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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Rasse auserkoren zu sein. Die Cheka glauben, in der Biologie der Yrythny liege der gentechnische Durchbruch, den sie anstreben. Und weil die Cheka keinerlei Hemmungen vor Experimenten am lebenden Objekt haben, weigern sich die Yrythny verständlicherweise gegen jegliche Kontaktaufnahme.
    Doktor Bashir sagt mir, das Interesse der Cheka fuße vermutlich auf der ungewöhnlichen DNA unserer Gastgeber. Seinen Scans zufolge ist das Genmaterial der Yrythny künstlich aufgebessert. Bashir vermutet, eine fortgeschrittene Spezies wie die Gründer oder die Bewahrer habe in der Frühzeit der Yrythny in Vanìmels Evolutionsprozess eingegriffen und die Entwicklung von Einzellern zu denkenden Wesen beschleunigt. Die Yrythny nennen dies den »Wendepunkt«.
    Um die Yrythny zur Kooperation zu zwingen, haben die Cheka alle Vanìmel umgebenden Sektoren mit ihren Netzwaffen vermint und dadurch zahlreiche ihrer Raumschiffe zerstört. Außerdem haben sie die Yrythny nahezu vollständig vom interstellaren Handel abgeschnitten. Auf lange Sicht kann diese Isolation schlimme Folgen für unsere Gastgeber haben. Entsprechend eifrig suchen die Yrythny nach einer friedlichen Lösung des Problems. Wir hoffen, ein Informationsaustausch hilft uns beiden, uns besser vor dem unsichtbaren Feind und seinen Waffen zu schützen. Die Zukunft unserer Mission mag von dieser Allianz abhängen.
    Durch das Fenster sah er Vanìmel, jenes aquamarinfarben glitzernde Juwel einer Welt, größer werden. Die Avaril erreichte ihre Heimat, und deren Planetenring strahlte im Licht ihrer Sonne. Vaughn keuchte erstaunt auf, als statt der erwarteten Eis-, Gas- und Gesteinsbrocken diverse Bauten, Kuppeln und Türme erkennbar wurden, aus denen der Ring bestand.
    »Eine Stadt«, sagte er, verzaubert wie ein kleines Kind.
    Tlaral nickte. »Luthia. Nahezu unsere halbe Bevölkerung wohnt in ihr. Unser Regierungssitz, unsere Universitäten – alles befindet sich im Ring.«
    Je näher die Avaril Luthia kam, desto beeindruckender wurde der Anblick. Kulturen bauten aufeinander auf, und diese bildete keine Ausnahme. Das Innere der Stadt bestand aus älteren, grobschlächtig wirkenden Bauwerken, wohingegen sich in den Randbezirken wahre Designtempel befanden. An langen Stangen angebrachte Andockplattformen bildeten die Ränder der Siedlung.
    Summend öffnete sich eine Tür, und ein blassgrüner Yrythny betrat das Observationszimmer. Er trug einen Kopfschmuck aus regenbogenfarbenen Flechten, zwischen denen Kristalle und metallisch wirkende Schleifen glitzerten. Drei Begleiter folgten ihm und positionierten sich, den Blick streng zu Boden gerichtet, in den Ecken des Raumes.
    »Fürst J’Maah«, begrüßte Vaughn den Captain der Avaril . »Danke, dass ich diesen atemberaubenden Anblick genießen darf.«
    »Ich wünschte, ich hätte Sie auf die Brücke lassen können, Commander Vaughn«, erwiderte J’Maah und trat mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. »Aber ich versichere Ihnen: Von hier aus ist die Sicht keinen Deut schlechter.« Er ergriff Vaughn an den Ellbogen, und der Commander erwiderte die Geste.
    Tlaral, die hinter Vaughn getreten war, neigte untertänig den Kopf und wartete, bis ihr Vorgesetzter sie ansprach. Der Fürst schlug mehrmals schnell mit der Zunge gegen seine Zähne, was wohl das Zeichen für sie war, sich wieder aufzurichten.
    »Wir haben Kunde von unserer Regierung«, verkündete J’Maah übereifrig. »Versammlungsrat Rashoh bittet Sie und eine Gruppe Ihrer Offiziere, sich ihm beim Mahl anzuschließen. Sie speisen, sobald die Avaril andockt und durch die Quarantäne und dergleichen gegangen ist. Unsere Leute werden die Defiant derweil ebenfalls andocken lassen, damit Ihre Mitarbeiter mit ihren Reparaturen beginnen können. Zudem lässt unsere Regierung Ihrer Besatzung Unterkünfte in der Stadt zuweisen.«
    »Ihre Gastfreundschaft ehrt uns, Fürst.«
    »Sobald Sie Ihr Team zusammen haben, wird Tlaral Sie zu unserem Shuttlehangar geleiten.«
    »Wir können beamen, sofern das einfacher ist«, schlug Vaughn vor.
    Doch J’Maah schüttelte so streng den Kopf, dass die Hautlappen unter seinem Kiefer wackelten. »Unsere Transporter haben nur eine sehr geringe Reichweite. Deshalb musste die Avaril Ihnen so nahe kommen, bevor unsere Technologen herüberbeamen konnten. Zudem wurde bereits das Privatshuttle des Versammlungsrats für Sie bestellt, was eine große Ehre darstellt. Nun sollten Sie aber wirklich aufbrechen.« J’Maah signalisierte ihnen, in Richtung des großen

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