Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
von ihrer eigenen Person einzufangen das Sexkätzchen-Funkeln im Blick, das verlockende Lächeln der rosa geschminkten Lippen, genau die richtige Platin-Nuance der hochgetürmten Haare. Immer wieder sah sie die Hausherrin in der Halle stehen und das Gemälde bewundern, einen sehnsüchtigen Glanz in den alten, von Falten umgebenen Augen.
    Nun war Blues Brieftasche prall gefüllt. Deshalb konnte sie Garrison jederzeit verlassen.
    Nita tauchte hinter ihr auf, und sie fuhren zum Sonntagsdinner auf die Farm. Während Dean und Riley Burger grillten, bereitete Blue gebackene Bohnen und einen Wassermelonensalat mit frischer Minze und Zitronensaft zu.
    Bei der Mahlzeit machte Dean ihr Vorwürfe, weil sie sich weigerte, die Fresken zu malen. Empört bezichtigte er sie der Undankbarkeit, der künstlerischen Feigheit und des Hochverrats. Das alles konnte sie gelassen ignorieren. Bis April das Wort ergriff. »Wie sehr du dieses Haus liebst, weiß ich, Blue. Es überrascht mich, dass du ihm nicht deinen Stempel aufdrücken willst.«
    Eine Gänsehaut bildete sich an Blues Armen. Während sich die anderen zweite Portionen nahmen, stand ihr Entschluss fest. Diese Fresken musste sie malen - nicht um dem Haus ihren Stempel aufzudrücken, sondern Dean. Die Wandgemälde würden mehrere Jahrzehnte überleben. Wann immer er den Speiseraum betrat, würde er sich an Blue erinnern. Ihre Augenfarbe oder ihren Namen mochte er vergessen. Aber nicht sie , solange die Fresken existierten. Sie schob das Essen auf ihrem Teller herum, der Appetit war ihr vergangen. »Also gut, ich mach‘s.«
    Von Aprils Gabel fiel eine kleine Wassermelonenscheibe. »Wirklich? Hast du dich endgültig entschieden?«
    »Ja, aber ich habe dich gewarnt, meine Landschaftsbilder sind ...«
    »Beschissen.« Dean grinste. »Das wissen wir. Alles klar, Bluebelle.«
    Nita blickte von ihren gebackenen Bohnen auf. Zu Blues Entsetzen protestierte sie nicht. »Solange Sie mir jeden Morgen ein Frühstück servieren und abends rechtzeitig zurückkommen, um mein Dinner vorzubereiten, ist es mir egal, was Sie treiben.«
    »Von jetzt an wird Blue wieder im Zigeunerwagen wohnen«, verkündete Dean freundlich. »Das ist bequemer für sie.«
    »Bequemer für Sie, meinen Sie wohl?«, erwidert Nita. »Blue ist zwar leichtsinnig, aber nicht blöd.«
    Das hätte Blue korrigieren müssen. Sie war leichtsinnig und blöd. Je länger sie hierblieb, desto schwerer würde ihr der Abschied fallen. Das wusste sie aus trauriger Erfahrung. Trotzdem blickte sie den Tatsachen ins Auge. Wenn sie abreiste, würde sie Dean schmerzlich vermissen. Doch sie hatte die Trennung von Menschen, die ihr etwas bedeuteten, oft genug geübt. Bald würde sie den Kummer überwinden.
    »Für dich gibt‘s keinen einzigen Grund, noch länger in diesem Mausoleum zu wohnen«, sagte Dean am nächsten Abend beim Dinner im Barn Grill. »Du wirst jeden Tag auf der Farm arbeiten. Und ich weiß, wie wohl du dich im Zigeunerwagen fühlst. Ich kaufe dir sogar einen Nachttopf.«
    O ja, sie würde sehr gern wieder in den Wohnwagen ziehen, den Sommerregen auf das Dach prasseln hören, wenn sie einschlief, die nackten Füße ins feuchte Gras graben, wenn sie am Morgen hinausstieg, und sich jede Nacht an Dean schmiegen. Alles, was sie nach der Abreise vermissen würde, wünschte sie sich. Sie stellte ihr Bierglas beiseite, ohne daran zu nippen. »Soll ich etwa auf den Anblick meines Romeos verzichten, der jeden Abend auf meinen Balkon klettert, um den Lohn für seine Kühnheit zu verlangen?«
    »Irgendwann werde ich mir den Hals brechen.«
    Unwahrscheinlich. Ohne Romeos Wissen hatte sie Chauncey Cole, der auch als Handlanger von Garrison fungierte, den Auftrag erteilt, das Geländer zu reparieren.
    Syl kam zum Tisch, denn sie wollte sich über Blues Fortschritte bei dem Versuch informieren, Nita für das Garrison Grows-Projekt zu begeistern.
    Wieder einmal versuchte Blue ihr klarzumachen, es sei hoffnungslos. »Wenn ich sage, es ist Morgen, sagt sie, es ist Nacht. Und wann immer ich das Thema anschneide, mache ich es noch schlimmer.«
    Syl stibitzte ein paar von Blues Pommes frites. Rhythmisch wackelte sie mit dem Hintern, als Trace Adkins »Honkytonk Badonkadonk« anstimmte. »Sie brauchen eine positive Ausstrahlung. Sagen Sie‘s ihr, Dean. Ohne positive Ausstrahlung erreicht man gar nichts.«
    »Ja, das stimmt, Syl«, bestätigte Dean und schaute Blue durchdringend an. »Eine positive Ausstrahlung ist der Schlüssel zum

Weitere Kostenlose Bücher