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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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die Flüssigkeit im Glas. Sie schmatzte leise, als analysiere sie den Abgang des Getränks genauer. »Die Süße harmoniert ganz hervorragend mit dem Feuer des Whiskeys.«
    »Mir scheint, die Gespräche zwischen euren Regierungen ziehen sich ein Weilchen, nicht?«, fragte er, während er leere Knabberzeug-Schüsseln auf sein Tablett stellte. »Kompromisse sind nie leicht zu finden.«
    »Im Gegenteil«, sagte Natima und sah Ro aus strahlenden Augen an. »Ich finde, wir stimmen in sehr vielen Punkten überein.«
    Ro nickte wissend. »Absolut. Ich glaube, Cardassianer und Bajoraner sind sich ähnlicher, als man denkt.«
    »Oh. Ich schätze, das ist positiv.« Er sah von einer zur anderen. »Also …«
    »Also …«, wiederholte Natima.
    Quark stand vor dem Tisch, fuhr mit der Fußspitze über den Boden und wartete offensichtlich darauf, dass eine von ihnen etwas sagte, doch Ro fühlte sich nicht verpflichtet, ihn zu retten. Ausgerechnet ihn einmal sprachlos zu erleben, hatte durchaus seinen Reiz. Stattdessen betrachtete sie die anderen Gäste; es schadete nicht, hin und wieder Sicherheitschefin zu spielen. Sollte an diesem Abend etwas aus dem Ruder laufen, war sie lieber vorgewarnt. Hinter einer großen Gruppe entspannt aussehender Sternenflottenoffiziere erblickte sie Ratsmitglied zh’Thane und Shars Bündnispartner. Die Gelegenheit war günstig, zh’Thane über den neuesten Stand ihrer Anfrage zu informieren.
    Und den armen Quark vom Haken zu lassen …
    »Quark, warum setzt du dich nicht?«, fragte sie und erhob sich. »Ich muss morgen früh raus und mich um einiges kümmern. Schreib das hier einfach auf meinen Deckel, okay? Botschafterin, es war mir ein Vergnügen.«
    »Unsere Abendplanung steht noch, Laren?«, fragte er ein wenig zu laut.
    Lang hielt sich die Hand vor den Mund, konnte ihr Lachen aber nicht verbergen.
    Ro seufzte. »Sobald sich jeder an die neuen Sicherheitsprotokolle gewöhnt hat und der Empfang vorbei ist, kann ich genauer planen. Aber ich glaube, ich komme bald eine Holosuite reservieren.« Damit zwinkerte sie Natima zu und ging zu zh’Thane.
    »Lieutenant Ro und ich prüfen die Möglichkeit einer interpersonellen Beziehung«, sagte Quark, als sie fort war.
    »Sie erwähnte, dass ihr gut miteinander auskommt«, erwiderte Natima.
    Er sah Ro zu den Andorianern gehen, die zu viert auf ihre Holosuite warteten. Erst kürzlich hatte er Gerüchte über besondere Eigenarten der andorianischen Biologie gehört und überlegte seitdem, ob sich diese kommerziell ausschlachten ließen. » Andorianische Ekstase: Aller guten Dinge sind vier. Hmmm, als Holoprogramm wäre das sicher ein Renner! Mir ist bisher nie in den Sinn gekommen, dass so etwas auch für Nichtandorianer interessant sein könnte. Immerhin weiß kaum jemand, wie Andorianer … Du weißt schon.« Er grinste breit. »Sind alle sehr verklemmt.«
    Natima verdrehte die Augen. »Kann es nicht sein, dass dieses Volk einfach nur sehr reserviert ist? Vielleicht, damit kein Ferengi ihre Sexualität kommerziell ausnutzt?«
    »Alle denkenden Wesen treibt der Drang nach Nahrung und Vermehrung an. Diese zwei Konstanten machen das Leben erst interessant.«
    »Und du verstehst dich als Wirt, dessen Menü exotischste Delikatessen in allen Formen und Größen umfasst.«
    »Exakt.«
    »Das Universum mag sich verändern, Quark, aber irgendwie schaffst du es, immer derselbe zu bleiben.« Sie schüttelte den Kopf.
    Quarks Lächeln erstarb, als er ihr tief in die Augen sah. »Es gibt noch mehr, was sich nicht verändert hat, Natima: meine Zuneigung zu dir.« Er streckte den Arm aus, ergriff ihre Hand. »In jedem Bericht, jeder Nachricht, die aus Cardassia kam, suchte ich nach deinem Namen, deinem Gesicht, und hoffte, du wärest in Sicherheit.«
    »Ich muss gestehen, dass ich bei all dem, was meinem Volk in den letzten Jahren widerfuhr, oft an diesen Ort hier denken musste – weil ich mir Sorgen um dich machte. Aber irgendwie ahnte ich, dass du es schaffst.«
    »Es bedarf mehr als ein paar Kriege, um mich zu erledigen.«
    »Das glaube ich gern.«
    Quark seufzte. »Ich bin froh, dass du hier bist.«
    Sie lächelte und legte ihre Hand auf seine. »Geht mir ähnlich.«
    Ro hatte Shars Bündnispartner nicht mehr zusammen gesehen, seit sie ihnen sein Quartier geöffnet hatte. Mal gingen zwei auf der Promenade shoppen, mal sah sie einzelne im Habitatring oder auf einer der vielen Brücken der Station, aber nie die ganze Gruppe. Vermutlich war das Absicht – wo immer

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