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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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schnell fuhr sie fort: »Ich arbeitete fünf Jahre lang als Anthropologin und studierte Beziehungen zwischen Vertretern unterschiedlicher Spezies des Alpha-Quadranten. Körpersprache, Standardreaktionen … Den meisten Wesen ist gar nicht bewusst, wie viel ihr Unterbewusstsein über sie verrät.«
    Zu Quarks Job gehörte es, ungefragt zu wissen, was seine Kunden wollten. Matthias’ Forschungsgebiet gefiel ihm. »Beeindruckend. All das wissen Sie, ohne meine Gedanken zu lesen.«
    »Wer sagt, dass ich sie nicht lese?«, neckte sie ihn. »Ich habe vulkanische Wurzeln. Väterlicherseits, aber mehrere Generationen alt. Ihre Geheimnisse sind bei mir sicher, Quark.«
    »Geheimnisse? Ich habe keine Geheimnisse. Mein Leben ist ein offenes Buch.«
    »Stimmt. Ferengi lassen sich leicht deuten. Sie sind nicht allzu komplex.«
    »Nicht allzu komplex?« Quark war, als hätte man ihn beleidigt.
    »Nein«, antwortete sie schlicht.
    »Das heißt, Sie können mir bei jeder Person, die den Raum betritt, nach kurzer Zeit sagen, wer und was sie ist?«
    »Mehr oder weniger. Manche Wesen sind komplizierter als andere.«
    »Was Sie nicht sagen.« Ein Talent, das jeder gute Geschäftsmann nutzen sollte. »Wie steht’s mit ihm?« Quark deutete zu Morn, der auf seinem üblichen Hocker saß und sich einem großen Glas schaumigen Bieres widmete. Der Lurianer sah Matthias aus trüben Augen an.
    »Der fällt in die komplizierte Kategorie«, sagte sie.
    Beeindruckt erwog Quark, sie um Ratschläge zu bitten, dank derer er seine ohnehin schon beträchtlichen Fertigkeiten im Bereich der Verhaltensanalyse verbessern mochte. Doch bevor er den Mund öffnen konnte, betrat ein Bajoraner mit dichtem, gepflegtem Vollbart die Bar. Ein Akademiker, wenn auch einer, der anständig gekleidet war. Quark beobachtete, wie er die Anwesenden betrachtete und sein Blick schließlich auf Matthias fiel. Lächelnd kam der Mann auf sie zu. Ich nehme an, das ist der Göttergatte.
    Ihr angeregtes Geflüster interessierte Quark nicht. Bevor er dem Gatten eine Runde am Dabo -Rad anbieten konnte, schob Matthias ihre halbvolle Suppenschüssel beiseite. Händchen haltend wie frisch Vermählte , dachte Quark spöttisch, als sie gemeinsam aus der Bar gingen, um Prylar Kantons ach so grandiosem Vortrag über die Wunder B’halas zu lauschen.
    Morn beobachtete ihn ausdruckslos.
    »Was glotzt du so, Mister Kompliziert?«, blaffte Quark ihn an – und scheuchte seinen besten Kunden damit Deckung suchend hinter den neuen Dabo -Jungen. Morn schien zu ahnen, dass ihn Quarks strafender Blick dort nicht mehr fand. Immerhin verwendete Quark den Großteil seiner Tage darauf, die Existenz eben dieses Dabo -Jungen zu ignorieren.
    »Tisch sechs will das Dabo-Dom-Jot -Spezial«, sagte Treir, die neben ihn getreten war.
    Ein weiterer Teil von Quarks Tagen ging für die Frage drauf, welche seiner Angestellten wohl am ehesten Profit aus einem Fehler des Managements schlagen würden. »Wir haben kein Dabo-Dom-Jot -Spezial«, gab er zurück und fragte sich, was Treir diesmal bezweckte. Es war nicht ihre Art, keinen Hintergedanken zu haben.
    »Ich erfand es, als mir bewusst wurde, dass der Gentleman an Tisch sechs bereit war, dafür einen Barren goldgepresstes Latinum zu zahlen.« Sie deutete auf eine Gruppe Menschen, dem Anschein nach Schmuggler oder Söldner, die in einer Ecke der Bar saßen.
    Quark grinste. Holosuiten, die für das Fünffache des Normalpreises belegt wurden. Latinum für frei erfundene Sonderangebote. Und zwei bildhübsche Frauen direkt vor seiner Nase. Vielleicht war doch nicht alles schlecht – auch wenn er kein Wort von dem verstand, was besagte Frauen redeten! Er riss sich zusammen. Es ging immerhin ums Geschäft. »Na, dann geben Sie’s ihm, nur zu!«
    »Wenn ich der Dabo -Teil des Dabo-Dom-Jot -Spezials sein soll, will ich fünfzehn anstelle meiner üblichen fünf Prozent«, sagte sie und warf Brausetabletten in ein halbes Dutzend Schwarze Löcher.
    Keine Teergrube ist groß oder dunkel genug, um deinen bösen Geist zu erfassen, Treir. »Vergessen Sie’s.« Er war nicht in der Stimmung, mehr Strafen aus Frauenhänden hinzunehmen als unbedingt nötig. Erfand er eben sein eigenes Spezialangebot. Eines, das noch teurer war.
    »Gut. Dann sage ich ihnen, sie sollen auf ihrem Heimweg nach New Sydney das Fifth Moon Casino ausprobieren. Deren Dabo-Dom-Jot -Spezial kostet ohnehin nur fünfundvierzig Streifen.«
    »Zehn Prozent«, entgegnete Quark.
    »Ich hätte mich mit acht

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