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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Erfolg.«
    Unbehaglich dachte Blue an die Fresken. Wenn sie die malte, würde sie eine Schicht ihrer Haut abstreifen, nicht auf angenehme Weise, wie nach einem Sonnenbrand, sondern auf schmerzliche Art, denn die Haut würde noch leben.
    »Geben Sie bloß nicht auf, Blue«, mahnte Syl. »Bedenken Sie, das Wohl der ganzen Stadt hängt von Ihnen ab. Sie sind unsere letzte Hoffnung.«
    Während sie davonging, legte Dean ein Stück Flussbarsch von seinem auf Blues Teller. »Zum Glück sind die Leute so sehr damit beschäftigt, dich zu nerven, dass sie mich gar nicht beachten. Endlich kann ich meine Mahlzeiten ungestört genießen.«
    Kurz danach ging Blue in die Damentoilette, wo sie von Karen Ann in die Enge getrieben wurde. Obwohl man der trunksüchtigen Frau im Barn Grill keinen Alkohol mehr servierte, hatte sich ihre Persönlichkeit nur geringfügig gebessert. »Hinter Ihrem Rücken bumst der Scheißkerl alle Nutten in dieser Stadt, Blue. Hoffentlich wissen Sie das.«
    »Klar. Und hoffentlich wissen Sie , dass ich hinter Ihrem Rücken mit Ronnie bumse.«
    »Dumme Kuh!«
    »Begreifen Sie‘s nicht, Karen Ann?«, seufzte Blue und riss ein Papiertuch aus dem Handtuchspender. »Nicht ich habe Ihren Trans Am gestohlen, das war Ihre Schwester. Und ich bin die Frau, die Sie in den Hintern getreten hat. Erinnern Sie sich?«
    »Nur weil ich besoffen war.« Karen Ann stützte eine Hand in die magere Hüfte. »Werden Sie die alte Hexe dazu bringen, diese Stadt aus ihren Klauen zu lassen? Ronnie und ich würden gern eine Imbissbude eröffnen.«
    »Da kann ich gar nichts machen, weil sie mich hasst.«
    »Na und? Ich hasse Sie auch. Aber das bedeutet keineswegs, dass Sie anderen Leute Ihre Hilfe verweigern müssen.«
    Wortlos drückte Blue ein feuchtes Papiertuch in Karen Anns Hand und kehrte ins Lokal zurück.
    Am letzten Junitag lud Blue ihre Malutensilien in den Kofferraum von Deans Aston, steuerte ihn im Rückwärtsgang aus Nitas Garage und fuhr zur Farm. Statt Garrison zu verlassen, würde sie Fresken im Speisezimmer malen. Vor lauter Nervosität hatte sie nicht frühstücken können. Als sie ihre Sachen ins Haus trug, knurrte ihr Magen. Allein schon der Anblick der leeren Wände trieb ihr den Schweiß aus allen Poren.
    Alle außer Dean steckten ihre Köpfe zur Tür herein, um sie zu stören, während sie ihre Vorbereitungen traf. Sogar Jack tauchte auf. In den letzten Wochen hatte sie ihn ein halbes Dutzend Mal gesehen. Trotzdem stolperte sie über die Trittleiter.
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich, »ich dachte, Sie hätten meine Schritte gehört.«
    »Das hätte nichts genützt«, seufzte sie. »Offenbar ist es mein Schicksal, mich zu blamieren, sobald ich Sie sehe.«
    Grinsend nahm er sie in die Arme.
    »Großartig«, murrte sie. »Jetzt kann ich dieses T-Shirt nie mehr waschen. Und es ist mein Lieblingsfummel.«
    Nachdem er davongegangen war, klebte sie ihre Skizzen an die Fenster- und Türrahmen, um sich bei der Arbeit daran zu orientieren. Mit einem grauen Wasserfarbenstift begann sie die Konturen auf die Wände zu zeichnen - Hügel und Wälder, den Teich, eine gemähte Weide.
    Als sie gerade einen Zaun markierte, hörte sie ein Auto vorfahren und schaute hinaus. »Um Himmels willen ...« Sie rannte auf die Veranda und beobachtete, wie Nita ihren schweren Körper vom Fahrersitz des roten Corvette hochstemmte. Auch April musste das Auto gehört haben, denn sie spähte über Blues Schulter und murmelte einen deftigen Fluch.
    »Was machen Sie hier?«, rief Blue. »Ich dachte, Sie können nicht mehr fahren.«
    »Natürlich kann ich fahren«, fauchte Nita. »Wenn ich nicht fahren könnte, hätte ich kein Auto.« Ihr Stock zeigte auf den Ziegelweg. »Was stimmt denn nicht mit gutem, stabilem Beton? Auf diesen holprigen Steinen wird sich noch irgendjemand das Genick brechen. Wo ist Riley? Wieso hilft sie mir nicht?«
    »Da bin, Mrs Garrison.« Riley stürmte aus dem Haus, ausnahmsweise ohne ihre Gitarre im Schlepptau. »Leider hat Blue mir nicht erzählt, dass Sie uns besuchen würden.«
    »Oh, Blue weiß gar nichts, die bildet sich nur ein, sie wäre über alles informiert.«
    »Über meinem Haupt liegt ein Fluch«, stöhnte Blue. »Was habe ich nur verbrochen, um das zu verdienen?«
    Riley führte Nita ins Haus und wunschgemäß zum Küchentisch. »Diesmal habe ich meinen Lunch mitgebracht.« Die alte Dame nahm ein Sandwich, das Blue am Morgen zubereitet hatte, aus ihrer Handtasche. »Weil ich niemandem zur Last

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