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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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die
Veränderungen an ihr waren ihm kostbar. Es war vor allem der Einblick, den sie
ihm in den Menschen hinter der kühlen Fassade gewährt hatte. Den Menschen, der
nicht viel für sich selbst forderte, sondern still und unermüdlich für das
Wohlergehen der anderen sorgte.
    Am meisten
überraschte ihn vielleicht, dass eine solche Frau - anscheinend ohne
jegliches stärkeres Charisma ihn anzog.
    Sie zog ihn tatsächlich an.
    Er wandte den Kopf,
rieb sein Gesicht sanft an ihren weichen Locken und küsste sie auf den
Scheitel.
    Er schlief
innerhalb weniger Augenblicke ein, während die Lampe auf dem Tisch
herunterbrannte und die letzten Scheite im Kamin erloschen.
    Als Lauren
erwachte, wusste sie einen kurzen Augenblick lang nicht, wo sie war. Aber dann
erinnerte sie sich, dass sie sich noch immer in der Hütte im Wald befand, wo
sie und Kit sich letzte Nacht unterhalten hatten. Sie hatte im Schaukelstuhl
gesessen, war immer schläfriger geworden, und es war ihr zunehmend schwer
gefallen, sich auf seine Worte zu konzentrieren. Und dann ...
    Sie lag auf dem
Bett, erkannte sie, ohne die Augen zu öffnen. Das Kissen unter ihrem Nacken war
warm und weich. Sie lag seitlich gegen etwas gleichermaßen Behagliches
gedrückt. Eines ihrer Beine klemmte zwischen ...
    Sie lag nicht
allein im Bett, wie sie blitzartig erkannte. Sie lag in Kits Armen. Sie konnte
sein Herz schlagen hören. Sie konnte sein Cologne riechen. Sie erstarrte einen
Moment erschrocken, und dann bewegte sie versuchsweise die Zehen, und merkte,
sie trug keine Schuhe. Aber als sie langsam eine Hand hob, um nach ihrer Hüfte
zu tasten, stellte sie zu ihrer Beruhigung fest, dass sie ansonsten vollkommen
bekleidet war. Sie lag auf der Innenseite des Bettes. Sie würde sich nicht
herauswinden können, ohne ihn aufzuwecken.
    Aber wollte sie
das? Sich herauswinden?
    Was, um alles auf
der Welt, würden sie im Haus denken?
    Was hatte sie nur
getan?
    Sie hatte nichts getan,
das war es. Nichts, dessen sie sich schämen müsste. Sie hatte mit Kit geredet,
und sie hatten einander getröstet und es sich ermöglicht, friedlich zu
schlafen. Dies war nur ein weiteres Ereignis in ihrem Sommer, das sie als
zukünftige Erinnerung bewahren könnte. Und wie sie sich an diese Nacht erinnern
würde!
    »Bist du wach?«,
fragte er leise.
    Sie öffnete die
Augen, legte den Kopf zurück - der zwischen seine Schulter und seinen
Hals geschmiegt gewesen war - und sah ihn im schwachen Frühmorgenlicht an,
das durch eines der kleinen Fenster der Hütte schien.
    »Bin ich mitten in
einer deiner Geschichten eingeschlafen?«, fragte sie.
    »In der
allerbesten.« Er schüttelte mit gespieltem Kummer den Kopf.
    »Kit«, fragte sie,
plötzlich wider Willen besorgt, »haben wir ...«
    »Nein«, sagte er
fest. »Dies war eine der Gelegenheiten, bei denen ich mich wie ein perfekter
Gentleman verhalten habe. Nun, fast perfekt. ich hätte dich vermutlich wecken
und zum Haus zurückbringen müssen, um vollkommen perfekt zu handeln, aber ich
konnte den Gedanken an den Rückweg nicht ertragen.«
    »Hast du
geschlafen?«, fragte sie ihn.
    »Wie ein Baby.« Sie
sah im Dämmerlicht sein rasches Lächeln. »Ich danke dir, Lauren. Sowohl fürs
Zuhören als auch dafür, dass du ... hier warst.«
    Er war ein Mann,
dem man zuhören musste, dachte sie. Er war nicht der unkomplizierte,
unbekümmerte Mensch, als den sie ihn bei ihrer ersten Begegnung beurteilt
hatte.
    »Wie gelangen wir
bloß zum Haus zurück, ohne gesehen zu werden?« Sie konnte spüren, wie sie
errötete.
    »Warum sollten wir
Misstrauen erwecken, indem wir auch nur versuchen würden, ungesehen
hineinzuschleichen? Wir werden kühn den Fahrweg hinaufgehen, und jeder, der uns
sieht, wird annehmen, wir hätten einen Morgenspaziergang gemacht.«
    Er zog seinen Arm
unter ihrem Kopf hervor und rollte sich herum, um sich auf die Bettkante zu
setzen, wobei er ihr den Rücken zuwandte. Er stützte die Ellenbogen auf die
Knie und fuhr sich mit den Fingern beider Hände durch die Haare. Er wirkte
zerknittert und ... unleugbar anziehend.
    Lauren konnte kaum
glauben, dass sie die Nacht mit einem Mann in einem Bett verbracht hatte. Noch
erstaunlicher war die Tatsache, dass sie nicht schockiert und entsetzt war oder
sich gedemütigt fühlte.
    Es wäre gut, wenn
diese Maskerade so bald wie möglich beendet wäre, dachte sie, während er sich
erhob und sie neben dem Bett nach ihren Schuhen tastete. Sie wurde zu einer
Buhlerin.
    Er lächelte ihr zu,
während er die

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