Dieser graue Geist
werden eine stationsweite Nachricht verschicken, dass wir diese seltene, wertvolle Lücke im Holosuite-Plan versteigern wollen«, sagte er dabei zu Treir.
»In Halbstunden-Portionen«, schlug Ro vor und klopfte sich den Staub von der Uniform.
»Höchstbietende kommen in den Genuss der Anwesenheit des Dabo -Mädchens …«, fuhr er fort.
»Oder des Dabo -Jungen«, unterbrach Treir.
»Ja, ja. Was auch immer. Der Dabo - Person ihrer Wahl. Die werden uns hier die Bude einrennen!«
»Gute Idee.« Treir hatte das letzte Freibier ausgeschenkt und trat nun zur Tür. »Lassen Sie’s mich wissen, wenn ich Ihre Nachricht Korrektur lesen soll.«
»Eigentlich hatte ich gedacht, Sie würden sie schreiben«, rief er ihr hinterher.
»Bin in der Pause«, entschuldigte sie sich lapidar. »Vor meiner nächsten Schicht muss ich noch ein paar Runden durch den Andockring drehen.«
Während er Treir in der Menge der Passanten auf dem Promenadendeck verschwinden sah, fühlte sich Quark abermals darin bestätigt, dass Frauen und Finanzen schlicht nicht kompatibel waren. Eine Geschäftsidee war wie teurer Käse: Sie musste gehegt und gepflegt werden. Treir allerdings ging einfach, bevor die eigentliche Arbeit begann. Typisch Frau – die taugten nur etwas, wenn sie nackt waren, sich im Schlamm wälzten oder ihren Uterus vermieteten.
Er nahm ein neues gamzianisches Glas und begann, es zu polieren. »Ich brauche keinen Korrekturleser«, murmelte er. Ro würde genügen. Für eine Frau war sie erstaunlich männlich.
Ro runzelte die Stirn. »Aber beim letzten Mal …«
»Waren Sie nicht beruflich hier, Lieutenant?«, unterbrach er sie gereizt. Vielleicht war sie doch weibischer, als er hoffte.
»Richtig. Beruflich.« Sie sah auf ihr Chronometer und erhob sich von ihrem Hocker »Verdammt! Ich bin spät dran. Quark, ich wollte dich nur vorwarnen: Die Narsil dockt nicht vor morgen an.«
Quark verdankte es seiner exzellenten Hand-Augen-Koordination, dass das Glas nicht zu Boden fiel. »Was ist heute nur los? Ständig kommen schlechte Nachrichten, und ständig kommen sie von der Stationsleitung! Seid ihr alle mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden?«
»Der Captain der Narsil hat seinen Flugplan erst vor einer Stunde eingereicht«, sagte Ro und eilte zum Ausgang. »Aber wir gestatten bis auf Weiteres keinerlei kurzfristige Ankünfte oder Aufbrüche.«
Quark ging ihr nach. »Ro, auf diesem Schiff liegt eine Fuhre matopinischer Steinpilze für mich! Die fault, wenn sie nicht korrekt gelagert wird. Falls die Narsil dekontaminiert werden muss …«
»Ach, ja«, unterbrach sie ihn. »Stichwort Essen: Colonel Kira bittet dich, Ensign Beyer einen Menüvorschlag zu schicken. Premierminister Shakaar hat sie beauftragt, einen diplomatischen Empfang durchzuführen.«
Kira als domestizierte Frau, die – endlich einmal – fraulichen Betätigungen nachging, noch dazu auf Befehl eines Mannes? Die Vorstellung hatte durchaus ihren Reiz. »Was ist der Anlass?«
Während Ro Kiras Auftrag umriss, strich Quark gedankenverloren mit dem Daumen am Stiel des Glases auf und ab, schätzte im Geiste die Anzahl der zu erwartenden VIPs und Obermotze. Das Ergebnis gefiel ihm sehr. »Wir sprechen also von einer Vielzahl von Gästen. Sternenflotte, Cardassianer, Bajoraner, Trill, Andorianer, Alonis … Zwei- bis dreihundert Personen, richtig?«
»Schätze schon«, antwortete sie. »Mehr oder weniger.«
Beim Gedanken an all die teuren, exotischen Delikatessen, mit denen er die Delegierten verblüffen konnte, platzte Quark fast der Schädel. Und die Rechnung? Bajors Regierung würde die Tempelschatzkammer öffnen müssen, um seine Unkosten zu decken! Es sei denn … Es sei denn, er konnte diesen Catering-Auftrag in ein noch lukrativeres Geschäftsmodell verwandeln!
Was machte es schon, dass sich Bajor der geldlosen Friede-Freude-Eierkuchen-Kultur der Föderation unterwarf? Cardassia, daran hegte Quark keinen Zweifel, würde derart schöngeistige Ideale nie annehmen. Der Große Fluss war gar nicht versiegt, sondern umgelenkt worden! Klar galt es, Hürden wie Hungersnöte und Krankheiten zu umschiffen, aber mit der Zeit würden die Cardassianer reif sein. Erntereif. Quark kannte sie gut – sie waren unterkühlt, aber jeder Kunde hatte seine Eigenarten – und würde sich anpassen, wie es jeder gute Ferengi tat. Gab man ihnen ein wenig Kanar , konnte man den Cardies alles verkaufen.
Die Idee hatte Potenzial.
Falls Ghemor – oder eben Shakaar – mehrere dieser
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