Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
Vom Netzwerk:
aufzunehmen.
    Plötzlich brach das Summen der Warptriebwerke ab. Nog hörte, wie der Impulsantrieb vergeblich zu starten versuchte. Zumindest die Hilfssysteme sollten der Avaril bald wieder Impulsgeschwindigkeit geben, doch sicher nicht innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten. Bis dahin trieb das Schiff im All. Wie erwartet, erklangen umgehend hastige Schritte im Korridor. Nur Antriebsgeräusche blieben aus. Im Geiste zählte Nog die Minuten mit. Waren wirklich schon zehn vergangen?
    Dann ging die Schranktür auf. Hände griffen nach ihm, hoben ihn in die Luft. Ein Yrythny warf ihn sich über die Schulter, und Nogs Proteste verendeten im Knebel. Seine gefesselten Hände und Füße erübrigten jeglichen Widerstand. Der Sack blieb wo er war, doch Nog ahnte auch so, wohin die Reise ging. Nach unten, in einem schnellen Transportwagen. Die Luft auf den unteren Decks war trockener, muffiger. Wenn er nicht irrte, trug man ihn zum Shuttlehangar der Avaril , und dann … Keine Ahnung. Die beiden Yrythny, die ihn durch die Gegend bugsierten, sagten jedenfalls kein Wort. Türen öffneten und schlossen sich, und irgendwann bestätigte der Klang von Stiefeln auf Metallgittern Nogs Befürchtung. Eine Pause entstand, als die Yrythny auf das Öffnen einer Shuttletür warteten. Dann flog Nog in die Kabine, als sei er ein Gepäckstück. Er hörte das Summen der Konsolen, die hochfahrenden Triebwerke. Das war eine Diagnostik. Ein Flug stand bevor. Wie lange blieb ihm bis zum Start? Wohin würde die Reise gehen? Er wusste nichts, vermutete aber, sie hatte mit den Spezifikationen der Tarnvorrichtung in seinem Trikorder zu tun, der insgeheim ein Peilsender war.
    Nog seufzte und überließ sich dem Großen Fluss. Hoffentlich trieb er ihn auch in dieser Stunde der Not ans lukrativste Ufer.
    Die Defiant blieb getarnt. Vaughn saß auf der Brücke und sah zu, wie die Figuren auf diesem Schachbrett in Position zogen. Auch er würde seinen Zug machen – aber erst, wenn er so weit war.
    Die Avaril setzte ihre Reise nach Vanìmel fort, und das Cheka-Schiff hielt einen ähnlichen Kurs. Auf dem Hauptschirm sah Vaughn eine vom Computer erstellte Grafik. Sie zeigte ein unbewohntes Planetensystem. Dort, so vermutete Bowers, würden die Cheka die Yrythny stellen.
    Plötzlich ging die Avaril , eine grüne Ellipse auf dem Monitor, aus dem Warp – und das Spiel begann. Laut den Scans der Defiant hatte sie Probleme mit den Maschinen, konnte nicht einmal den Impulsantrieb aktivieren.
    »Die Avaril schickt soeben einen Notruf nach Luthia«, berichtete Bowers. »Sie bittet um Unterstützung und vermutet, Opfer einer Sabotage geworden zu sein.«
    »Belauschen Sie sie weiter, Lieutenant«, befahl Vaughn. Dem Anschein nach hatte J’Maah sie tatsächlich nicht verraten.
    Der Avaril blieben nur Minuten, um sich ihrer misslichen Lage zu widmen, denn dann erschien das Cheka-Kriegsschiff Ston’yan neben ihr, in der Grafik ein roter diamantförmiger Fleck.
    »Die Ston’yan geht aus dem Warp und fährt ihre Waffen hoch«, meldete Bowers. »Die Avaril kann nicht mal die Schutzschilde aktivieren.« Er sah zu Vaughn. »Showdown am O.K. Corral.«
    Vaughn lachte grimmig und wünschte sich, diese Situation auch ohne Sheriff und High-Noon-Duell klären zu dürfen. Schön wär’s , dachte er und erhob sich von seinem Sessel. »Roter Alarm. Alle Mann auf Gefechtsstation. Ensign Tenmei, volle Kraft voraus. Kurs eins-neun-sieben-Komma-zwei.« Auf diesem Weg gelangten sie genau zwischen die Avaril und die Ston’yan .
    » Avaril sechsundzwanzig Millionen Kilometer entfernt«, meldete Prynn.
    »Immer weiter voraus, Ensign. Mr. Bowers, bereiten die Cheka einen Angriff vor?«
    »Scheint nicht so, Sir. Bisher verhält sich die Ston’yan ruhig.«
    Äußerlich blieb Vaughn gefasst. Er half seiner Besatzung nicht, indem er ihre Nervosität steigerte. Innerlich hielt er jedoch den Atem an. In wenigen Minuten würden sie wissen, ob ihr Rettungsversuch eine Chance bekam oder nicht.
    » Avaril eine Million Kilometer entfernt«, verkündete Prynn.
    »Bringen Sie uns aus dem Warp«, befahl er. »Tarnung beibehalten.«
    Rahim an der Wissenschaft blickte auf. »Die Shuttlehangartüren der Avaril wurden aktiviert. Den Sensoren zufolge ist ein Shuttle gestartet.«
    In der Bildschirmgrafik erschien ein drittes Raumschiff, eine kleinere Version der grünen Darstellung der Avaril .
    »Scannen Sie es, Ensign«, sagte Vaughn. Jetzt wird’s ernst.
    »Zwei yrythnysche Lebensformen.« Rahim hielt

Weitere Kostenlose Bücher