres Heims
fegte, während ihre drei kleinen Kinder auf der Wiese nebenan spielten, und
tauschte Höflichkeiten mit ihr aus.
    »Deine Mutter und ich würden am Sonntag
gerne das erste Aufgebot für eure Hochzeit verlesen lassen«, sagte sein Vater
plötzlich, während sie weiterritten. »Unsere und Miss Edgeworths Familie können
gewiss davon überzeugt werden, noch einen Monat länger hier zu bleiben, um an
der Hochzeit teilzunehmen. Nach dem, was letztes Jahr in Newbury geschehen ist,
wird sie nicht dort heiraten wollen. Und es gibt keinen Grund für eine
Verzögerung, nicht wahr? Wir mögen sie. Sie ist eine wahre Lady. Die Geschichte
mit Lady Freyja ist bedauerlich, aber es hat keinen Sinn, bei dem zu verweilen,
was man nicht ändern kann. Was sagst du?«
    Kit hatte bestürzt zugehört -
vielleicht umso mehr, weil sein Vater eher nach seiner Meinung zu fragen
schien, als dass er es ihm befohlen hätte.
    »Ich möchte sie nicht bedrängen, Sir«,
sagte er. »Es muss ein Brautkleid besorgt werden, und es gibt noch viele
weitere Verwandte, die sie gewiss bei ihrer Hochzeit - bei unserer Hochzeit'-
dabeihaben möchte. Zum Beispiel die Duchess of Portfrey, ihre Tante, die bald
niederkommen wird - ich glaube, im nächsten Monat. Wir dachten eher an
eine Hochzeit im Winter oder vielleicht im Frühjahr.«
    »Ich möchte deine Mutter und deine
Großmutter nur nicht erneut enttäuschen«, sagte der Earl.
    Erneut? Sprach er von Jerome und Freyja?
Natürlich, das musste er gemeint haben. Aber seit Kits Rückkehr hatte noch
niemand Jeromes Namen erwähnt, so dass er es jetzt auch nicht tun konnte. Und
sein Vater anscheinend ebenso wenig. Sie ritten in bedrücktem Schweigen durch
das Dorf und sprachen dann mit falscher Fröhlichkeit mit dem Pförtner, der die
Tore für sie öffnete und sie einige Momente aufhielt, während er zu den
schweren Wolken hinaufblinzelte und über die Wahrscheinlichkeit spekulierte,
dass ihre Lordschaften nass würden, bevor sie die Ställe erreichten.
    »Ich möchte, dass Lauren das Aufgebot nicht
zu bald aufgedrängt wird, Sir«, sagte Kit, während sie in die dunkleren
Schatten des Wildgeheges hineinritten. »Sie hat letztes Jahr eine ernste und
demütigende Enttäuschung erlitten.

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