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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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wäre diese letzte Minute nie gewesen, war so schrecklich, dass es
ihm fast, unmöglich erschien.
    »Verzeiht, Madam«,
sagte er und verbeugte sich hastig vor seiner Partnerin. »Bitte verzeiht mir.«
    Er wandte sich um
und eilte aus dem Raum, ohne jemanden anzusehen.

Kapitel 15
    Er wählte die
Treppe nach oben anstatt diejenige nach unten, obwohl er kein bestimmtes Ziel
im Sinn hatte. In sein Zimmer, wo er sich den restlichen Abend verbergen konnte?
Er hatte die obersten Stuf aufhielt.
    »Kit.«
    Er wandte sich um
und schaute hinunter. Sie stand mit einem Fuß auf der untersten Stufe, eine
schmale Hand auf dem Treppengeländer. Er war zornig und fühlte sich gedemütigt -
und von Kummer niedergedrückt, als habe er gerade alles verloren, was ihm am
liebsten und teuersten war. Sein erster Impuls war, sie in den Salon
zurückzuschicken. Er war im Moment keine passende Gesellschaft für sie oder für
sonst jemanden. Aber er wollte nicht allein sein, wie er plötzlich erkannte Er
konnte es nicht ertragen allein zu sein.
    »Komm«, sagte er.
    Er beobachtete sie,
bis sie die Treppe halb hinauf gestiegen war, wandte sich dann um und nahm eine
Kerze aus einer Wandhalterung. Er wusste, wohin er gehen, wohin er sie
mitnehmen würde. Er wartet nicht, bis sie ihn erreicht hatte, sondern schritt
von dem Flügel, indem sich die Schlafräume befanden, zum westlichen Flügel und
der Galerie mit den Porträts der Familie, die sich über die ganze Breite des
Hauses erstreckte.
    Die Tür wurde
verschlossen gehalten, aber er wusste, dass der Schlüssel in einem nicht allzu
geheimen Versteck in der großen Marmorurne lag, die in der Nähe auf dem Boden
stand. Er griff hinein, schloss die Tür auf und trat beiseite, als Lauren ihm
in den Raum voranging. Dann schloss er die Tür hinter ihnen.
    Seine Kerze warf
zuckende, unheilvolle Schatten über den Boden und die Wände und erleuchtete die
Galerie nur recht unzulänglich. Und es war kalt hier oben. Irgendwann während
des Abends war Wind aufgekommen. Kit konnte Regen gegen die Fenster prasseln
hören. Laurens Arme waren nur von einem dünnen Kaschmirschal bedeckt. Er
durchschritt den Raum, während schattenhafte, kaum sichtbare Vorfahren aus
ihren üppig verzierten Rahmen an den Wänden auf ihn niederblickten und Lauren
ihm folgte. Beide schwiegen, bis er zu einem großen Marmorkamin in der Mitte
der langen Wand gelangte, der von zwei breiten samtbezogenen Bänken mit
niedrigen Rückenlehnen flankiert wurde.
    Ein Feuer war im
Kamin aufgeschichtet worden. Er kniete sich hin, entzündete mit der Flamme
seiner Kerze das Anmachholz und stellte sie dann auf den Kaminsims. Er richtete
sich auf, blickte in die schwachen Flammen, lauschte dem Knistern des Holzes,
spürte die erste Wärme.
    Er wurde an die
vorhergehende Nacht erinnert. Die Umstände waren sehr ähnlich gewesen, wenn
auch eine völlig andere Atmosphäre geherrscht hatte. Heute Abend gäbe es keinen
tröstlichen und beruhigenden Austausch von Geschichten. Heute Abend starrte er
tief in den Abgrund all seiner schlimmsten und häufigsten Alpträume.
Diejenigen, von denen er letzte Nacht nicht erzählt hatte. Diejenigen, die er
seit drei endlosen Jahren mit niemandem geteilt hatte.
    Lauten setzte sich
auf eine der Bänke, was er eher spürte als sah. Sie unternahm keinen Versuch,
mit ihm zu sprechen. Er hatte auch nicht erwartet, dass sie das tun würde. Sie
war ein Mensch der seltenen Art, wie er erfahren hatte. Sie war eher eine Geberin
als eine Nehmerin. Und Gott helfe ihm, er würde von ihr nehmen. Er würde sie
als Publikum benutzen, wie er es schon letzte Nacht anfänglich getan hatte. Er würde
sie zwingen, sich anzuhören, was er sagen musste. Er würde gewiss wahnsinnig -
ja, geisteskrank -, wenn er es ihr nicht erzählte. Er würde nicht zulassen,
dass er über die Unschicklichkeit dessen nachdachte, einer Lady vornehmer Herkunft
eine solche Geschichte zu erzählen.
    »Ich war es, der
die Idee hatte, Syd solle ein Offizierspatent erwerben. Ich war in einer
offiziellen Angelegenheit in England und zu einem einwöchigen Urlaub nach Hause
gekommen. ich beschuldigte Syd der Weichlichkeit und der Trägheit. Ein Leben
beim Heer würde ihn härten und einen Mann aus ihm machen, sagte ich ihm. Es war
als Scherz gemeint. Ich meinte es nicht ernst, und er wusste das. Ich liebte
ihn über alles - und er mich, leider, noch mehr. Aber ich hatte eine Saat
gesät, und bevor ich es erfuhr, drängte er unseren Vater bereits,

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