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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mit dem Kopf in die Richtung des Flurs. »Unten.« Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er den Raum.
    Dean ließ das Handtuch fallen, das er um seine Hüften geschlungen hatte, und schob seine nassen Beine in Jeans. Höchste Zeit, gewisse Dinge zu klären. Er fand Jack im Wohnzimmer, die Hände in den Hosentaschen.
    »Als ich sie schreien hörte«, begann Jack und starrte aus dem Fenster, »nahm ich das Allerschlimmste an.«
    »Verdammt, erinnerst du dich, dass du sie allein gelassen hast? Guter Job, Jack.«
    »Ja, ich weiß, ich hab‘s verbockt.« Jack wandte sich zu seinem Sohn. »Seit Marlis Tod versuche ich Riley näherzukommen. Und manchmal mache ich dabei was falsch. So wie heute Abend. Wenn das passiert, tue ich mein Bestes, um das Kind zu entschädigen.«
    »Bewundernswert. Ich bin beeindruckt.«
    »Hast du noch nie in deinem Leben einen Fehler begangen ?«
    »Doch. In der letzten Saison ließ ich siebzehn Pässe abfangen.«
    »Unsinn, du weißt, was ich meine.«
    Dean steckte einen Daumen in den Hosenbund seiner Jeans. »Nun, ich habe eine schlechte Gewohnheit, ich kriege dauernd Strafzettel wegen Überschreitung des Tempolimits, und ich kann ein sarkastischer Hurensohn sein. Aber ich habe noch keine einzige Freundin geschwängert, falls du darauf hinauswillst. Von mir laufen keine Bastarde herum. Und obwohl es mir peinlich ist, das zu erwähnen, gehöre ich anscheinend nicht in deine Kategorie.« Jack zuckte zusammen. Damit gab sich sein Sohn nicht zufrieden, er wollte ihn am Boden zerstört sehen. »Damit du das endlich begreifst - ich erlaube dir nur Riley zuliebe, hier zu wohnen. Für mich bist du nur ein Samenspender, Kumpel. Also halt dich von mir fern.«
    Unbeirrt trat Jack näher zu ihm. »Kein Problem, das kann ich sehr gut. Ich sage es nur ein einziges Mal. Okay, du hast es ziemlich schlecht getroffen mit deinen Eltern, das bedauere ich mehr, als ich es in Worte fassen kann. Nachdem ich von Aprils Schwangerschaft erfahren hatte, rannte ich so schnell wie möglich davon. Hätte die Entscheidung bei mir gelegen, wärst du nie geboren worden. Denk dran, wenn du deine Mom das nächste Mal spüren lässt, wie sehr du sie hasst.«
    So elend Dean sich auch fühlte, er hielt dem höhnischen Blick seines Vaters stand.
    »Damals war ich dreiundzwanzig, Mann«, betonte Jack. »Zu jung für eine solche Verantwortung. Ich wollte einfach nur Musik machen, koksen und Mädchen flachlegen. Also hat sich mein Anwalt um dich gekümmert, wenn April verhindert war. Er engagierte Nannys für dich, für den Fall, dass deine Mutter zu viele weiße Pulverlinien schnupfen oder vergessen würde, heimzukommen, nachdem sie einen glamourösen Rocker eine ganze Nacht lang in Goldlame amüsiert hatte. Außerdem informierte sich mein Anwalt regelmäßig über deine schulischen Leistungen. Wenn du krank wurdest, rief die Internatsleitung ihn an, nicht mich. Weil ich zu beschäftigt war, dachte ich gar nicht an deine Existenz.«
    Dean konnte kaum atmen, und Jack kräuselte die Lippen.
    »Aber du darfst deine Rache genießen - Kumpel. Für den Rest meines Lebens muss ich den Mann sehen, der du geworden bist, und der niemals seinen ersten Atemzug getan hätte, wäre es nach mir gegangen. Diese Erkenntnis wird mich stets verfolgen. Ist das nicht cool?«
    Diese Tortur ertrug Dean nicht länger, er wandte sich ab. Jack feuerte noch ein letztes Geschoss in seinen Rücken. »Eins verspreche ich dir. Niemals werde ich dich um Verzeihung bitten. Wenigstens das tue ich für dich.«
    Dean stürmte in die Halle und zur Haustür hinaus. Ehe ihm bewusst wurde, wohin ihn seine Schritte führten, erreichte er den Wohnwagen.
    Blue war eben erst eingeschlafen, als die Tür ihres friedlichen Domizils aufflog. Gähnend tastete sie nach ihrer Taschenlampe, es dauerte eine Weile, bis sie den Schalter fand und das helle Licht aufflammte. Seine Brust war nackt, seine Augen glitzerten wie mitternächtliches Eis. »Kein Wort!«, warnte er und warf die Tür so vehement hinter sich zu, dass der ganze Wohnwagen zitterte. »Kein einziges Wort.«
    Unter anderen Umständen hätte sie protestiert. Aber er sah so gequält aus - so großartig -, dass es ihr vorerst die Sprache verschlug. Sie sank in ihre Kissen zurück, in ihren gemütlichen Hafen, wo sie sich nicht mehr sicher fühlte. Offensichtlich hatte irgendetwas seinen Zorn erregt - ausnahmsweise nicht sie. Sein Kopf stieß gegen das Wagendach. Ein wütender Fluch erklang, gefolgt von einem heftigen

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