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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Gedanken. Missbilligend musterte sie seinen schwarzen End Zone-Slip. »Warum hast du das angezogen? Ich sehe dich lieber nackt.«
    »Das habe ich gemerkt.« Dean massierte sie etwas sanfter, als er einen magischen Punkt in ihrer sensitiven Kniebeuge entdeckte. »So ein wildes Mädchen bist du. Wenn ich eine Unterhose trage, habe ich wenigstens ein paar Minuten Ruhe.«
    Unentwegt fixierte sie den End Zone-Slip. »Ich glaube, inzwischen hat sich der Donnergott Thor erholt.«
    »Okay, die Halbzeitpause ist beendet.« Dean riss ihr das Laken weg. »Ich bin zu neuen Taten bereit.«
    Jack hob eine Reisetasche aus dem Kofferraum seines Autos, das er beim Stall geparkt hatte. In all den Jahren seiner Karriere hatte er sein Gepäck niemals selbst getragen. Seit zwei Wochen tat er es wieder, wann immer er die Farm verließ, um einen kurzen Trip nach New York oder einen längeren zur Westküste zu unternehmen. Die Tourneepläne nahmen Gestalt an. Am Vortag hatte er die Marketing-Taktik abgesegnet und an diesem Tag ein bisschen PR für sein neues Album gemacht.
    Glücklicherweise war der County-Flughafen groß genug für seinen Privatjet, und so konnte er problemlos ab- und anreisen. Von seinem Piloten abgeschirmt, schaffte er es sogar, unerkannt sein Auto zu erreichen.
    Auf Deans Wunsch sollte Riley im Farmhaus bleiben, bis er in einem Monat zum Trainingslager der Stars aufbrechen würde. Das bedeutete, dass April ihre Rückkehr nach L.A. verschob, was ihm gründlich missfiel. Das wusste Jack. Offenbar brachten sie seiner Tochter zuliebe alle gewisse Opfer.
    Da es fast sieben Uhr abends war, hatten die Handwerker die Farm schon verlassen. Er stellte seine Reisetasche neben die Seitentür, dann ging er hinter das Haus, um herauszufinden, ob der Elektriker die Leitung für den Ventilator über der Veranda angeschlossen hatte. Mittlerweile waren die Seitenwände und das Dach gebaut worden, der Geruch frischen Holzes hieß ihn willkommen.
    Plötzlich hörte er eine weibliche Stimme - so rein, so süß, so perfekt in der Intonation, dass er zu träumen glaubte.
    Do you remember when we were young,
And we‘d awake just to see the sun?
Baby; not smile
    Jack vergaß zu atmen.
    know that life is cruel
You know that better than I do.
    Sie besaß die Stimme eines traurigen Engels. In die taufrische Unschuld mischte sich die Melancholie bitterer Enttäuschungen. Er stellte sich jungfräulich weiße Federn vor, an den Spitzen gebrochen, eine verrutschte Gloriole. Beim abschließenden Refrain improvisierte sie, ihr Sopran stieg eine Oktave höher, traf das Herz jedes einzelnen Tons. Der Umfang ihrer Stimme übertraf seinen rauen Rockerbariton. Fasziniert folgte er der Musik zur Seite der Veranda.
    An die Grundmauer gelehnt, seine alte Martin im Schoß, saß sie am Boden. Der Hund lag zusammengerollt neben ihr. Inzwischen war ihr Babyspeck geschmolzen, schimmernde braune Locken streiften ihre Wange. So wie Jack bräunte sie sehr schnell, trotz des Sunblockers, den April ihr gegeben hatte. Ihre ganze Konzentration galt der Mühe, die richtigen Gitarrensaiten zu treffen, so dass der sublime Gesang beinahe wie eine nachträgliche Idee wirkte.
    Bisher hatte sie seine Anwesenheit nicht bemerkt. Als die letzten Takte von »Why Not Smile« verhallten, wandte sie sich zu dem Hund. »Okay, was soll ich jetzt spielen?«
    Puffy gähnte.
    »Was für ein tolles Publikum ...« Sie spielte die einleitenden Töne von »Down and Dirty«, einem der größten Moffett-Hits. Unter ihren Händen gewann die alberne Country-Melodie ein reizvolles nervöses Flair. Er hörte Marlis Gurren, mit Blues-Anklängen gefärbt, und sein eigenes gedehntes Timbre. Aber Rileys Stimme gehörte ihr allein. Von beiden Eltern hatte sie das Beste übernommen und ihren eigenen Stil daraus entwickelt. Schließlich entdeckte Puffy den Neuankömmling und begrüßte ihn mit schrillem Gekläff.
    Mitten in einer Phrase glitten Rileys Hände von der Gitarre, und er sah ihre Bestürzung. Ein Instinkt ermahnte ihn zur Vorsicht. »Anscheinend hast du fleißig geübt, das macht sich bezahlt.« Er ging um einen kleinen Berg aus Holzsplittern herum. Hier musste endlich jemand sauber machen.
    Als fürchtete sie immer noch, er könnte ihr das Instrument wieder wegnehmen, drückte sie es fester an ihre Brust. »Ich dachte, du kommst erst am späten Abend zurück.«
    »Weil ich dich vermisst habe, bin ich schon früher da.«
    Das glaubte sie ihm nicht. Aber es stimmte. Auch April hatte ihm

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