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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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verlieren.
    Wie sollte er eine Frau behandeln, die so wenig von ihm wollte, und von der er so viel wollte?
    Sie fuhr den Aston in den Stall und stieg aus. An diesem Tag hatte er mehrere Schubkarrenladungen mit alten Futtersäcken und anderem Unrat herausbefördert, um Platz für das Auto zu schaffen. Gegen die Tauben, die im Dachgebälk nisteten und ihren Dreck herabfallen ließen, konnte er nicht viel tun und nur eine Plane über das Auto breiten. Aber sobald er eine Garage baute, wäre das Problem gelöst. Er schloss das Tor, und Blue kam zu ihm. An ihren Ohren wippte violettes Glas. Am liebsten hätte er das ganze kleine Mädchen in seine Tasche gesteckt.
    »Daran bist du gewöhnt, nicht wahr?«, fragte sie, »Nicht nur an Schlägereien, auch an Fremde, die dich zu Drinks einladen und Freundschaft mit dir schließen möchten. Es scheint dich nicht einmal zu stören.«
    »Da man mir obszöne Summen zahlt, obwohl ich praktisch nichts dafür tue, habe ich kein Recht, irgendjemanden vor den Kopf zu stoßen.«
    Dean erwartete, sie würde zustimmen. Das tat sie nicht. Stattdessen musterte sie ihn so eindringlich, dass er den Eindruck gewann, sie wüsste ganz genau, welche Qualen er erduldet hatte. Außerhalb der Saison schaute er sich so viele Aufzeichnungen von Matches an, dass sie ihn bis in den Schlaf verfolgten.
    »Glaub mir, Profisport ist reine Unterhaltung. Wer das aus den Augen verliert, macht sich was vor.«
    »Manchmal muss es ziemlich nervig sein.«
    »Allerdings. Aber du wirst keine Klagen von mir hören.«
    »Das ist es ja, was mir so an dir gefällt.« Blue drückte seinen Arm, eine freundschaftliche Geste, die ihn irritierte.
    »In der Football-Branche hat man mehr Vor- als Nachteile«, behauptete er etwas zu aggressiv. »Und die Leute erkennen die Stars. Selbst wenn sich der Ruhm in Grenzen hält, ist man niemals einsam.«
    Sie zog ihre Hand weg. »Offenbar warst du nie ein Außenseiter. Wie man sich in einer solchen Situation fühlt, weißt du nicht. Oder?« Seufzend schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid. So, wie du aufgewachsen bist - natürlich weißt du es. Das hätte ich nicht sagen dürfen.« Sie strich über ihre Wange. »Welch ein alberner Fauxpas. Nur weil ich so müde bin. Bis morgen.«
    »Warte, ich ...«
    Aber sie eilte bereits zum Wohnwagen. In der Dunkelheit funkelten die Perlen auf ihrem lavendelblauen Top wie winzige Sterne.
    Er wollte mit ihr diskutieren und betonen, dass er kein Mitleid brauchte. Doch er war noch keiner Frau nachgelaufen. Blue Bailey würde ihn nicht veranlassen, damit anzufangen. Also ging er ins Haus.
    Drinnen herrschte tiefe Stille. Er wanderte ins Wohnzimmer, dann trat er durch die Glastür auf den Betonblock, der eines Tages die hintere Veranda sein sollte. Auf der großen Fläche warteten gestapelte Bretter auf die Zimmermänner.
    Dean versuchte den Anblick der Sterne zu genießen. Aber dagegen wehrte sich sein Herz. Auf dieser Farm hatte er Zuflucht gesucht. Hier wollte er sich erholen und entspannen. Aber nun schliefen Mad Jack und Riley im oberen Stockwerk. Nur Blue könnte den verletzlichen Teil seines Wesens schützen. Plötzlich war alles in seinem Leben aus dem Gleichgewicht geraten. Er wusste nicht, was er dagegen unternehmen sollte. Er war es nicht gewohnt, sich unsicher zu fühlen. Bedrückt kehrte er ins Haus zurück und ging zu den Stufen.
    Was er auf dem Treppenabsatz sah, ließ ihn erstarren.

16
    Zusammengekrümmt saß Riley auf der obersten Stufe, ein Schlachtmesser in der kleinen Faust, Puffy an ihrer Seite. Noch schlechter hätte die Waffe zu dem Pyjama, der mit rosa Herzen bedruckt war, und zu dem runden Kindergesicht gar nicht passen können.
    Damit wollte er nichts zu tun haben. Warum war Blue nicht hier? Sie wüsste, wie man mit Riley umgehen musste, und würde genau das Richtige sagen. Schließlich zwang er sich, die Treppe hinaufzusteigen. Oben angekommen, wies er mit dem Kinn auf das Messer. »Was hast du damit vor?«
    »Ich - ich habe Geräusche gehört«, stammelte Riley und zog ihre Knie noch enger an die Brust. »Da dachte ich, vielleicht hat sich ein Mörder hereingeschlichen oder so ...«
    »Das war nur ich.« Dean beugte sich hinab und nahm ihr das Messer aus der Hand.
    Mittlerweile viel sauberer und besser genährt als am Freitag, ächzte Puffy und schloss die Augen.
    »Aber ich habe schon was gehört, bevor du gekommen bist.« Riley starrte das Messer an. Fürchtete sie etwa, er würde sie damit attackieren? »Um elf Uhr

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