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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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seien!«
    »Ratsmitglied, bitte …«
    Die Knöchel ihrer Finger waren weißblau geworden. »Er begibt sich auf diese … diese Queste und glaubt, zu unser aller Wohl zu handeln, und denkt gar nicht daran, dass er dadurch den eigentlichen Sinn seiner Existenz verspielt! Dizheis Schüler, Anichents Forschung, Thriss’ Medizinstudium, meine Karriere – im schlimmsten Fall verliert all das seinen Wert. Unsere Arbeit wird bedeutungslos sein, weil wir bei unserer größten Aufgabe und Pflicht gegenüber unserem Volk versagt haben werden!«
    »Gab es einen medizinischen Zwischenfall mit einem der Bündnispartner, der das Shelthreth bedroht?«, hakte Ro vorsichtig nach.
    »Mit meiner zhri’za . Einer von Shars Partnerinnen, Shathrissía. Shars Entscheidung hat … unvorhersehbare Folgen. Thriss ist emotional unberechenbar geworden, vielleicht sogar instabil. Ich sorge mich um sie. Wenn ihr Gleichgewicht weiter kippt, wird sie nach Andor zurückkehren müssen.«
    »Warum brechen Sie nicht sofort auf, wenn Sie sich so sorgen?«
    »Weil die beste Alternative für alle drei nach wie vor darin besteht, hier auf Thirishars Rückkehr zu warten«, erklärte zh’Thane geduldig. »Sollte sich die Situation ändern, werden wir aber abrupt handeln müssen – ohne die erforderliche Vorlaufzeit.«
    »Unser medizinisches Personal ist im Umgang mit den meisten Spezies des Alpha-Quadranten versiert«, sagte Ro. »Es könnte helfen.«
    Zh’Thanes Stimme brach. Ein wehklagender Seufzer drang aus ihrem Hals. »Wenn es nur so einfach wäre. Dr. Tarses’ Hyposprays sind uns leider keine Hilfe. Selbst eine Beschäftigungstherapie für Thriss – eine Bildungsreise nach Bajor oder medizinische Aufgaben auf Cardassia – brächte uns nicht weiter. Sie neigt zur Launenhaftigkeit, ändert ihre Meinung binnen einer Sekunde. Falls wir sie dazu bekommen, auf die Stimme der Vernunft zu hören, stimmt sie vielleicht einer Heimkehr zu.«
    Ro überlegte, was das beste Vorgehen wäre. Sie hatte immer schon einen Konflikt in Shar brodeln gespürt, unter seiner so verlässlichen Oberfläche. Und es passte nicht zu einer verhandlungsgestählten Persönlichkeit wie Ratsmitglied zh’Thane, grundlos derart aufgelöst zu sein. Ro verließ sich auf ihr Bauchgefühl. »Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werde ich diese Sache Colonel Kira vortragen und Sie wissen lassen, was sie denkt. Sobald ihr Entschluss feststeht, melde ich mich.«
    »Danke, Lieutenant.« Zh’Thane sah Ro nicht an; scheinbar schämte sie sich für ihren Ausbruch. Und sie ging, ohne sich umzudrehen.
    Die nächsten Minuten verbrachte Ro grübelnd. Sie wollte Kira das Gehörte unterbreiten – aber wie? Schließlich traf ihre Ablösung ein. Sergeant Etana Kol nickte Ro zu, sagte aber kaum ein Wort, als sie ihren Platz am Schreibtisch einnahm. Seit dem Aufbruch der Defiant war Etana nicht mehr so jovial wie früher; auch sie hatte jemanden an Bord, den sie furchtbar vermisste. Soweit Ro über die noch junge Beziehung informiert war, waren Kol und Krissten bisher nie drei Monate am Stück getrennt gewesen. Das muss schwer sein, aber Etana ist nicht dumm. Sie wird gewusst haben, worauf sie sich bei einem Sternenflottenoffizier einlässt. »Alles okay, Kol?«
    Etana sah auf, zuckte mit den Schultern. »Ich schlafe nicht gern allein.« Ro war beeindruckt, wie schnell ein Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.
    Sie erwiderte es. »Keine Sorge. Sobald sie zurück ist, wird es Sie stören, das Bett nicht länger für sich zu haben.«
    Etana lachte. »Da könnten Sie recht haben. Nacht, Lieutenant.«
    »Nacht, Kol.«
    Ro hatte das Büro gerade verlassen, da fiel ihr zh’Thane auf, die noch immer davorstand und nun mit Hiziki Gard plauderte, dem Sicherheitsbeauftragten der Föderation und Attaché der Trill-Delegation. Sie nickte Gard zu, passierte beide und entnahm den Gesprächsfetzen, die an ihr Ohr drangen, dass zh’Thanes Angst von vorhin verflogen war.
    Hat sie mir etwas vorgespielt? , fragte sich Ro, als sie den Turbolift erreichte. In Gedanken bei ihrem kommenden Treffen mit Kira, war sie sich nicht länger sicher, wie viel von zh’Thanes Auftritt inszeniert und wie viel ehrlich gewesen war.
    »Lieutenant.«
    Sie blickte sich um und sah das Ratsmitglied abermals allein vor dem Büro. Gard musste gegangen sein.
    »Danke«, formte zh’Thanes Mund tonlos. Einen Sekundenbruchteil blitzte der Schmerz in ihren Augen durch, dann war die gefasste Fassade der Politikerin zurück. Zh’Thane wandte

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